US-Anlagen: Was kommt als Nächstes?

    Michael Strobaek - Global CIO Private Bank
    Michael Strobaek
    Global CIO Private Bank
    Dr. Nannette Hechler-Fayd’herbe - Head of Investment Strategy, Sustainability and Research, CIO EMEA
    Dr. Nannette Hechler-Fayd’herbe
    Head of Investment Strategy, Sustainability and Research, CIO EMEA
    US-Anlagen: Was kommt als Nächstes?

    Kernpunkte.

    • Die jüngsten Marktbewegungen haben eine gesunde Ausrichtung der US-Vermögenswerte auf ihre Fundamentaldaten bewirkt
    • Im Zuge weiterer Zoll-Fortschritte, einer sich erholenden Stimmung und einer Senkung der US-Unternehmenssteuern dürften US-Aktien ihre Gewinne im Einklang mit globalen Aktien ausbauen
    • Die US-Anleihenrenditen bieten taktische Chancen zur Sicherung von Renditen. Der US-Dollar notiert nun in unserer Bandbreite des fairen Werts gegenüber dem Euro, dem japanischen Yen und dem Schweizer Franken
    • Wir beurteilen US-Anleihen positiv und bleiben gegenüber US-Aktien und dem US-Dollar neutral. 

    Es ist viel über die Frage geschrieben worden, ob US-Finanzanlagen nach dem 2. April ihren Glanz verloren haben. Eine strukturelle Verschiebung der internationalen Kapitalflüsse weg von US-Vermögenswerten würde die globalen Finanzmärkte grundlegend verändern. Unserer Ansicht nach sind die US-Vermögenspreise nun wieder stärker auf die Fundamentaldaten ausgerichtet. US-Aktien dürften von Handelsabkommen und einer Verbesserung der Anlegerstimmung profitieren, während die frühere Überbewertung des US-Dollar korrigiert worden ist und USD-Anleihen attraktive Renditen bieten.

    Wir betrachten die jüngsten Marktbewegungen insgesamt als gesunde, wenn auch volatile Ausrichtung der US-Vermögenspreise auf ihre Fundamentaldaten. Der S&P 500 ist weitgehend auf die Niveaus zurückgekehrt, auf denen er vor den Zollankündigungen des „Tags der Befreiung“ am 2. April notiert hatte (-0,6% in diesem Jahr). Er ist verglichen mit anderen Regionen immer noch teurer, aber die Gewinnerwartungen sind nach unten korrigiert worden. Der US-Dollar ist dieses Jahr gegenüber einem Korb von Industrieländerwährungen um 6% gefallen. Er notiert nun in unserer Bandbreite des fairen Werts gegenüber dem Euro, dem japanischen Yen und dem Schweizer Franken. Die Renditen von US-Staatsanleihen und US-Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating gehören sowohl real als auch nominal zu den attraktivsten im Segment der Industrieländer.

    Die Abkommen zwischen den USA und dem Vereinigten Königreich sowie den USA und China haben gezeigt: Die Aktienmärkte reagieren schnell auf Anzeichen dafür, dass die Trump-Regierung ihre Importzölle zurücknimmt. Die Deals mit China und dem Vereinigten Königreich bestätigen unser Basisszenario, wonach die US-Zölle als Verhandlungstaktik dienen. Wir erwarten, dass nun weitere Abkommen folgen, wobei ein Basis-Zollsatz von 10% als neuer Standard gilt. Auch sektorspezifische Ausnahmen wie im Vereinigten Königreich sind denkbar. Während das Rahmenabkommen zwischen den USA und China Anlegerinnen und Anleger positiv überrascht hat, bedeutet es nur eine geringfügige Reduktion des effektiven angewandten Zollsatzes.

    US-Aktien kurz- und langfristig

    Historisch gesehen übertreffen US-Aktien die Aktien anderer Regionen während konjunkturellen Abschwächungen durchweg, wenn die kurzfristigen Zinsen und die Ölpreise unter ihrem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt liegen und fallen, wie derzeit. Die Unternehmenszahlen des ersten Quartals waren stark, und die Märkte preisen nun die Erwartung ein, dass das Gewinnwachstum im Zuge der Verlangsamung der US-Wirtschaft zurückgeht.

    US-Aktien dürften im Einklang mit globalen Aktien weiter zulegen

    Nach einer kräftigen Erholung von den Börsentiefs vom April 2025 notieren US-Aktien wieder am oberen Ende ihrer Bewertungen. Wenn weitere Zoll-Fortschritte erzielt werden, sich die Verbraucher- und Marktstimmung erholt und zusätzliche Steuersenkungen für US-Unternehmen zum Tragen kommen, dürften US-Aktien im Einklang mit globalen Aktien weiter zulegen.

    Trotz der jüngsten Volatilität an den US-Märkten haben sich auf einen Horizont von zehn Jahren die regionalen Unterschiede bei den erwarteten jährlichen Renditen verringert. Bessere Bewertungen und höhere erwartete Renditen für Europa, Japan und die Schwellenländer im Vergleich zu den USA werden durch eine geringere Volatilität ausgeglichen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit für Anleger, an der regionalen Diversifizierung ihrer Vermögensallokationen festzuhalten. Wir haben in unserer regionalen Aktienstrategie eine neutrale Position in US-Aktien beibehalten.

