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Gold hat 2025 mit einem Anstieg von über 60% beeindruckende Gewinne erzielt. Die Nachfrage von privaten Anlegern und Notenbanken trifft auf ein historisch konstantes Angebot
Makroökonomische und geopolitische Unsicherheit treibt die Nachfrage an
Drei Hauptfaktoren sprechen für weiteres Aufwärtspotenzial bei Gold: sinkende US-Realzinsen, erhöhte geopolitische Risiken und anhaltende Käufe durch Notenbanken und ETFs. Zu den Abwärtsrisiken gehört ein potenzieller Wechsel zu einer restriktiveren Geldpolitik der US-Notenbank
Der Goldmarkt ist technisch überkauft, doch das begrenzte Angebot und die starke Nachfrage stützen den Preis. Wir halten an der Übergewichtung von Gold fest und haben nach der jüngsten Rally einen Teil der Gewinne realisiert.
Gold hat dieses Jahr mit einem Plus von über 60% einen parabolischen Anstieg verzeichnet. Makroökonomische und geopolitische Unsicherheiten dürften die Nachfrage nach Gold begünstigen. Wir halten an einem positiven Ausblick für das Edelmetall fest und haben unser Preisziel für zwölf Monate auf USD 4’600 pro Unze angepasst.
Der Anstieg des Goldpreises über die vergangenen drei Jahre ist eindrücklich: Seit Mitte Oktober 2022 beträgt er über 180%. Allein in den letzten sechs Wochen, seit unserer Analyse zu den diversifizierenden Eigenschaften von Gold in einem Portfolio, hat das Edelmetall 19% zugelegt. Was treibt diese Dynamik an? Die kurze Antwort lautet: Das aktuelle makroökonomische und geopolitische Umfeld unterstützt weiterhin eine steigende Goldnachfrage. Wir sehen drei Gründe für anhaltende Kursgewinne bei Gold.
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Erstens dürfte in den USA die US-Notenbank Fed die Zinsen weiter senken, obwohl die Inflation relativ hoch bleibt. Dies würde zu sinkenden US-Realrenditen führen. Kurzfristig lässt sich die Attraktivität von Gold zum Teil auch mit der Sorge erklären, dass die Kosten der US-Importzölle in den kommenden Monaten auf die Konsumentenpreise durchschlagen werden. Konkret erwarten wir, dass der US-Kernindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE) in den ersten sechs Monaten 2026 auf über 3%, also über dem Zielwert der Fed, verharrt. Die US-Notenbank hat signalisiert, dass sie hinsichtlich ihres Doppelmandats – Stabilität bei Beschäftigung und Preisen – einen stockenden Arbeitsmarkt als grösseres Risiko für die Wirtschaft betrachtet als die Inflation. Mit sinkenden Zinsen der Fed zur Stützung des Arbeitsmarkts werden zinslose Anlagen attraktiver. Private Anlegerinnen und Anleger suchen nach einer Form der Portfolioabsicherung – als Schutz vor Inflation und der monetären „Entwertung“, wenn die Kaufkraft der Währungen erodiert.
Die Nachfrage von Privatanlegern führt typischerweise zu steigenden Zuflüssen in börsengehandelte Goldfonds (Gold-ETFs). Dies ist ein entscheidender Faktor für die Preisentwicklung in diesem Jahr. Im September verzeichneten physisch hinterlegte Gold-ETFs den höchsten monatlichen Zufluss aller Zeiten. Dazu trug vor allem die Nachfrage aus den USA und Europa bei. Diese Entwicklung steht möglicherweise erst am Anfang: Europäische Anleger waren zwischen 2022 und 2024 Nettoverkäufer von Gold-ETFs – erst dieses Jahr drehten die Mittelflüsse ins Positive. In Asien war die ETF-Nachfrage bis Mai stark und im dritten Quartal relativ stabil. Sie könnte sich beschleunigen, falls sich die Handelsspannungen zwischen den USA und China gegen Jahresende verschärfen. Trotz des starken Zuflusses liegen die gesamten ETF-Goldpositionen noch immer 12% unter dem Höchststand von 2020.
