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    Die CLIC®-Chronik: Gedankenaustausch mit der Carpenters Workshop Gallery – Loïc Le Gaillard über die Schnittstelle zwischen Kunst und Nachhaltigkeit

    Die CLIC®-Chronik: Gedankenaustausch mit der Carpenters Workshop Gallery – Loïc Le Gaillard über die Schnittstelle zwischen Kunst und Nachhaltigkeit

    Die Carpenters Workshop Gallery ist an der Schnittstelle von Kunst und Design aktiv: Sie hinterfragt die zeitgenössische Kreativität und kuratiert ein Portfolio aussergewöhnlicher funktioneller Kunstwerke, die ein Kollektiv von 25 renommierten Künstlerinnen und Künstlern geschaffen hat. Im Jahr 2019 gingen die Carpenters Workshop Gallery und Lombard Odier eine Partnerschaft ein und präsentierten anlässlich der im selben Jahr stattfindenden Biennale Arte in Venedig die Ausstellung DYSFUNCTIONAL. Vor Kurzem statteten wir den brandneuen Ausstellungsräumen des Kollektivs in Ladbroke Hall in London einen Besuch ab. Hier trafen wir uns mit unserem alten Freund und Partner Loïc Le Gaillard, dem Mitbegründer der Carpenters Workshop Group.

     

    Vor vier Jahren präsentierten die Carpenters Workshop Gallery und Lombard Odier gemeinsam die Ausstellung DYSFUNCTIONAL in Venedig. Warum haben Sie sich zur Partnerschaft mit uns entschlossen, und wie sehen Sie sie heute?

    Alles begann, als Frédéric Rochat [geschäftsführender Teilhaber bei Lombard Odier], seine Frau und ich enge Freunde wurden. Als ich Frédéric Rochat kennenlernte, haben mich seine Menschlichkeit, seine Neugier und seine Liebenswürdigkeit sofort inspiriert. Wenn man einen solchen Menschen trifft, der in seiner Branche auch noch zu den führenden Köpfen gehört, kann man davon ausgehen, dass sein Unternehmen genauso wegbereitend und integer ist. Dadurch entstand grosses Vertrauen. Und obwohl Lombard Odier eine traditionsreiche Schweizer Bank ist, ist sie meiner Meinung nach zukunftsorientiert, etwas unkonventionell, ungemein neugierig und experimentierfreudig. Das Team von Lombard Odier nimmt seine Arbeit sehr, sehr ernst, und wir harmonieren einfach, denn wir haben ähnliche Werte.

    Lesen Sie auch (Artikel in Englisch): Carpenters Workshop Gallery And Swiss Bank Lombard Odier Partner For The Venice Biennale

    …obwohl Lombard Odier eine traditionsreiche Schweizer Bank ist, ist sie meiner Meinung nach zukunftsorientiert, etwas unkonventionell, ungemein neugierig und experimentierfreudig

    Wir befinden uns in Ladbroke Hall, der neuen Heimat der Carpenters Workshop Gallery in London. Warum gerade hier? Welche Vision haben Sie für das Gebäude?

    Wir betreiben die Carpenters Workshop Gallery nun seit fast 20 Jahren. In dieser Zeit sind wir einer unglaublich vielfältigen, interessanten und neugierigen Gemeinschaft von Sammlerinnen und Sammlern begegnet. Viele von ihnen sind seit vielen Jahren Kunden unserer Galerie, und wir freuen uns sehr über die Bekanntschaft mit ihnen. Alle unsere früheren Standorte hatten jedoch ein eher traditionelles Galeriekonzept, das vor allem auf Transaktionen basierende Beziehungen fördert. Und ich erkannte mich – ehrlich gesagt – in unserer Arbeitsweise nicht mehr wieder. Unsere Galerie brauchte einen neuen „Charakter“.