    Attraktive Renditen von Staats- und Unternehmensanleihen

    Verlieren internationale Anleger das Interesse an US-Staatsanleihen? Zu beobachten ist kein neuer Trend, sondern ein gradueller Rückgang des Besitzes von US-Schuldtiteln durch ausländische Investoren. US-Anleger sind als Eigentümer von US-Staatsanleihen seit Jahrzehnten in der Mehrheit. Insgesamt haben sich die Positionen in US-Staatsanleihen in ausländischem und inländischem Besitz erhöht. Bei der jüngsten Emission zehnjähriger US-Staatsanleihen entsprach die Beteiligung ausländischer Anleger dem Durchschnitt der letzten zwölf Monate.

    US-Anleihen bieten taktische Chancen, hohe Renditen zu sichern

    US-Anleihen sind durch steigende Renditen attraktiver geworden. Sie bieten taktische Chancen, hohe Renditen zu sichern, bevor die US-Notenbank Fed – möglicherweise ab Juli – die Zinsen senkt. Derzeit bieten zehnjährige US-Staatsanleihen eine Rendite von 4,4% und zehnjährige inflationsgeschützte US-Staatsanleihen (Treasury Inflation Protected Securities, TIPS) eine Rendite von 2%. Im Segment der Unternehmensanleihen beträgt die Rendite von Investment-Grade-Papieren 5%.

    Credit Default Swaps (CDS) sind ein Mass für das Ausfallrisiko und eine Form der Versicherung für wahrgenommene Risiken. Die jüngste Ausweitung der CDS-Spreads auf US-Staatsanleihen von 36 Basispunkten auf 50 Basispunkte Ende März spiegelt eine leicht höhere Risikoprämie aufgrund der anhaltenden US-Haushaltsdefizite wider. Bei einem Spread von 50 Basispunkten, einer angenommenen Standard-Recovery-Rate (Erlösquote) von 40% und einem Horizont von einem Jahr beträgt die implizierte Wahrscheinlichkeit eines US-Staatsausfalls in diesem Zeitraum nur 0,86%. Das ist kaum ein Hinweis darauf, dass Anleger glauben, US-Vermögenswerte würden ihren Status als sicherer Hafen verlieren. Auch sollten negative US-Swap-Spreads – die bedeuten, dass die Renditen von US-Staatsanleihen höher sind als die US-Swap-Sätze – nicht als Zeichen des Misstrauens gegenüber dem US-Staatsanleihenmarkt gedeutet werden. Die US-Swap-Spreads sind seit 2012 negativ – als Ergebnis der Emission von US-Staatsanleihen im Rahmen des Programms der quantitativen Lockerung der Fed.

    US-Dollar ist jetzt fair bewertet

    Der Anteil der Weltreservewährung US-Dollar an den Fremdwährungsbeständen der Notenbanken ist von einem Hoch von rund 70% weltweit im Jahr 2000 auf etwa 58% gesunken. Das liegt immer noch über den Niveaus der frühen 1990er-Jahre, als dieser Anteil weniger 50% betrug.

    Nach der Abwertung im April hat sich der US-Dollar seinem fairen Wert gegenüber einer Reihe von Währungen angenähert

    Nach der Abwertung im April hat sich der US-Dollar seinem fairen Wert gegenüber einer Reihe von Währungen angenähert: gegenüber dem Euro, britischen Pfund, Schweizer Franken, japanischen Yen und chinesischen Yuan. Dies gilt auch nach dem Wiederanstieg des US-Dollar infolge der Handelsgespräche zwischen den USA und China. Unter Berücksichtigung der engen Beziehung zwischen realen Renditedifferenzen und USD-Wechselkursen sehen wir immer noch Spielraum für einen stärkeren Dollar.

    Weitere Gespräche zwischen den USA und ihren Partnern zur Senkung der Zölle könnten den Dollar etwas unterstützen. Die Wirtschaftsdaten könnten im zweiten und dritten Quartal des Jahres schwächer werden, wenn auch nicht so stark wie die jüngsten Daten von Stimmungsumfragen andeuten.

    Der Rückgang des Dollar in die Bandbreite des fairen Werts weist darauf hin, dass weitere Bewegungen nun stärker von fundamentalen Zinsdifferenzen und Konjunkturüberraschungen abhängen könnten. Wir behalten unsere neutrale Einschätzung der US-Währung bei.

    Der Schock der US-Politik veranlasste internationale Anleger, ihr Engagement in den US-Märkten neu zu beurteilen. Seither haben US-Vermögenswerte eine gesunde Neubewertung erfahren, sodass ihre Bewertungen nun stärker auf die Fundamentaldaten ausgerichtet sind. Nun könnten wieder typischere Muster die relative Performance von US-Anleihen und -Aktien sowie des US-Dollar gegenüber Vermögenswerten anderer Regionen antreiben. Der Grundsatz der Portfoliodiversifizierung bleibt zentral und muss in diesem Umfeld auf Ebene der Regionen und Anlageklassen umgesetzt werden.

    CIO Office Viewpoint

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