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    Risiko, Ertrag und Verantwortung

    Risiko, Ertrag und Verantwortung
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    Von Hubert Keller, Managing Partner
    Lombard Odier Gruppe


    Le Temps hat den Artikel am 16. April 2018 publiziert

    Nachhaltigkeit ist das Grundprinzip für langfristige Geldanlagen. Nachhaltigkeit ist zum einen wichtig für uns, um über einen langen Zeitraum hinweg risikoadjustierte Renditen zu erwirtschaften. Sie ist zum anderen aber auch wichtig im allgemeineren wirtschaftlichen Kontext Beide Seiten sind untrennbar miteinander verbunden.

    Unser aktuelles Wirtschaftssytem ist nicht nachhaltig. Themen wie der technologische Fortschritt, Klimawandel, demografische Veränderungen, Verknappung natürlicher Ressourcen und Ungleichheit werden in den kommenden Jahrzehnten einen transformierenden Effekt auf die Gesamtwirtschaft haben.

    Verbraucher, Regierungen und die Umwelt wirken auf Unternehmen  als treibende Faktoren für unsere Wirtschaft und unsere Portfolioerträge, ein, um sie zu einem nachhaltigeren Modell zu bewegen.

    Konsum- und Kaufverhalten spiegeln zunehmend ein wachsendes soziales und ökologisches Bewusstsein wider. Der jüngste Skandal um Facebook in Bezug auf  Datenmissbrauch zeigt, wie gefährlich es heutzutage für Unternehmen sein kann, deren Geschäftspraktiken nicht im Einklang mit dem  stärkeren sozialen Bewusstsein sind. In diesem konkreten Fall führte das Verhalten des Unternehmens und nicht etwa enttäuschende Finanzergebnisse zu einer erheblichen Marktkorrektur.

    Regierungen handeln ebenfalls. Wir sehen eine Zunahme der Gesetzgebung mit dem Ziel,  mehr nachhaltige Entwicklungen zu stimulieren. Dabei fokussiert sich die Gesetzgebung zunehmend auch auf die Rolle der Investment-Community, um diese Transformation zu finanzieren und Nachzügler zur Rechenschaft zu ziehen. Der Maßnahmenkatalog der Europäischen Kommission zur Finanzierung nachhaltiger Entwicklung ist dafür ein gutes Beispiel.

    Unsere Umwelt verändert sich ebenfalls, was ganze Industriezweige dazu zwingt, ihre Arbeitsweise zu überdenken. Die Agrarindustrie wird sich einer Effizienzrevolution unterziehen müssen, wenn in 30 Jahren weitere drei Milliarden Menschen ernähren werden müssen. Der Klimawandel verringert die Fläche von nutzbarem Ackerland und verfügbarem Süßwasser, was die Kosten in die Höhe treibt, das Wachstum hemmt und die Rentabilität des gesamten Sektors beeinträchtigen wird.

    Der Übergang zu einem nachhaltigeren Wirtschaftsmodell wird zugleich Unternehmen neue Chancen eröffnen, die anpassungsfähig und innovativ sind. Diese werden die Gewinner von morgen sein, die überleben, wachsen und Marktanteile gewinnen. Unternehmen die nur langsam reagieren, werden es vermutlich immer schwerer haben, ihre Kosten zu kontrollieren, ihre Profitabilität zu sichern und ihr Geschäft auf nachhaltige Art und Weise auszubauen.

    Als Investoren mit langfristigem Anlagehorizont ist es unsere Aufgabe, zu analysieren, welche Industrien gewinnen und welche verlieren werden, welche Unternehmen sich anpassen, erneuern und zudem nachhaltig arbeiten. Wir müssen diese Informationen anschliessend einbeziehen, wenn wir unsere Portfolios zusammenstellen. Schließlich beeinflusst die Wirtschaft nicht nur ein Produkt oder einen Teil des Portfolios, sondern das Gesamtportfolio.

