Naturfreundliche Anlagen im Aufwind

Nathalie Chanteclair - Sustainability Expert
Nathalie Chanteclair
Sustainability Expert
Naturfreundliche Anlagen im Aufwind

Kernpunkte.

  • Naturfreundliche Anlagen können durch sorgfältige Titelauswahl traditionelle Marktindizes übertreffen und attraktive langfristige Chancen bieten
  • China intensiviert seine Bestrebungen zur Entwicklung naturfreundlicher Wirtschaftsmodelle und nimmt in vielen Forschungsbereichen bereits eine Vorreiterrolle ein
  • Der Schutz und die Bewirtschaftung von Süsswasser stellen heute eine zentrale globale Herausforderung dar. Die Bereiche fortschrittliche Wasseraufbereitung und wassersparende Industrieprozesse sind besonders innovativ
  • Reale Marktbedürfnisse und wirtschaftlicher Druck treiben die Nachfrage nach naturfreundlichen Geschäftsmodellen voran. Anlegern bieten sich Chancen für den Aufbau diversifizierter, klimaresilienter Portfolios.

Die Natur zählt zweifellos zu den am stärksten unterbewerteten und zugleich am meisten überbeanspruchten Ressourcen. Wir beobachten jedoch Entwicklungen, die Anlass zu Optimismus geben. China betrachtet den Übergang zu einer naturfreundlichen Wirtschaft als Priorität im Kampf gegen den Klimawandel. Zugleich fördert der stark steigende globale Wasserbedarf, gerade auch für industrielle Anwendungen, die Entwicklung technologischer Lösungen und schafft Anlagechancen.

Im Jahr 2024 dokumentierte der Planetary Health Check Report, dass sechs der neun planetaren Belastbarkeitsgrenzen überschritten waren. Die Überschreitung einer siebten Belastbarkeitsgrenze stand unmittelbar bevor. Vier der Grenzen – Veränderung in Süsswassersystemen, Veränderung der Landnutzung, Phosphor- und Stickstoffkreisläufe sowie Veränderung in der Integrität der Biosphäre – betreffen kritische natürliche Systeme. Global verlaufen die Fortschritte bei der Wiederherstellung und dem Schutz natürlicher Ökosysteme sowie bei der Realisierung ihres wirtschaftlichen Potenzials noch schleppend. Der Privatsektor übernimmt Führungsverantwortung und wandelt naturbezogene Herausforderungen erfolgreich in Geschäfts- und Anlagemöglichkeiten um.

Unser Thema rethink nature favorisiert Unternehmen, deren Geschäftsmodelle sich auf die Wiederherstellung oder den Schutz der Natur sowie auf die Erschliessung des Werts von Gütern der Natur konzentrieren. rethink nature ist neben Langlebigkeit, New Gen, Technologie, Netto-Null und Infrastruktur eines unserer sechs Anlagethemen im Bereich rethink investments, die unser Anlageuniversum transformieren. Sein Ziel besteht darin, zum Übergang zu einer naturfreundlichen Weltwirtschaft beizutragen. Seit der Lancierung im Juni 2024 erweist sich rethink nature als eine unserer erfolgreichsten thematischen Anlagestrategien im Vergleich zum MSCI World Index. Als Messgrösse dient die Wertentwicklung von Aktien mit einem bedeutendem Engagement in diesem Thema, die von unseren Aktienresearch-Teams ausgewählt werden1.

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Wir beobachten auf Ebene der Regionen und Sektoren Fortschritte bei naturfreundlichen Anlagen. China nimmt beim Thema Nachhaltigkeit mittlerweile eine Führungsposition ein. Schätzungsweise 65% von Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) sind laut Weltwirtschaftsforum Risiken durch Naturverlust ausgesetzt. China fokussiert auf 15 naturfreundliche Wirtschaftstransformationen. Diese könnten nach Schätzungen des Landes bis 2030 einen jährlichen wirtschaftlichen Wert von USD 1,9 Bio. sowie 88 Millionen neue Arbeitsplätze generieren. Neben Chinas industriellen Bemühungen zeigt der aktuelle Nature Index, eine Forschungsdatenbank, dass China nun bei Studien in Chemie sowie Natur-, Geo- und Umweltwissenschaften weltweit führend ist. In Bio- und Gesundheitswissenschaften rangiert das Land auf Platz zwei hinter den USA.

