Auf dem Weg zu einer Netto-Null-Welt.

    Die Finanzbranche steht vor einer grossen Aufgabe: Sie muss Kapital unter Beachtung des Netto-Null-Ziels in die Realwirtschaft lenken. Heute wollen Anleger genau wissen, wie sie ihre Anlageportfolios auf den Übergang zur Netto-Null-Wirtschaft ausrichten können.

    Damit wir die Ziele des Übereinkommens von Paris erreichen und die globale Erwärmung 1,5 °C nicht überschreiten, muss Netto-Null im Jahr 2050 Realität sein. Es handelt sich um eine beängstigende Aufgabe; dennoch ist sie die wichtigste Komponente der Umstellung auf Nachhaltigkeit in allen Unternehmen und Branchen. Unternehmen in allen Sektoren müssen sich von fossilen Brennstoffen abwenden.

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    Dieser Übergang ist ein überaus fruchtbarer Boden für Anleger. Wir müssen Portfolios aufbauen, die die gewaltigen Schocks während des Übergangs zum Netto-Null-Ziel überstehen und davon sogar profitieren können. Wir sind überzeugt, dass Unternehmen, die zum Erreichen der Netto-Null-Wirtschaft beitragen, florieren werden. Diejenigen aber, die diesen Weg nicht gehen, werden möglicherweise nicht überleben – zumal die Nachfrage nach klimarelevanten Lösungen, Produkten und Dienstleistungen rasant steigen wird.

    Wir sind überzeugt, dass Unternehmen, die zum Erreichen der Netto-Null-Wirtschaft beitragen, florieren werden. Diejenigen aber, die diesen Weg nicht gehen, werden möglicherweise nicht überleben

    Warum ist das so wichtig?

    Bei Lombard Odier sind wir der Auffassung, dass wir am Beginn der nächsten grossen Wirtschaftsrevolution stehen: Nachhaltigkeit liegt allen Anlageentscheidungen zugrunde.

    Derzeit leben wir in einer WILD-Wirtschaft (Wasteful (unwirtschaftlich), Idle (ineffizient), Lopsided (ungleich), Dirty (verschmutzt)). Wir entnehmen unserem Planeten jährlich 92 Milliarden Tonnen an natürlichen Ressourcen5, um ein unersättliches Konsummodell zu versorgen. So entstehen Verschmutzung, Treibhausgase und erhebliche Ineffizienzen. Die Wende zu einer CLIC®-Wirtschaft, die kreislauforientiert (Circular), effizient (Lean), integrativ (Inclusive) und sauber (Clean) ist, wird immer wichtiger. Angelpunkt dieser Umstellung ist die Erreichung von Netto-Null-Emissionen bis 2050.

     

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    Netto-Null ist die einzige Lösung, um zu verhindern, dass das sprichwörtliche Fass überläuft6

    Diese Veränderung wird von ganz verschiedenen Kräften angestossen, die eine neue Dynamik schaffen. Die regulatorische Seite verteuert CO2-Emissionen und verlangt grössere Transparenz. Die Konsumenten und Arbeitnehmenden fordern von den Unternehmen nachhaltige Lösungen. Die Märkte wiederum treiben die Kosten für die entsprechende Technologie nach unten. Und derweil erwarten die Investoren von den Unternehmen eine Berichterstattung über die klimabezogenen Risiken und eine Umlenkung ihres Investitionskapitals. Lösungen für die Umstellung auf das CLIC®-Wirtschaftsmodell werden immer günstiger und breiter verfügbar.

    Klimarisiken.

    Unsere Branche hat beim Übergang zu Netto-Null mit drei grossen Herausforderungen zu kämpfen. Erstens wird das Klima zu einem realen finanziellen Risiko für die Unternehmen. Zweitens ist die Beurteilung dieser klimabedingten Risiken unglaublich komplex. Und drittens existiert eine erhebliche Diskrepanz zwischen den Trends bei den Treibhausgasemissionen in der Realwirtschaft und den Zusagen und Verpflichtungen der Regierungen.

