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    Nachhaltiges Investieren: Die Chance der globalen CO2-Märkte nutzen

    Nachhaltiges Investieren: Die Chance der globalen CO2-Märkte nutzen
    Lorenzo Bernasconi - Head of Climate and Environmental Solutions, Lombard Odier Asset Management (USA) Corp

    Lorenzo Bernasconi

    Head of Climate and Environmental Solutions, Lombard Odier Asset Management (USA) Corp
    Callum Lee - Portfolio Manager, Lombard Odier Asset Management (Europe) Ltd

    Callum Lee

    Portfolio Manager, Lombard Odier Asset Management (Europe) Ltd

    Im November 2022 lancierte Lombard Odier ihre aktiv verwaltete Global-Carbon-Opportunity-Strategie. Sie ist darauf ausgerichtet, die Chancen an den globalen CO2-Märkten zu nutzen und nachhaltigkeitsbezogene Renditen für die Anlegerinnen und Anleger zu erwirtschaften. Dieser Neuzugang unserer Palette alternativer Anlagen entspricht dem CLIC®1-Rahmenwerk. Denn unseres Erachtens werden die CO2-Märkte einen entscheidenden Beitrag zur Beschleunigung des Übergangs zu einer nachhaltigen Weltwirtschaft leisten. Erfahren Sie mehr über unsere globale CO2-Strategie.


    Wie funktionieren die CO2-Märkte? Was ist ihr Zweck?

    Die CO2-Märkte bepreisen Kohlenstoff und führen dadurch zu einer kostengünstigen Verringerung von Treibhausgasemissionen. Indem sie die Reduzierung von Emissionen finanziell belohnen, schaffen die CO2-Märkte einen Anreiz zu Investitions- und Verhaltensänderungen in Richtung sauberer Technologien und Praktiken.

    Der globale CO2-Markt hat ein Volumen von annähernd USD 1 Bio. und besteht aus zwei Arten von Märkten: den Compliance-Märkten und den freiwilligen Märkten. An den Compliance-Märkten müssen die Unternehmen für jede im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit emittierte Tonne CO2 von den Regierungen ausgegebene Zertifikate kaufen und einlösen. Die Regierungen versteigern jedes Jahr eine vorab festgelegte Anzahl von Zertifikaten. Diese Anzahl wird mit der Zeit verringert, um das Angebot zu verknappen und die Verschmutzung der Umwelt zu verteuern. Wenn die von einem Unternehmen gekauften Zertifikate seine Emissionen nicht abdecken, wird es mit einer Geldstrafe belegt, die den Preis des Zertifikats erheblich übersteigt.

    Beispielsweise verringerte der CO2-Markt der Europäischen Union zwischen 2005 und 2021 die Emissionen des Stromsektors um 43%, ohne das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zu beeinträchtigen

    Dieses Prinzip besticht dadurch, dass es die Gesamtverschmutzung nach oben begrenzt und es dem Markt überlässt, die effizienteste Art und Weise der Emissionsverringerung zu finden. Zudem haben sich die Compliance-Märkte als sehr effektiv erwiesen, was massgeblich zu ihrem enormen Wachstum in den letzten Jahren beigetragen hat. Beispielsweise verringerte der CO2-Markt der Europäischen Union zwischen 2005 und 2021 die Emissionen des Stromsektors um 43%, ohne das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zu beeinträchtigen.

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    Die freiwilligen Märkte arbeiten auf Projektbasis. Beispielsweise kauft oder pachtet ein Projektentwickler Land, um Bäume zu pflanzen, die den CO2-Gehalt in der Atmosphäre verringern. Hierfür erhält er eine Gutschrift für die in dem betreffenden Zeitraum erzielte CO2-Reduktion. Diese Gutschriften können dann an Anlegerinnen und Anleger verkauft werden, sodass sie diese Gutschriften „einlösen“ können, um die zugrunde liegende Reduktion bei ihren eigenen Klimazielen geltend zu machen. Der freiwillige Markt zielt in erster Linie auf Unternehmen ab, die Netto-Null-Zusagen gemacht haben; dies entspricht aktuell einer Wirtschaftskraft von USD 38 Bio. – gemessen an der Marktkapitalisierung2. Zudem dürfte der freiwillige Markt bei der Verwirklichung der im Pariser Abkommen festgehaltenen Zusagen der Länder eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Infolge dieser Trends wächst der freiwillige Markt sehr schnell. Darüber hinaus bewirkt er viel Gutes, ist er doch für die Finanzierung von Naturschutz- und Renaturierungsprojekten von zentraler Bedeutung.

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    Die Zukunft des CO2-Preises: Welche Faktoren berücksichtigen Sie bei Prognosen?

    Wir verfügen über ein profundes Modellierungs-Know-how und wenden bei der Prognose von CO2-Preisen ein quantitatives Wahrscheinlichkeitsmodell an. Das heisst, dass wir zwar eine fundamentalanalytische Modellierung vornehmen, dann aber verschiedene politische Szenarien und marktbewegende Faktoren wie Flussdaten betrachten, um die Preise kurz- und mittelfristig zu prognostizieren. Ausserdem greifen wir auf die allgemeine Forschungsexpertise von Lombard Odier zurück. Beispielsweise fliesst der „Climate Value Impact (CVI)“-Ansatz in unsere Modelle ein; er vermittelt ein sehr detailliertes Bild von zukünftigen Emissionen und Gegenmassnahmen.