    Julien [Lombrail, der Mitbegründer der Carpenters Workshop Gallery,] und ich wollten einen Raum schaffen, in dem wir sämtliche Formen des künstlerischen Ausdrucks zelebrieren können. Gleichzeitig wollten wir die Beziehung zu unseren Kundinnen und Kunden vertiefen. Nun können wir sie zu einem Teller Pasta und einem Glas Wein einladen: Gemeinsam mit uns können sie hier im Herzen von Notting Hill etwas geniessen, das wir kuratiert haben – zeitgenössischen Tanz, Theater, Jazz oder sogar Hip-Hop. Der Standort selbst war ein wichtiger Grund, weshalb wir uns entschieden haben, Ladbroke Hall zu kaufen und zu renovieren. Dieser Teil von London ist besonders faszinierend: Hier leben einige der reichsten Menschen der Welt in der Nachbarschaft einiger der ärmsten Viertel Grossbritanniens, und die ethnische und kulturelle Diversität ist überwältigend. Wir wollten einen Ort schaffen, an dem wir die Vielfalt in einer freundlichen, inspirierenden Umgebung feiern.


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    Ladbroke Hall ist mittlerweile eröffnet, und wir haben das Gefühl, dass unsere Galerie endlich den richtigen „Charakter“ vermittelt, der wirklich widerspiegelt, wer wir sind und welche Werte wir repräsentieren wollen.

    Seit eineinhalb Jahren sind wir dabei, die Arbeitsweise unserer Galerie umzustellen. Wir sind eine der ersten ökologisch orientierten Galerien und streben aktuell unsere Zertifizierung als B Corp™ an

    Was bedeutet Ihnen Nachhaltigkeit?

    Persönlich setze ich mich sehr für Nachhaltigkeit ein, und meine Frau ist Nachhaltigkeitsaktivistin. Nachhaltigkeit ist also einer der zentralen Werte unserer Familie.

    Seit eineinhalb Jahren sind wir dabei, die Arbeitsweise unserer Galerie umzustellen. Wir sind eine der ersten ökologisch orientierten Galerien und streben aktuell unsere Zertifizierung als B Corp™ an. Zudem ändern wir die Art und Weise, wie unsere Künstlerinnen und Künstler ihre Kunst umsetzen. Das heisst, dass sie bei ihrer Arbeit Upcycling oder die Verwendung vorhandener Materialien bevorzugen. Nacho Carbonell, Stuart Haygarth und Charles Trevelyan sind schöne Beispiele dafür.

    Zudem werden wir Ladbroke Hall allen Vereinen zur Verfügung stellen, die eine Veranstaltung zum Thema Nachhaltigkeit organisieren wollen. Wir waren bereits Gastgeber für die gemeinnützige Organisation DIRT von Arizona Muse, die sich für nachhaltige Mode einsetzt, und im November ist ClientEarth bei uns zu Gast.

    Lesen Sie auch: Lombard Odier erneut als B Corp™ mit höherer Punktzahl zertifiziert

    Inwiefern hat sich der Sammlermarkt für Kunst und Design seit unserem letzten Gespräch verändert?

    Die Leute gehen heute viel behutsamer vor. Die Verkaufszahlen sind nach wie vor sehr gut, aber der Akquiseweg ist länger geworden. Ich glaube, beim Kauf von Kunst herrschte früher fast so etwas wie eine Wegwerfmentalität. Aber aufgrund der allgemeinen weltweiten Besorgnis im Zusammenhang mit Kriegen, Zinsen und anderen Problemen sind die Menschen kritischer und bewusster geworden, was die Auswirkungen ihrer Kaufentscheidungen auf den Planeten angeht.

    Ich spüre diese Veränderung, und ich glaube, dass sie letztlich für uns alle positiv sein wird – wenngleich ich mir eine stärkere Dynamik wünschen würde.

    Wir bei Carpenters Workshop Gallery hatten jedoch das Glück, in den letzten zwei Jahrzehnten einige der 25 weltweit einflussreichsten Künstlerinnen und Künstler zu vertreten

    Was antworten Sie einem Kunden, der fragt: Warum sollte ich in Kunst als alternative Anlage investieren, wenn es auch praxisnähere Möglichkeiten gibt?

