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    Nachhaltiges Investieren – die Herausforderung für Investoren

    Nachhaltiges Investieren – die Herausforderung für Investoren

    Artikel veröffentlicht in Le Temps, 15. August 2022

    Nachhaltiges Investieren ist für private und institutionelle Anleger zu einem unumgänglichen Thema geworden. Die verwendeten Akronyme wie ESG, ITR, SFDR usw. – die Komplexität und die schnellen Entwicklungen in diesem Bereich lassen viele Anleger jedoch ratlos zurück. Die grundlegende Frage, die oft gestellt wird, lautet: Wie und warum sollte man Nachhaltigkeitsgrundsätze in sein Portfolio aufnehmen?

    Heute sind starke Marktkräfte am Werk, um den dringend notwendigen ökologischen Wandel voranzutreiben und zu ermöglichen: Druck von Verbraucherseite, Massnahmen der Regulatoren, Umstellung der Geschäftsmodelle von Unternehmen und eine angemessene Kapitalallokation durch die Anleger.

    In einem solchen Kontext kann die Einbeziehung von Nachhaltigkeitsprinzipien in die Portfoliostrukturierung einen grundlegenden und strukturellen Übergang unserer Wirtschaftsmodelle unterstützen. Dies ermöglicht auch einen besseren Schutz der investierten Vermögenswerte, indem bevorzugt in Unternehmen investiert wird, die von den bevorstehenden Veränderungen profitieren, und gleichzeitig das Engagement in den zukünftigen «Verlierern» der laufenden Revolution verringert wird.

    In einem solchen Kontext kann die Einbeziehung von Nachhaltigkeitsprinzipien in die Portfoliostrukturierung einen grundlegenden und strukturellen Übergang unserer Wirtschaftsmodelle unterstützen

    Umweltstabilität für mehr nachhaltiges Wachstum

    Das Konzept der Umweltstabilität ist die Grundlage für funktionierende Gesellschaften, eine nachhaltig wachsende Wirtschaft und langfristig attraktive Finanzrenditen.

    Die wissenschaftliche Forschung hat inzwischen eine Reihe von planetaren Grenzwerten quantifiziert, die nicht überschritten werden dürfen und die für die Wahrung dieser Stabilität von entscheidender Bedeutung sind. Gemessen werden unter anderem CO2-Emissionen, Wasserqualität und Artenvielfalt. Auch wenn die Feststellung alarmierend ist, da wir die Alarmschwellen der meisten dieser Grenzwerte bereits überschritten haben, ist die Wissenschaft sehr klar darüber, was zu tun ist, um die Schäden an unseren Ökosystemen wiederherzustellen oder zu begrenzen.

     

    Der ökologische Wandel wird somit auf vier Hauptachsen aufbauen:

    Elektrifizierung.

    Elektrizität ist auf dem besten Weg, der dominierende Energieträger zu werden. Von etwa 20 Prozent des weltweiten Energiebedarfs im Jahr 2020 wird er bis 2050 auf über 70 Prozent ansteigen. Um Strom zu erzeugen, werden wir von fossilen Brennstoffen auf sauberere Energien (Wasser, Wind, Sonne und möglicherweise Kernenergie) umsteigen müssen.


    Landwirtschaft und Erhaltung der Natur.

    Bis 2050 werden wir rund 2 Milliarden Menschen zusätzlich ernähren wollen und gleichzeitig wichtige Ackerflächen für Wiederaufforstungs- und Biodiversitätsprojekte zurückgeben müssen. Wir werden sowohl unsere Produktions- als auch unsere Konsummethoden überdenken müssen.


    Materialien.

    Es gilt das Wirtschaftswachstum, das wir benötigen, weniger abhängig von dem der Rohstoffgewinnung zu machen. Das Modell «take, make, waste» muss durch das Modell «reduce, re-use, recycle» ersetzt werden. Baumaterialien müssen überdacht werden; Autos werden geteilt; ihre Bestandteile warden rezykliert.