    Wie gehen Sie mit den Risiken um, die mit Anlagen an CO2-Märkten verbunden sind, und welche typischen Risiken sollten den Anlegerinnen und Anlegern bewusst sein?

    Bei Anlagen an den CO2-Märkten sind mehrere Risiken zu berücksichtigen. Erstens könnten die Regierungen in ihren Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels nachlassen. Ausserdem besteht das Risiko, dass wirtschaftliche Faktoren, wie ein signifikanter Abschwung, im Zuge des Rückgangs der Industrieproduktion die Nachfrage nach CO2-Gutschriften dämpfen. Für die Beherrschung dieser Risiken ist Diversifikation von entscheidender Bedeutung. Zur Minimierung der Auswirkungen dieser Risiken kann die Strategie auf ein vielfältiges Anlageuniversum zurückgreifen – nicht nur in Bezug auf die Märkte, sondern auch auf Instrumente und Strategien. Die Qualität unterschiedlicher Standards können wir sehr genau einschätzen. Ausserdem arbeiten wir bei der Analyse bestimmter Projekte mit führenden externen Rating-Agenturen zusammen.

    Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie der Boston Consulting Group könnten sich die CO2-Märkte bis 2030 versechsfachen

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    Wie werden sich die CO2-Märkte nach Ihrer Einschätzung in den nächsten Jahren weiterentwickeln?

    Nach unserer Einschätzung werden die CO2-Märkte, insbesondere die neueren wie China, Südkorea und Australien, in den nächsten Jahren weiter wachsen. Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie der Boston Consulting Group könnten sich die CO2-Märkte bis 2030 versechsfachen. Wir sind davon überzeugt, dass das Wachstum dieser Märkte den Anlegerinnen und Anlegern interessante Chancen bietet. Denn an den neueren Märkten müssen die Emissionsobergrenzen am stärksten gesenkt werden. Gleichzeitig dürfte der Druck, die Klimaziele zu erreichen, die CO2-Märkte beflügeln. Zurzeit notieren die CO2-Preise weltweit deutlich unter dem Niveau, das zur Erreichung unserer aktuellen Klimaziele erforderlich ist. Demzufolge müssen sich die CO2-Preise in den nächsten Jahren verfünffachen, damit die – zunehmend gesetzlich verankerten – Klimazusagen eingehalten werden.

    Abschliessend schauen wir uns an, wie sich die Umsetzung des Pariser Abkommens auf den freiwilligen CO2-Markt auswirkt. Die meisten Länder dürften sich der CO2-Märkte bedienen, um ihre im Rahmen des Pariser Abkommens gemachten Zusagen einzuhalten. Das eröffnet einen hochinteressanten neuen Markt für CO2-Gutschriften, den wir genau im Auge behalten.

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    Was fasziniert Sie an diesen Chancen?

    Obwohl sich die globalen Emissionen seit 2019 mehr als verdoppelt haben, werden weniger als 25% davon bepreist. Gemäss dem „3+1“-Rahmen von Lombard Odier3 ist die Bepreisung der CO2-Emissionen für die Erreichung des globalen Netto-Null-Ziels und der CLIC®-Wirtschaft von entscheidender Bedeutung. Hierfür sind die CO2-Märkte das effektivste und beliebteste Instrument. Märkte, die – wie die Compliance-Märkte – fast vollständig aus zur Teilnahme verpflichteten Endnutzern bestehen, sind grundsätzlich ineffizient. Zudem stecken die CO2-Märkte in vielen unserer grössten Volkswirtschaften noch in den Kinderschuhen. Daher sind wir der Ansicht, dass die CO2-Märkte ein erhebliches Aufwärtspotenzial haben – vielleicht bieten sie die attraktivste Anlagechance im Zuge der Klimawende.

    Die wichtigsten CO2-Märkte waren in den letzten fünf Jahren eine der rentabelsten Anlageklassen

    Warum sollten die Anlegerinnen und Anleger die Aufnahme von CO2-Gutschriften in ihr Anlageportfolio in Betracht ziehen?

    Der Hauptgrund ist die Chance auf attraktive Renditen. Die wichtigsten CO2-Märkte waren in den letzten fünf Jahren eine der rentabelsten Anlageklassen. Darüber hinaus kommen die CO2-Märkte aufgrund ihrer niedrigen Korrelation mit anderen Anlageklassen der Portfoliodiversifikation zugute: Viele von ihnen sind inflationsgeschützt. So wird beispielsweise die Preisuntergrenze des kalifornischen CO2-Markts jedes Jahr um 5% zuzüglich der Verbraucherpreisinflation angehoben.

    Zudem haben mehrere Analysen gezeigt, dass bereits eine geringe Allokation an den CO2-Märkten den Rest eines globalen Portfolios vor den negativen finanziellen Risiken des globalen Klimawandels schützt. Zurzeit ist die grosse Mehrheit der Portfolios in CO2 short und im Klimawandel long positioniert. Das macht CO2 zu einer sehr aussichtsreichen Anlage.

    1 Circular (kreislauforientiert), Lean (effizient), Inclusive (integrativ) und Clean (sauber)
    2 SBTI, May 2022: Companies committed to cut emissions in line with climate science now represent $38 trillion of global economy - Science Based Targets
    3 Energie, Land und Meere sowie Rohstoffe

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG oder einer Geschäftseinheit der Gruppe (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig wäre, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende Abgabe rechtswidrig wäre.

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