    Ich würde antworten, dass jemand, der Kunst in erster Linie als Anlage ansieht, sie aus dem falschen Grund kauft. Wir kaufen Kunst, weil sie uns bewegt. Und weil wir jeden Morgen beim Aufwachen ein emotionales Hochgefühl erleben, wenn wir etwas Schönes erblicken.


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    Aus diesem Grund ist auch die Beziehung zwischen einer Galerie und ihren Kundinnen und Kunden so wichtig. Es liegt nicht an mir, den Kunden zu sagen, warum sie ein Kunstwerk kaufen sollen. Wenn eine Galerie eine echte und aufrichtige Beziehung zu ihren Kundinnen und Kunden haben will, muss sie auf deren Bedürfnisse hören. Geht es um Freude an der Kunst oder um eine Anlage – oder vielleicht um beides? Falls die Anlage Teil der Motivation ist, sage ich den Kundinnen und Kunden, welche Künstlerinnen und Künstler meiner Ansicht nach aktuell am gefragtesten sind und die Superstars von morgen werden könnten. Natürlich liege ich oft auch falsch! Wir bei Carpenters Workshop Gallery hatten jedoch das Glück, in den letzten zwei Jahrzehnten einige der 25 weltweit einflussreichsten Künstlerinnen und Künstler zu vertreten. Ich denke, das kann man schon als gute Anlage bezeichnen. Denn vor allem sind sie ausgezeichnete Künstlerinnen und Künstler. Und davon gibt es nicht allzu viele. Wenn etwas von so hoher Qualität nur in sehr geringen Mengen auf innovative Weise produziert wird, steigert das in der Regel den Wert.

     

    Wie wählen Sie die Künstlerinnen und Künstler aus, mit denen Sie zusammenarbeiten möchten?

    Die Auswahl neuer Künstlerinnen und Künstler ist ein ungemein wichtiger Prozess, der dennoch recht einfach ist.

    Zunächst und vor allem muss ihre Arbeit meinem Mitbegründer Julien und mir gefallen. Dafür haben wir eine Regel: Wenn bei einem von uns das Gefühl nicht stimmt, wird der andere ihn nicht drängen, denn wir hören sehr auf unser Bauchgefühl. Wenn künstlerische Arbeiten uns beiden gefallen, müssen wir als Nächstes sicherstellen, dass die Person dahinter auch unsere Werte vertritt. Zudem muss sie ihre eigene Stimme haben und damit etwas tief Empfundenes und Einzigartiges ausdrücken. Denn letztlich sind wir Geschichtenerzähler. Und jede Geschichte muss ein Original sein.

    Die Carpenters Workshop Gallery ist glücklicherweise führend auf dem Kunstsammlermarkt, und unsere Fertigungsstandards sind sehr hoch

    Wie geht es mit der Carpenters Workshop Gallery weiter?

    Wir möchten weiterhin mit einigen der weltweit aussergewöhnlichsten künstlerischen Talente zusammenarbeiten. Die Carpenters Workshop Gallery ist glücklicherweise führend auf dem Kunstsammlermarkt, und unsere Fertigungsstandards sind sehr hoch. Das ist eine enorme Herausforderung in einem Sektor, in dem für die Umsetzung einer einzigen grossen Idee unter Umständen sehr viele unterschiedliche Fertigkeiten benötigt werden.

    Wir freuen uns zudem sehr auf viele Veranstaltungen, die in Ladbroke Hall stattfinden werden. Und wir fänden es sehr schön, auch einige Ihrer Leserinnen und Leser bei uns begrüssen zu dürfen, etwa bei unserer Jazzkonzertreihe am Freitagabend. Jazz ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, Menschen zusammenzubringen, denn wie im Leben geht es auch hier um Improvisation. Wir hatten bereits einige beeindruckende Jazzmusikerinnen und -musiker zu Gast, und ich würde mich sehr freuen, wenn Ladbroke Hall zu einem der weltweit renommiertesten Veranstaltungsorte für Jazz würde.

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG oder einer Geschäftseinheit der Gruppe (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig wäre, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende Abgabe rechtswidrig wäre.

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