    Kohlenstoffdioxid (CO2).

    Das Modell der Marktwirtschaft muss erweitert werden, um alle seine externen Effekte einzubeziehen. Kohlenstoffemissionen müssen immer teurer werden, um Anreize zu schaffen, die die Industrie zu echten Übergangsstrategien veranlassen

    Lies auch: Welche Rolle spielen Anlegerinnen und Anleger bei der Innovationsfinanzierung für den Übergang zu einer nachhaltigen Zukunft?

     

    Nachhaltigkeit als Quelle der Wertschöpfung für Investoren

    Eine Transformation unserer Wirtschaftsmodelle hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft ist im Gange. Es handelt sich dabei um eine echte Revolution. Neue Akteure mit grossem Wachstumspotenzial werden daraus hervorgehen. Die Befürchtung einiger Anleger, dass nachhaltiges Investieren Abstriche bei der Performance bedeutet, ist unbegründet.

    Die jüngsten geopolitischen Ereignisse und die daraus resultierenden Spannungen werden die Dringlichkeit des Übergangs nur noch weiter erhöhen. Das Konzept der Energieunabhängigkeit war zum Beispiel noch nie so aktuell wie heute.

    Nachhaltigkeit in Portfolios der Anleger integrieren

    In den letzten Jahren haben sich die Anleger frei gefühlt, Nachhaltigkeitskriterien nach ihren Vorlieben zu integrieren. Viele von ihnen haben sich für das Instrument des ESG-Scoring entschieden. ESG ermöglicht es, die aktuellen Praktiken verschiedener Unternehmen anhand einer ganzen Reihe von Kriterien aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance zu vergleichen.

    Der derzeitige Wandel wird sich auf alle Wirtschaftssektoren und alle Regionen auswirken

    Heute müssen wir weiter in die Zukunft blicken. Der derzeitige Wandel wird sich auf alle Wirtschaftssektoren und alle Regionen auswirken. So wie die technologischen Fortschritte der letzten 50 Jahre alle Geschäftsmodelle verändert haben, wird sich der Übergang zur Nachhaltigkeit auf alle unsere Anlageuniversen auswirken. Wie bei der technologischen Revolution werden neue führende Unternehmen entstehen, während andere verschwinden werden.

    Die gegenwärtige Revolution fordert uns also auf, unser Investitionsverhalten zu überdenken. Mehr denn je muss das Investieren in Nachhaltigkeit zu einer Sache der Überzeugung werden. Dies setzt eine Kapazität für Grundlagenforschung voraus, die es ermöglicht, die Übergangspfade der Unternehmen Sektor für Sektor besser zu verstehen. Die Analyse muss vorausschauend und zukunftsorientiert sein. Die Kompetenzen werden vielfältig sein: Klimaforscher, Wissenschaftler, Ingenieure und Analysten.

    Nachhaltige Investitionen müssen mehr denn je eine Frage der Überzeugung sein

    Alles deutet darauf hin, dass sich nachhaltige Portfolios sehr schnell über ESG hinaus weiterentwickeln werden. Bei der Portfoliokonstruktion wird die Grundlagenforschung es ermöglichen, Unternehmen zu bevorzugen, die von der laufenden Umstellung profitieren, und das Engagement in künftige Verlierer zu begrenzen. Dieselbe Forschung wird es auch ermöglichen, die Entstehung neuer Akteure mit neuen Geschäftsmodellen zu identifizieren, die ein attraktives Wachstumspotenzial bieten.

    Weil die Nachhaltigkeitsrevolution sich heute voll entfaltet, sind wir davon überzeugt, dass der Aufbau von Portfolios, die sich an den Grundsätzen der Nachhaltigkeit orientieren, das wirksamste Mittel darstellt, um diesen Übergang zu unterstützen und gleichzeitig di besten Aussichten für den langfristigen Erhalt des investierten Vermögens zu gewährleisten.

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG oder einer Geschäftseinheit der Gruppe (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig wäre, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende Abgabe rechtswidrig wäre.

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