    Bei den klimabezogenen finanziellen Risiken lassen sich drei Formen unterscheiden: Übergangsrisiken, etwa Verbraucher, die zu nachhaltigeren Produkten greifen; physische Risiken wie Wetterschäden; und Haftungsrisiken, wenn beispielsweise Unternehmen für den Klimawandel haften müssen.

    Wir sind überzeugt, dass es eine unserer treuhänderischen Pflichten ist, diese klimabezogenen finanziellen Risiken in den Portfolios unserer Kunden zu mindern. Dies tun wir, indem wir unsere Anlageentscheidungen unter Berücksichtigung eines Netto-Null-Ansatzes treffen. Die knapp dreissig Jahre, die zur Erreichung des Netto-Null-Ziels bleiben, mögen eine lange Zeit erscheinen. Doch die Wissenschaft weist darauf hin, dass wir als ersten Schritt unsere Emissionen bereits bis 2030 um die Hälfte reduzieren müssen – und dafür bleiben uns weniger als zehn Jahre.

    Schlicht nicht genug sind zu diesem Zweck CO2-Bilanzen, die europäische Taxonomie, Klima-Benchmarks oder ESG-Daten zu ökologischen, sozialen und Governance-Faktoren. Wir müssen uns konsequent darauf konzentrieren, die Auswirkungen dieser Risiken auf die Unternehmen zu bewerten.

    Angelpunkt dieser Umstellung ist die Erreichung von Netto-Null-Emissionen bis 2050. Die knapp dreissig Jahre, die zur Erreichung des Netto-Null-Ziels bleiben, mögen eine lange Zeit erscheinen, doch die Wissenschaft weist darauf hin, dass wir als ersten Schritt unsere Emissionen bereits bis 2030 um die Hälfte reduzieren müssen – und dafür bleiben uns weniger als zehn Jahre

    Was bedeutet das für die Anleger?

    Die Umstellung auf Netto-Null wird allmählich eines der wichtigsten Anliegen der Investoren. Kann ein Unternehmen seine Tätigkeit fortsetzen, ohne CO2 auszustossen? Ist ein rentables Geschäftsmodell in einer dekarbonisierten Welt oder während der Umstellung auf Netto-Null möglich?

    Als Anleger haben wir bei Lombard Odier eine zukunftsorientierte Sichtweise und unterscheiden zwischen Unternehmen, die den Übergang schaffen werden, und solchen, denen es nicht gelingen wird. Wir sind der Überzeugung, dass wir uns nicht länger einfach auf kohlenstoffarme Unternehmen fokussieren, sondern der Kapitalallokation die tatsächlichen klimabezogenen finanziellen Risiken zugrunde legen sollten.

    Anleger müssen den Netto-Null-Kurs jetzt als Voraussetzung für Anlagen betrachten

    Wie machen wir das? Wir betrachten den Kurs der einzelnen Unternehmen in Richtung Klimawende und beurteilen, wie weit ihre Ziele mit den Vorgaben des Pariser Abkommens übereinstimmen. Ein detailliertes Verständnis der Frage, wie Unternehmen die Dekarbonisierung anvisieren, hilft uns bei der Evaluierung der Struktur ihrer zukünftigen Cashflows und der wahrscheinlichen Auswirkung des von ihnen eingeschlagenen Kurses auf ihre Bewertung.

    Wir nennen das den Climate Value Impact oder CVI. Dieser Ansatz erlaubt es uns, Kapital in sämtlichen Sektoren und Regionen der globalen Wirtschaft unbefangen einzusetzen – und zwar mit klarem Fokus auf das tatsächliche finanzielle Risiko eines Unternehmens gegenüber dem Klimawandel.

    Um die Nachhaltigkeit unserer Portfolios weiter zu optimieren, stützen wir uns auf die Oxford-Martin-Prinzipien, ein strikt wissenschaftliches Netto-Null-Rahmenwerk. Dieses hilft uns zu entscheiden, wie wir uns den Unternehmen gegenüber verhalten:

    1

    Das Unternehmen setzt ein Netto-Null-Ziel fest.

    2

    Das Unternehmen erstellt einen Plan, um bei Netto-Null rentabel zu bleiben.

