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Schwellenländer dürften weiterhin eine Outperformance verzeichnen
Dr. Luca Bindelli
Head of Investment Strategy
Patrick Kellenberger
Emerging Market Equities Strategist
Kernpunkte.
Die Aktien der Schwellenländer erholen sich aufgrund der klareren US-Handelspolitik, der anhaltenden Dollar-Schwäche und des erwarteten Gewinnwachstums
Die US-Zölle werden selektiv angewandt. Viele Emerging Markets stehen dadurch besser da als etwa die Industrieländer in Europa oder Japan
Die Anlegerstimmung verbessert sich dank der Erwartung tieferer US-Zinsen, sinkender Absicherungskosten und Entwicklungen hin zu einer marktfreundlicheren Politik
Anlagen aus Schwellenländern bieten attraktive Bewertungen und Renditen. Wir halten an der Übergewichtung von Aktien der Emerging Markets fest und erhöhen die Allokation in Hartwährungsanleihen der Schwellenländer, da wir eine anhaltende Outperformance bis ins Jahr 2026 hinein erwarten.
Der Ausblick für Schwellenländer hat sich stabilisiert. Die Handelsbeziehungen zu den USA sind klarer geworden, während der US-Dollar weiter schwächelt – ein Trend, der unseres Erachtens anhalten dürfte. Zwar könnten die US-Zölle die Emerging Markets in den kommenden Monaten stärker belasten. Doch wir erwarten ein solides Gewinnwachstum und eine schrittweise Erholung ab dem vierten Quartal 2025.
Die schwächere Entwicklung des US-Dollar in diesem Jahr ist für viele wichtige Schwellenländer eine Erleichterung. Die Zinsunterschiede, die fiskalpolitische Dynamik und das Vertrauen in Anlagen von institutioneller Qualität verändern sich aufgrund der jüngsten US-Politik. Niedrigere Bewertungen machen Aktien von Emerging Markets im Vergleich zu jenen von Industrieländern attraktiv. Bei festverzinslichen Anlagen sprechen überdurchschnittliche Renditen für Hartwährungsanleihen aus Schwellenländern.
Trotz der für das dritte Quartal 2025 erwarteten Konjunkturabschwächung infolge der Zölle nimmt die Unsicherheit in der Handelspolitik ab. Die meisten Schwellenländer haben auf die Massnahmen der USA nicht mit Gegenmassnahmen reagiert. Dadurch sind die Auswirkungen der Zölle auf Verbraucher und Industrie in Form von Preisschocks begrenzt geblieben.
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Die Folgen der von Präsident Trump am 1. August angekündigten länderspezifischen Zölle könnten weniger gravierend sein, wenn produkt- und branchenspezifische Ausnahmen berücksichtigt werden. Der durchschnittliche effektive US-Zollsatz ist von 2,4% Anfang 2024 auf nun schätzungsweise 16,5% gestiegen.
Für die Schwellenländer gelten keine strengeren US-Zölle als für andere Regionen. Teilweise profitieren sie sogar von besseren Handelsbedingungen als Europa, Kanada oder Japan. Zudem haben die USA und China die Zölle zum zweiten Mal um 90 Tage aufgeschoben. Beide Seiten scheinen bemüht, neue Provokationen zu vermeiden. Die USA haben die Exportkontrollen für fortschrittliche Chips, die im Bereich künstliche Intelligenz (KI) verwendet werden, gelockert. China wiederum hat bislang den Zugang zu verarbeiteten seltenen Erden – einem Markt, den es dominiert – nicht eingeschränkt.
Für die Schwellenländer gelten keine strengeren US-Zölle als für andere Regionen
Die US-Zölle gegenüber anderen Schwellenländern sind nun grösstenteils bekannt und niedriger als ursprünglich angedroht. Für Taiwan und Südkorea, zwei Schlüsselmärkte für die Weltwirtschaft, betragen die Zölle 20% bzw. 15%. Im Gegenzug für Investitionen taiwanischer und südkoreanischer Chip-Hersteller in den USA sind zudem Ausnahmen für strategisch wichtige Halbleiter möglich.
Dollar-Schwäche erwartet
Obwohl der Dollar sich in den letzten Wochen stabilisiert hat, erwarten wir eine weitere Schwäche und haben unsere Einschätzung von neutral auf negativ geändert.
Die US-Inflation steigt leicht, und die Unternehmen verzichten sowohl auf Einstellungen als auch auf Entlassungen. Vor diesem Hintergrund nähert sich der Marktkonsens unserer Prognose von drei Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed bis Jahresende an. Für globale Anlegerinnen und Anleger bedeuten niedrigere US-Zinsen einen schwindenden Renditevorteil des US-Dollar. Historisch schwächte sich zudem der US-Dollar in Phasen mit steigender oder erhöhter „Laufzeitprämie“ – der zusätzlichen Vergütung für das Halten langfristiger Anleihen – weiter ab. Zwar erwarten wir, dass die langfristigen US-Zinsen mit der Zeit sinken. Doch wir rechnen angesichts des wachsenden US-Haushaltsdefizits mit einer anhaltend hohen „Laufzeitprämie“. Daher gehen wir von einer sinkenden Nachfrage nach der US-Währung aus. Zugleich dürften andere grosse Notenbanken sowie die Emerging Markets stabile Zinsen verzeichnen oder nur leichte Rückgänge, wenn auch in Lateinamerika von zweistelligen Niveaus aus (Brasilien).