    Es gibt verschiedene Ansätze, um ein Portfolio auf mehr Nachhaltigkeit auszurichten.

    Der erste Ansatz besteht darin, wie wir uns als Eigentümer verhalten. Verantwortung zu übernehmen, ist ein wichtiges Instrument, um Unternehmen beim Wandel zu unterstützen. Wir als Eigentümer, bzw. als Investoren, könnten mit Unternehmen in Dialog treten, uns mit ihnen austauschen und unsere Stimmrechte dazu nutzen, sie für nachhaltige Geschäftspraktiken zu gewinnen.

    Der zweite Ansatz besteht darin, die Nachhaltigkeit von Geschäftsmodellen zu bewerten, in die wir investieren. In diesem Zusammenhang bieten die sogenannten ESG-Kriterien – Umwelt, Soziales und Governance – hilfreiche Standards, um Unternehmen nach der Qualität ihrer Geschäftspraktiken zu unterscheiden. Bei ESG-Kriterien geht es nicht darum, was ein Unternehmen tatsächlich produziert, sondern um die Frage, wie es produziert. Im Wesentlichen versuchen wir die Frage zu beantworten, wie gut ein Unternehmen im Gleichgewicht der verschiedenen Stakeholder agiert. Unternehmen mit besseren Geschäftspraktiken reagieren wahrscheinlich sensibler auf Nachhaltigkeitsherausforderungen und sind daher wahrscheinlich auch besser positioniert, um zu einem langfristigen nachhaltigen Geschäftsmodell überzugehen. Indem wir uns auf die Geschäftspraktiken von Unternehmen konzentrieren, können wir den Faktor Nachhaltigkeit in einen Großteil des Portfolios integrieren.

    Bei Lombard Odier Investment Managers analysieren wir rund 14.000 Unternehmen weltweit nach ihren ESG-Kriterien und haben damit ein nützliches Werkzeug für die Integration eines Best-in-Class-Ansatzes bei Aktien und Anleihen.

    In einer sich verändernden Welt wird es immer Gewinner und Verlierer geben. Indem wir für jeden Sektor die wichtigsten Nachhaltigkeitsfaktoren für den wirtschaftlichen Erfolg identifizieren, wird es möglich sein, die potenziellen Gewinner dieses Wandels zu benennen und so Portfolios auf Basis der Renditebringer von morgen auszurichten. Dieser nachhaltige Investmentansatz wird in der Regel von aktiven Managern verfolgt. Es ist unser Bestreben, diese Nachhaltigkeitsdimension bei Lombard Odier Investment Managers in alle Anlageentscheidungen zu integrieren.

    Abschließend ist noch das direkte Impact Investing zu nennen, bei dem Unternehmen finanziert werden, die Lösungen für einige der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit anbieten. Zwar ist dies ein Bereich von zunehmendem Interesse, jedoch ist der Ansatz, mit Ausnahme von grünen Anleihen, überwiegend auf weniger liquide Märkte beschränkt. Daher wird Impact Investing oftmals nur in einem kleinen Teil des Portfolios implementiert werden können.

    Wenn diese Nachhaltigkeitsdimension, wie wir glauben, zu einer ähnlichen Verschiebung wie die Internet-Revolution führt, wird die Integration solcher Ansätze nicht nur der Risikominimierung dienen. Es wird Anlegern die Chance bieten, Markteerträge zu übertreffen. Für Investoren wird es damit zu einer treuhänderischen Pflicht, diese Ansätze in ihre Portfolien zu integrieren.

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von Lombard Odier (Europe) S.A., einem in Luxemburg durch die Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF) zugelassenen und von dieser regulierten Kreditinstitut, herausgegeben. Diese Mitteilung wurde von jeder ihrer Zweigniederlassungen, die in den am Ende dieser Seite angegebenen Gebieten tätig sind (nachstehend "Lombard Odier"), zur Veröffentlichung genehmigt.

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