Trotz des starken Zuflusses liegen die gesamten ETF-Goldpositionen noch immer 12% unter dem Höchststand von 2020
Notenbanken tragen weiterhin zu einer höheren Preisuntergrenze für Gold bei
Zweitens haben geopolitische Spannungen zu einem strukturellen Anstieg der Nachfrage seitens öffentlicher Investoren, das heisst Notenbanken und Staatsfonds, geführt. Wir halten sowohl die Richtung als auch das Ausmass der Käufe durch Notenbanken für bedeutend. Zwischen 1980 und 2005 verkauften die Notenbanken laufend Gold, sodass der Goldanteil an ihren Reserven von fast 30% auf 5% sank. In dieser Zeit war Gold durch tiefere Preisobergrenzen gekennzeichnet und verlor insgesamt rund 60% an Wert. Die Allokationen blieben weitgehend unverändert, bis die Notenbanken 2008 begannen, ihre Bestände wieder aufzustocken und damit den Goldpreis zu stützen. In den letzten zehn Jahren ist der Goldanteil in den Reserven bereits um zehn Prozentpunkte gestiegen. Bei den Zentralbanken könnten mögliche Finanzsanktionen der US-Regierung, die geopolitischen Risiken und die unberechenbare Zollpolitik unter der Regierung Trump weiterhin für Nervosität sorgen.
Seit vielen Jahrhunderten bietet Gold währungsähnliche Eigenschaften: Es dient als Tauschmittel, Recheneinheit und Wertaufbewahrungsmittel. Dies ist besonders heutzutage interessant, da die fiskalpolitische Unsicherheit in den USA ein Risiko für den Wert von Schuldinstrumenten darstellt – also von jenen Staatsanleihen, welche die Notenbanken typischerweise als Hauptreserve halten. Der Wert von Gold wird durch fiskalpolitische Unsicherheit nicht beeinträchtigt oder profitiert im Falle einer breiten Abwertung des US-Dollar. Daher sehen wir weiteren Spielraum, dass die Notenbanken ihre Reserven stärker in Gold diversifizieren.
Drittens trifft die steigende Nachfrage auf ein historisch konstantes Goldangebot. Anders als bei Rohöl kann die Goldproduktion nicht einfach hochgefahren werden, um die steigende Nachfrage zu decken. Die geförderten Mengen sind rückläufig, wobei das Angebot historisch gesehen kaum schwankt. Laut dem World Gold Council machen Altgold- und Recyclingbestände rund 30% des globalen Markts aus. Diese Bestände sind im vergangenen Jahr zwar gestiegen, reichen jedoch nicht aus, um die höhere Nachfrage zu decken.
Gold ist nicht das einzige Edelmetall, das stark zugelegt hat
Gold ist nicht das einzige Edelmetall, das stark zugelegt hat. Die Preisentwicklung von Silber hat jene von Gold sogar übertroffen. Der Silberpreis ist dieses Jahr um rund 90% gestiegen. Für Auftrieb sorgten ETF-Zuflüsse und industrielle Anwendungen in alternativen Energietechnologien. Auch das Angebot an Silber ist knapp, und es ist noch unklar, ob Silber wie Gold von den US-Zöllen ausgenommen bleibt. Der Preis für Platin ist dieses Jahr um über 75% gestiegen. Hintergrund sind drei Jahre mit Angebotsdefiziten und eine Zunahme der Nachfrage durch Investoren und Schmuckmärkte für alternative Edelmetalle.
Sowohl Silber als auch Platin haben Merkmale von Industrie- und Edelmetallen und werden daher verbraucht, während Gold mehrheitlich als monetärer Vermögenswert gehalten wird. Notenbanken halten Gold, aber nicht unbedingt Silber oder Platin in ihren Reserven. Das bedeutet auch, dass Notenbanken eingreifen und Gold bereitstellen können, wenn der Markt sehr angespannt ist. In der Tat liess die Bank of England im ersten Halbjahr Goldbarren neu giessen, damit sie den Grössenanforderungen der USA entsprechen. Silber und Platin sind stärker von Ungleichgewichten zwischen Angebot und Nachfrage betroffen, weshalb ihre Preise tendenziell volatiler sind: Die realisierte Volatilität auf zwölf Monate beträgt für Gold 16%, im Vergleich zu 27% für Silber und 29% für Platin. Aus diesen Gründen eignet sich Gold besser zur Portfoliodiversifizierung.