China fokussiert auf 15 naturfreundliche Wirtschaftstransformationen. Diese könnten nach Schätzungen des Landes bis 2030 einen jährlichen wirtschaftlichen Wert von USD 1,9 Bio. sowie 88 Millionen neue Arbeitsplätze generieren

Süsswasser rückt in den Vordergrund

Der Fokus multilateraler Bestrebungen lag bislang auf dem Schutz terrestrischer Biodiversität und Ökosysteme. Nun entwickelt sich Süsswasser jedoch zu einer globalen Priorität. Die Verfügbarkeit von Wasser, sei es zum Trinken oder für Produktions- und Kühlprozesse, verschlechtert sich zusehends. Verantwortlich sind Umweltverschmutzung, Klimawandel und die steigende Nachfrage. Obwohl 71% der Erde von Wasser bedeckt sind, beträgt der Süsswasseranteil lediglich 2,5%. Nur 0,8% sind sowohl zugänglich als auch trinkbar.

Die Landnahme durch Urbanisierung und intensive Landwirtschaft nimmt weltweit zu. Zugleich ist Süsswasser vermehrt durch organische Stoffe, Schwermetalle, Chemikalien und mikrobiologische Kontaminationen belastet. Daraus resultiert ein Bedarf an – und eine wirtschaftliche Chance für – Unternehmen, die Lösungen zur Erkennung, Messung und Beseitigung von Mikroschadstoffen anbieten. Vor allem Unternehmen in Industrieländern dürften Chancen im Bereich fortschrittlicher Wassertechnologien nutzen. Beispiele sind Systeme zur Wasseraufbereitung mittels Oxidation oder UV-Bestrahlung.

Vor allem Unternehmen in Industrieländern dürften Chancen im Bereich fortschrittlicher Wassertechnologien nutzen. Beispiele sind Systeme zur Wasseraufbereitung mittels Oxidation oder UV-Bestrahlung

Wasserbedarf für KI und Industrie

Neue Nachfragequellen stellen eine weitere bedeutende Ursache für Wasserknappheit dar. Für den Grossteil des steigenden Verbrauchs sind das verarbeitende Gewerbe und die technologische Entwicklung verantwortlich. Beispielsweise wird für die Kühlung neuer Rechenzentren in den nächsten fünf Jahren ebenso viel Wasser nötig sein, wie die gesamte US-Bevölkerung zum Trinken verbraucht. Zu diesem Ergebnis kommen Schätzungen von Ecolab Inc., einem Unternehmen für Wasserreinigung und -aufbereitung.

Global besteht die Lösung in der systematischeren Wiederverwendung von Wasser. Dazu bedarf es einer Neugestaltung industrieller Prozesse, um durch geschlossene Kreislaufsysteme weniger oder gar kein Abwasser mehr zu produzieren. Für Anlegerinnen und Anleger ergeben sich daraus Chancen durch Lösungen zur Wasserbewirtschaftung, beispielsweise Sensoren, hochentwickelte chemische Verfahren oder prädiktive Analysen. Diese können den Wasserverbrauch in Kühlsystemen durch den Einsatz von Brauchwasser anstelle von Trinkwasser senken. Weitere Lösungen umfassen Innovationen bei wasserfreien Kühltechnologien, die den Betrieb von Rechenzentren in Regionen mit akuter Wasserknappheit ermöglichen.

In den nächsten fünf Jahren wird für die Kühlung neuer Rechenzentren ebenso viel Wasser nötig sein, wie die gesamte US-Bevölkerung zum Trinken verbraucht. Zu diesem Ergebnis kommen Schätzungen von Ecolab Inc., einem Unternehmen für Wasserreinigung und -aufbereitung

Da der Schutz und die Bewirtschaftung von Süsswasser stärker in den Fokus rücken, dürften sich für Anleger zahlreiche neue Anlagemöglichkeiten ergeben. Unseres Erachtens wird das allgemein auf Investitionen in die Natur und nachhaltige Anlagen zutreffen. Heute drängen reale wirtschaftliche Faktoren und Erfordernisse Unternehmen zu naturfreundlichen Geschäftsmodellen. Die Unternehmen erkennen, dass sie ihre Resilienz gegen die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels stärken müssen. Das bietet Anlegern die Chance, mittels klimaresilienter Portfolios breiter diversifizierte Renditen anzustreben. Zugleich unterstützen sie dadurch auf nationaler und globaler Ebene den Übergang zu einer naturfreundlichen Wirtschaft.

CIO Office Viewpoint

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