Die Entwicklung der relativen Renditen wird daher den US-Dollar belasten. Zusätzlich verringert sich der Bedarf an US-Dollar durch sinkende Absicherungskosten infolge niedrigerer US-Leitzinsen und eine weniger extreme Short-Positionierung der Anleger. Auch eine weitere Aufschiebung der Zölle für China kann kurzfristig die Stimmung gegenüber Währungen der Schwellenländer stützen. In diesem Umfeld schätzen wir Währungen der Emerging Markets nun positiver ein.
Die politischen Rahmenbedingungen in vielen Märkten könnten die Anleger ebenfalls zuversichtlicher stimmen. In einigen Volkswirtschaften Osteuropas, des Nahen Ostens und Lateinamerikas zeichnet sich ein Wandel hin zu einer wirtschaftsfreundlicheren Politik ab. In Südkorea führte die friedliche Machtübergabe an die Mitte-Links-Oppositionspartei im Juni zu einer kräftigen Outperformance des Markts. In Lateinamerika stehen mehrere wichtige nationale Wahlen an. Hier könnte die Unzufriedenheit der Wählerschaft mit amtierenden Regierungen bedeuten, dass marktfreundlichere Kandidaten gewählt werden.
Emerging-Markets-Anlagen sind in den Industrieländern weiterhin unterrepräsentiert
Alternativen
Mit den Ankündigungen zur US-Zollpolitik ab April begannen internationale Anleger, nach Alternativen zum US-Markt zu suchen. Emerging-Markets-Anlagen sind jedoch in den Industrieländern weiterhin unterrepräsentiert. Im Jahr 2017 machten Anlagen in Schwellenländern 7% der Portfolios europäischer und nordamerikanischer Investoren aus; heute beträgt dieser Anteil noch 5,1%.
Wie dürften sich die Aktienmärkte der Schwellenländer entwickeln? Mit Blick auf die obige US-Dollar-Prognose fallen ein schwächerer Dollar und stärkere Schwellenländerwährungen gewöhnlich mit Kapitalzuflüssen in Emerging-Markets-Aktien und einer positiven Aktienperformance zusammen. Im Vergleich zu Aktien der Industrieländer bieten Schwellenländeraktien aktuell einen Bewertungsabschlag von rund 35% auf Basis der erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnisse über die nächsten zwölf Monate.
Dies dürfte Kapitalzuflüsse unterstützen, da die Anleger vermehrt in die Schwellenländer zurückkehren – auf der Suche nach Diversifizierung und Wachstumspotenzial. Zwar rechnen wir im dritten Quartal mit einer Verlangsamung der Unternehmensgewinne in den Emerging Markets. Doch gegen Jahresende erwarten wir wieder eine Beschleunigung, was den Ausblick für die regionalen Aktienmärkte weiter unterstützen dürfte, auch auf relativer Basis. Wir sehen gute Chancen, dass die 24 Märkte im MSCI Emerging Market Index im Jahr 2026 weiterhin besser abschneiden als die Märkte der Industrieländer.
Wir haben unsere Allokation in Aktien von Schwellenländern im Mai erhöht, als sich die US-Handelspolitik zu mässigen begann. Wir erwarten, dass alle grossen Emerging Markets in den kommenden zwölf Monaten solide Renditen erzielen.
Wir sehen gute Chancen, dass die 24 Märkte im MSCI Emerging Market Index weiterhin eine Outperformance erzielen
In China könnten die Gewinne dank der jüngsten politischen Initiativen und einer liberaleren Haltung gegenüber dem Privatsektor attraktiver ausfallen. Der taiwanische Markt scheint zwar teuer, doch das Wachstum der Gewinne je Aktie (EPS) wird durch die KI-Entwicklung angetrieben. In Brasilien sind die Gewinne durch niedrigere Rohstoffpreise unter Druck, aber die Dividendenrenditen scheinen attraktiv. Südkoreanische Aktien gefallen uns ebenfalls. Hier könnten Corporate-Governance-Reformen die Bewertungen stützen, während die Nachfrage nach Computerspeichern und KI zu einem robusten Gewinnwachstum beiträgt. In Indien erwarten wir eine Stabilisierung der Lage – trotz kurzfristiger Rückschläge durch Zölle, welche die Trump-Regierung wegen der Käufe russischen Öls verhängt hat. Dies wäre im Zuge von Fortschritten der Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine denkbar. Nach einer zyklischen Abschwächung dürfte der Aktienmarkt wieder zulegen, getragen von einer verbesserten Binnennachfrage. Bei gleichzeitig tiefer Inflation besteht zudem Spielraum für Zinssenkungen.
Bei festverzinslichen Anlagen haben wir die Positionen in Hartwährungsanleihen der Schwellenländer erhöht und im Gegenzug die Allokation in globalen Staatsanleihen reduziert. Trotz engerer Spreads seit Jahresbeginn liegen die Renditen von Hartwährungsanleihen der Emerging Markets weiterhin über ihrem historischen Durchschnitt und sind attraktiver als in anderen Anleihensegmenten. Besonders hervorzuheben ist, dass die Renditen von Schwellenländeranleihen ähnlich hoch sind wie die Renditen von risikoreicheren Kreditsegmenten. Wir erwarten zudem, dass die Spreads der Schwellenländer im Vergleich stabiler bleiben – dies im Zuge eines solider werdenden Konjunkturausblicks der Emerging Markets.
Des Weiteren dürfte die Fed die Zinsen bald lockern, wodurch die Renditen kurzfristiger US-Staatsanleihen schneller sinken dürften als jene von langfristigen Papieren. Dies würde zu einer steileren Renditekurve führen. In einem solchen Umfeld können Anleihen der Schwellenländer typischerweise weiterhin besser abschneiden als US-Staatsanleihen.
CIO Office Viewpoint
Schwellenländer dürften weiterhin eine Outperformance verzeichnen
Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig ist, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende.
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