Was könnte den Goldpreis belasten?
Das erste Risiko für den aktuell hohen Goldpreis wäre der Wechsel zu einer restriktiveren geldpolitischen Haltung der Fed. Diese würde zu steigenden US-Realzinsen führen – ein typischer Belastungsfaktor für Gold. Es gibt historische Beispiele: Nach dem Covid-Schock erreichte der Goldpreis mit USD 2’000 pro Unze seinen Höchststand, während die US-Realrenditen auf –100 Basispunkte (Bp.) fielen. Anschliessend fiel der Goldpreis bis zum dritten Quartal 2022 um insgesamt 20%, da die US-Realzinsen um über 250 Bp. stiegen und die Fed einen Zinserhöhungszyklus einleitete. Ein noch stärkerer Rückgang von 30% erfolgte zwischen 2012 und 2013, als die Realrenditen von –60 Bp. auf +100 Bp. kletterten, weil die Fed eine langsamere Ausweitung ihrer Bilanz signalisierte.
Das heutige Umfeld ist ein anderes: Der Leitzins der Fed ist bereits hoch. Die US-Realrenditen liegen bei +175 Bp. Die Fed hat sich entschieden, den Arbeitsmarkt zu priorisieren und die Zinsen zu senken, anstatt die Inflation zu bekämpfen. Der entsprechende Rückgang der US-Realzinsen dürfte den Goldpreis weiterhin stützen.
Das zweite Risiko für den aktuellen Goldpreis wäre ein starker Rückgang der Schmucknachfrage. Dieser Markt bewegt sich in der Regel langsamer, macht aber weiterhin einen bedeutenden Teil der jährlichen Gesamtnachfrage aus. Die Schmucknachfrage hat sich abgeschwächt, was aber durch Zuflüsse in ETFs und Käufe der Notenbanken ausgeglichen worden ist.
Zwei der grösseren Goldkäufer unter den Notenbanken in den letzten Jahren waren die Türkei und Polen. Die türkische Notenbank hält fast 50% ihrer Reserven in Gold, ein zuletzt in den 1980er-Jahren verzeichnetes Niveau. Polen hält einen Anteil von rund 24% und will diesen auf 30% steigern. Gewinnmitnahmen könnten zu einer Konsolidierung des Goldpreises führen.
Die Goldallokation in unseren Portfolios liegt weiterhin über dem strategischen Niveau
Im früheren Jahresverlauf gingen wir davon aus, dass im Zuge einer sanften Landung der US-Wirtschaft und weiterhin starker globaler Aktienmärkte Gold gegenüber Aktien ins Hintertreffen geraten könnte. Anleger würden dann weniger Bedarf sehen, Gold als Absicherung gegen eine Rezession zu halten. Doch die Anleger scheinen sich stärker für Diversifizierungsfaktoren im Portfolio zu interessieren – als Absicherung gegen Inflationsrisiken und wegen Sorgen über die Entwertung von Fiat-Währungen. Das US-Wirtschaftswachstum hat sich inzwischen bei geringen Rezessionsrisiken abgeschwächt, und die Aktienmärkte erreichen weiterhin neue Höchststände. Investitionen in KI-Infrastruktur und höhere Gewinnschätzungen, die sich auch auf andere Sektoren ausweiten, stützen die US-Börsen.
In diesem Umfeld sind unseres Erachtens die Voraussetzungen für einen anhaltend positiven Goldtrend gegeben. Wir haben unser Kursziel für zwölf Monate von USD 3’900 auf USD 4’600 pro Unze angehoben. Die Goldallokation in unseren Portfolios liegt weiterhin über dem strategischen Niveau. Kurzfristige technische Indikatoren deuten darauf hin, dass der Markt deutlich überkauft ist und eine Preiskonsolidierung möglich ist. Allerdings stellen die aktuellen fundamentalen Rahmenbedingungen – beschleunigte Nachfrage und begrenztes Angebot – die technischen Signale infrage.
Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig ist, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende.
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