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    Was lässt sich aus Anlegersicht gegen die Plastikflut tun?

    Was lässt sich aus Anlegersicht gegen die Plastikflut tun?
    Michael Urban - Chief Sustainability Strategist

    Michael Urban

    Chief Sustainability Strategist

    Interview veröffentlicht in Allnews, 12. Oktober 2022

    Am 5. Oktober gab Lombard Odier am Genfer Building Bridges-Gipfel 'Sustainable Finance' eine wegweisende Forschungspartnerschaft mit Enterprise for Society (E4S) bekannt. Am selben Tag nahm Jean-Pierre Danthine, Managing Director von E4S, zusammen mit unserem Senior Managing Partner Patrick Odier an einer Podiumsdiskussion teil. Diese befasste sich mit der Frage, wie die nachhaltige Finanzwirtschaft neue Lösungen für den Plastikmüll in grösserem Umfang umsetzen kann.

    Heute erzeugen wir über 400 Millionen Tonnen Kunststoff pro Jahr. Dies entspricht der Masse der gesamten Weltbevölkerung

    Erfahren Sie von einem unserer Experten, welche Rolle Investoren bei der Bekämpfung der Plastikverschmutzung spielen

    Plastik bzw. Kunststoffe sind in unserem Leben allgegenwärtig. Wohin man auch schaut: Überall findet man Produkte, die aus Kunststoff hergestellt wurden – von Smartphones bis hin zu Lebensmittelverpackungen. Vielseitige Einsetzbarkeit, geringes Gewicht und niedrige Kosten haben Kunststoff zum Siegeszug verholfen. Heute erzeugen wir über 400 Millionen Tonnen Kunststoff pro Jahr. Dies entspricht der Masse der gesamten Weltbevölkerung! Und die Tendenz ist steigend. 

    Lesen Sie auch: Nachhaltiges Investieren – die Herausforderung für Investoren

    Bis heute fehlt jedoch eine Infrastruktur für die Abfallwirtschaft, die diese Menge auffangen kann. Von den 8,5 Milliarden Tonnen des gesamten bisher produzierten Kunststoffs wurden 55% weggeworfen oder deponiert, 8% verbrannt und lediglich 1,2% einer echten Kreislaufwirtschaft zugeführt. Besonders problematisch sind Kunststoffverpackungen: Über 70% werden nicht wiederverwertet, sondern auf Deponien entsorgt – also nicht angemessen gemanagt oder gesammelt; der Wirtschaft gehen somit nach einer kurzen Erstverwendung dieser Kunststoffe 120 Milliarden US-Dollar verloren. 

    175 Länder in einem historischen Schritt eine Resolution mit dem Ziel, das erste rechtsverbindliche Abkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung auszuarbeiten

    Die Verminderung der Plastikflut erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, um die Abfall- und Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu verbessern. Wir bei Lombard Odier sind überzeugt, dass wir uns an einem Wendepunkt befinden. Technologische Innovationen, die Verbrauchernachfrage, Markenversprechen und politische Veränderungen machen zirkuläre Kunststoffe interessant. Anfang des Jahres unterzeichneten 175 Länder in einem historischen Schritt eine Resolution mit dem Ziel, das erste rechtsverbindliche Abkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung auszuarbeiten. Dieses Abkommen soll Anfang 2024 vorgelegt werden; es umfasst Massnahmen zur Herstellung, Verwendung, Entsorgung und Wiederverwendung von Kunststoffen. Unternehmen der Konsumgüter-, Einzelhandels- und Modebranche verpflichteten sich hiermit zur Verminderung des Plastikmülls; diese Unternehmen sind für 20% des Angebots von bzw. der Nachfrage nach Kunststoffverpackungen weltweit verantwortlich.

    Lesen Sie auch (Artikel in Englisch): 10 ways to rethink plastic through technology

    Schlüsselrolle der Anlegerinnen und Anleger

    Bis 2040 benötigen wir Investitionen in Höhe von USD 1,2 Billionen, um den Systemwechsel in der Kunststoffindustrie zu unterstützen. Anlegerinnen und Anleger spielen dabei eine entscheidende Rolle: Sie mobilisieren Mittel, um die Entwicklung von Innovationen und die technische Umsetzung zu ermöglichen. Die Investitionen haben in Europa und Nordamerika bereits zugenommen, da sich die Industrie darauf vorbereitet, der steigenden Nachfrage nach rezyklierten Kunststoffen gerecht zu werden. Zudem will sie sich an neue politische Vorgaben anpassen – und Wachstums- und Wertschöpfungschancen unterstützen. Strategische Anlegerinnen und Anleger verfolgen die vertikale Integration im Recyclingsektor: Sie arbeiten mit Abfallentsorgern, Polymerherstellern, Markeninhabern, Verarbeitungsunternehmen und Einzelhändlern zusammen. 

    Anlegerinnen und Anleger spielen dabei eine entscheidende Rolle: Sie mobilisieren Mittel, um die Entwicklung von Innovationen und die technische Umsetzung zu ermöglichen

    Lombard Odier schloss sich der Alliance to End Plastic Waste (AEPW) an. Somit tragen wir dazu bei, die Investitionen von Privatvermögen in zirkuläre Kunststoffe zu katalysieren und die Forschung im Bereich der Kreislaufwirtschaft zu unterstützen. Der Fonds Lombard Odier Plastic Circularity konzentriert sich auf Anlagen in die Kunststoff-Wertschöpfungskette – einschliesslich innovativer Materialien, neuer Nutzungsmodelle und verbesserter Sammlung, Sortierung und Recyceloption. Wir denken, dass es so möglich wird, die Wertschöpfungskette für Kunststoffe mit der breiten Anlegergemeinschaft zusammenzubringen, um die Eindämmung der Plastikflut zu unterstützen.

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG oder einer Geschäftseinheit der Gruppe (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig wäre, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende Abgabe rechtswidrig wäre.

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