    3

    Das Unternehmen setzt sich ein mittelfristiges Ziel (z.B. Verringerung der Emissionen um 50% bis 2030). 

    Das Problem nicht lösen werden CO2-arme Strategien, die das Problem eher vermeiden als angehen; auch nicht lösen werden es exzessive Kompensation von Treibhausgasemissionen oder das Eingehen von Short-Positionen in Unternehmen mit hohen Emissionen. Diese Ansätze wählen heute zwar viele Anleger, aber nur Investitionen in die CO2-Reduzierung in der Realwirtschaft können die Umstellung beschleunigen. Hier liegen die wahren Klimachancen.

    Kapital unter dem Gesichtspunkt von Netto-Null investieren.

    Wir glauben, dass Unternehmen von Wachstumschancen, besseren Bewertungen und einem einfacheren Zugang zu Kapital profitieren werden, wenn sie sich auf einem tragfähigen Weg zur CO2-Neutralität befinden und die Übergangsrisiken erfolgreich meistern.

    Das heisst aber nicht, dass wir emissionsintensive Sektoren links liegen lassen.

    Das Klimarisiko ist bereits Realität, unser Sektor verfügt jedoch nicht über ein gemeinsames Rahmenwerk und es gibt nicht genügend Druck seitens der Politik auf die Realwirtschaft. Deshalb stellt sich die Frage, welchen Ansatz wir im Hinblick auf Netto-Null-Anlagen verfolgen. Wir bei Lombard Odier sind der Überzeugung, dass wir den ausschliesslichen Fokus auf Unternehmen mit niedrigem CO2-Ausstoss aufgeben sollten. Und dass wir uns stattdessen bei der Kapitalzuweisung auf das tatsächliche klimabedingte finanzielle Risiko als Leitprinzip stützen sollten. Zu diesem Zweck wenden wir das Konzept des „Implied Temperature Rise“ (ITR) bzw. der Temperaturausrichtung an.

    Wir müssen über den heutigen Fussabdruck eines Unternehmens hinausblicken und seine Entwicklung und Strategie für den Übergang verstehen

    Wenngleich Emissionsdaten allgemein verfügbar sind, ist die ausschliessliche Fokussierung auf kohlenstoffarme Unternehmen nicht zielführend. Eine solche Strategie würde das Anlageuniversum erheblich einengen. Und sie würde den Unternehmen keine Anreize zu einer langfristig wirksamen CO2-Reduzierung bieten. Somit würde sie auch nicht den Weg zu einer globalen und gut funktionierenden Netto-Null-Wirtschaft ebnen.

    Industrien wie der Stahlbau und die Zementproduktion stossen viel Kohlenstoff aus. Dennoch sind wir weiterhin auf ihre Produkte angewiesen. Diese Branchen müssen in umweltfreundlichere Herstellungsprozesse investieren, um ihre Emissionen zu reduzieren. Ihnen das benötigte Kapital vorzuenthalten, kann nicht die Antwort sein. Zur Unterstützung dieses Ziels verwenden wir die Kennzahl für den impliziten Temperaturanstieg (ITR), die es uns erlaubt, die zukünftigen anstatt der aktuellen Emissionen zu berücksichtigen. Dazu gilt es zunächst, die branchenspezifischen Übergangsmodelle („Transition Pathways“, TPW) auf dem Weg zu Netto-Null zu bestimmen. Anschliessend müssen wir die spezifischen Ansätze der einzelnen Unternehmen verstehen, und zwar unter Berücksichtigung der bereits unternommenen Dekarbonisierungsmassnahmen. Ausserdem gilt es, deren Ziele, Verpflichtungen, Strategien und Finanzierungspläne für Netto-Null auf ihre Glaubwürdigkeit hin zu prüfen. Das quantifizieren wir mit einer einfachen Kennzahl, dem „Implied Temperature Rise“ (ITR) bzw. der Temperaturausrichtung. Sie ist aussagekräftiger als die Analyse der CO2-Bilanz, weil sie die aktuellen Emissionen eines Unternehmens misst und berechnet, ob sie sich den sektorspezifischen Übergangsmodellen entsprechend entwickeln.

    Sobald wir wissen, wie sich die Emissionsintensität eines Unternehmens entwickelt, können wir die potenziellen finanziellen Auswirkungen des Übergangs zur Netto-Null-Wirtschaft für das Unternehmen beziffern. Das ist der Climate Value Impact. Ein Ansatz, den wir auch auf die physischen sowie die Haftungsrisiken ausdehnen. Letztlich helfen uns diese Analysen zu bestimmen, wie der Übergang zu Netto-Null die Bewertung eines Unternehmens beeinflusst.

    Wir bewerten unsere Portfoliounternehmen auf der Grundlage von:

    1

    Emissionen

    2

    erforderliche Dekarbonisierung

    3

    eingeschlagener Weg des Unternehmens

    4

    regulatorischer Druck

    Das heisst aber nicht, dass wir emissionsintensive Sektoren links liegen lassen.
    Für uns ist wichtig, ob ein Unternehmen sich in die richtige Richtung bewegt – und zwar schnell genug.

    Netto-Null-Portfolios erstellen.

    Wir wollen Portfolios erstellen, die den übergangsbedingten Krisen standhalten und ideal aufgestellt sind, um sie zu nutzen.

    Deshalb stufen wir Unternehmen in vier Kategorien ein:

    Brennende Holzscheite

    Stark exponierte Unternehmen, die dringend dekarbonisieren sollten, es aber nicht tun.

    Eiswürfel

    Unternehmen in ähnlich exponierten Sektoren, die jedoch die entsprechenden Massnahmen ergreifen und die Umstellung begonnen haben.

    Lösungsanbieter

    Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen die Umstellung der gesamten Wirtschaft fördern.

    Unternehmen, die von Klimarisiken isoliert sind

    Diese Unternehmen unterstützen möglicherweise die Diversifizierung und weitere Portfolioziele.

    Beim Aufbau von Portfolios, die den Netto-Null-Vorgaben entsprechen, stützen wir uns auf einen zukunftsorientierten Ansatz. Damit identifizieren wir den Climate Value Impact in einem vierstufigen Prozess:

    • Wir beginnen mit einer Beurteilung der CO2-Bilanz des Portfolios betreffend die Scope-1-, -2- und -3-Emissionen; dabei ist uns bewusst, dass die Übergangsrisiken mit den direkten und indirekten Emissionen des Unternehmens verbunden sein können.
    • Dann betrachten wir, wie sich die Emissionen des Portfolios infolge der Dekarbonisierungsstrategien der Anleger entwickeln dürften. Zu diesem Zweck setzen wir unsere eigene ITR-Methode (Implied Temperature Rise) ein, die evaluiert, ob die Unternehmen den Vorgaben des Pariser Abkommens entsprechen.
    • Im Rahmen dieser Analyse erwägen wir die Verpflichtungen des Unternehmens und ihre Anfälligkeit gegenüber internem, branchenspezifischem und regulatorischem Druck. Dieser kann dazu führen, dass ein Unternehmen seinen Klimaverpflichtungen beschleunigt nachkommt.
    • Schliesslich prüfen wir unsere Portfoliopositionen kontinuierlich und aktualisieren unsere Klimaanalyse monatlich.

    Wo wir sind.

    Unsere Wurzeln liegen in der Schweiz, unsere Perspektive und Vision sind international. Mit über 25 Geschäftsstellen weltweit sind wir für unsere Kunden auf der ganzen Welt aktiv. Dieses Leistungsversprechen entspricht den Bedürfnissen unserer internationalen Kundschaft.

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    1 https://www.lombardodier.com/contents/corporate-news/investment-insights/2021/june/carbon-costs-and-the-g7s-fossil.html
    2 World Resources Institute; ohne Landnutzungsänderungen.
    3 https://www.clientearth.org/latest/latest-updates/stories/fossil-fuels-and-climate-change-the-facts/#:~:text=In%202018%2C%2089%25%20of%20global,source%20of%20global%20temperature%20rise.
    4 Berechnungen von Lombard Odier
    https://www.resourcepanel.org/sites/default/files/documents/document/media/unep_252_gro_2019_summary_business_leaders_web.pdf

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