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Wie sollen Anlegerinnen und Anleger auf die geopolitischen Entwicklungen im Nahen Osten reagieren?
„Wenn Sie gewusst hätten, dass im Nahen Osten ein Krieg zwischen Israel und Iran ausbricht oder die USA Iran bombardieren: Was hätten Sie als Anlegerin oder Anleger getan? Die meisten hätten sich von den Märkten zurückgezogen. Doch das wäre ein Fehler gewesen. Die Märkte besitzen die erstaunliche Fähigkeit, auf geopolitische Risiken gelassen zu reagieren.“
Das erklärte Michael Strobaek, Global CIO von Lombard Odier, in einem Webinar mit Samy Chaar, Chefökonom und CIO Switzerland. Sie analysierten, wie Anleger auf den jüngsten Konflikt zwischen Israel und Iran reagieren sollten. Gemeinsam untersuchten sie die Auswirkungen dieses Konflikts auf die Wirtschaft und die Lehren, die sich daraus ziehen lassen. Zudem gingen sie auf das wirtschaftliche Umfeld ein, das Anleger im zweiten Halbjahr 2025 erwarten dürfte.
Ein Konflikt mit minimalen Folgen für die Energiemärkte und die Lieferketten lässt die Weltwirtschaft weitgehend ungerührt
Wann die Geopolitik das Marktgeschehen beeinflusst
Zu Beginn des Webinars sagte Samy Chaar: „Die entscheidende Frage für uns bei Lombard Odier ist, ob sich das Narrativ verändert. Am Jahresanfang war das Umfeld von starkem Wachstum geprägt, für das hauptsächlich die USA verantwortlich waren. Doch seitdem stellen wir eine Zunahme der Unsicherheit fest. Es besteht sowohl geopolitische als auch wirtschaftliche Unsicherheit. Bei unseren makroökonomischen
Analysen machen wir uns jedoch mehr Gedanken über die wirtschaftliche Unsicherheit. Warum kamen wir zu dem Schluss, dass die Geopolitik keine grösseren Auswirkungen auf das wirtschaftliche Umfeld haben würde?“
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Das lag laut Samy Chaar daran, dass Lombard Odier die Lage weiterhin diszipliniert analysierte, statt auf schockierende Schlagzeilen zu reagieren. „Die Geopolitik hat nur dann signifikante Auswirkungen auf die wirtschaftlichen und finanziellen Bedingungen, wenn sie für Erschütterungen an den Energiemärkten und in den Lieferketten sorgt. Ein Konflikt mit minimalen Folgen für die Energiemärkte und die Lieferketten lässt die Weltwirtschaft weitgehend ungerührt.“
„Ein solches Szenario hielten wir für wahrscheinlich. Iran hätte die Strasse von Hormuz blockieren müssen, damit sich der Konflikt zwischen Israel und Iran negativ auf die wirtschaftlichen Bedingungen auswirkt. Wir waren der Ansicht, dass das nicht geschehen würde, weil Iran auf die Einnahmen aus dem Verkauf von Öl angewiesen ist. Der grösste Teil der Öltransporte durch die Strasse von Hormuz geht nach Asien. Eine Sperrung der Meerenge hätte daher hauptsächlich China und die Golfstaaten im Nahen Osten getroffen. Das liegt nicht im Interesse Irans.“
„Die Energiepreise blieben wie von uns erwartet relativ stabil“, führte Samy Chaar weiter aus. „Sie lieferten uns keine negativen Signale für die Wirtschaft und die Finanzmärkte. Krieg in Osteuropa und im Nahen Osten – das ist eine sehr schwierige Situation. Doch die Auswirkungen auf die Wirtschaft halten sich in Grenzen, solange die Energiemärkte und die Lieferketten verschont bleiben.“
Eine wichtige Lehre für Anleger ist, niemals überstürzt zu verkaufen
Bei Schwäche kaufen
Michael Strobaek bestätigte diese Einschätzung. „Wir wussten nicht, was im Nahen Osten geschehen würde. Doch die Märkte – abgesehen vom Ölmarkt – reagieren kaum darauf. Die meisten Aktien-, Rohstoff- und Anleihenmärkte erzielen weiterhin solide Renditen. Lombard Odier hat zu keinem Zeitpunkt einen risikoaversen Ansatz verfolgt. Wie es scheint, wird 2025 ein zufriedenstellendes Jahr für Anleger.“
Eine wichtige Lehre für Anleger ist laut Michael Strobaek, niemals überstürzt zu verkaufen. „Die Märkte reagieren sehr negativ auf Rezessionen und systemische Krisen. Aktuell beobachten wir keines von beiden“, erklärte er. „Die von Donald Trump am ‚Tag der Befreiung‘ verkündeten Zölle lösten grosse Beunruhigung aus. Doch wenn in solchen Momenten die Kurse abstürzen, sollte man niemals versuchen, zu verkaufen oder sich panisch von den Märkten zurückziehen. An diesem Punkt ist es dafür bereits zu spät. Vielmehr sollte man genau dann in Betracht ziehen, zu kaufen.“
„Dieses Jahr hat mich schon einige Male an 2020 erinnert – wenngleich die Lage weniger dramatisch ist. Wir haben unseren Kundinnen und Kunden immer wieder geraten, sich trotz der Talfahrt nicht zu Panikverkäufen hinreissen zu lassen. Vielmehr lehrt uns die Erfahrung, dass man in solchen Momenten kaufen sollte, weil die Aktienmärkte sehr gut darin sind, aus tiefen Tälern wieder aufzusteigen. Die Märkte haben erneut bewiesen, dass sie bemerkenswert resilient sind. Wir sehen bereits neue Allzeithochs, wie von uns erwartet. Und wenn die Zinsen in den USA zu sinken beginnen, sind einige Faktoren gegeben, welche die Märkte noch weiter in die Höhe treiben. Dazu zählen hohe Gewinne, attraktive Risikoprämien und sinkende Zinsen.“
Ein Signal für ein Rezessionsszenario wäre, wenn Amerikaner ihre Arbeit und ihre Einkommen verlieren; dann würde der Konsum nachgeben. Doch die Amerikaner verdienen weiterhin gut, sodass sie den Effekt der höheren Zölle auffangen können
Ausblick auf das zweite Halbjahr
In seinem Ausblick stellte Samy Chaar fest, die Geopolitik habe in diesem Jahr bislang nur minimale Auswirkungen auf die Märkte gehabt. Allerdings habe Präsident Trumps Zollstrategie zu einer „Verschlechterung des Geschäftsklimas geführt, die sich auf die Wirtschaft und die Märkte niederschlagen wird“.
„Die Zölle sind auf ein Niveau gestiegen wie zuletzt zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs“, erklärte er. „Am Ende werden die Zölle höher und die wirtschaftliche Unsicherheit grösser sein als in den Jahren 2023 und 2024. Die Verbraucherinnen und Verbraucher in den USA werden für diese höheren Zölle zahlen müssen, und das wird zu einer Verlangsamung führen. Das ist jetzt unvermeidlich.“
Jedoch sei eine Rezession vermeidbar, weil die Lage am US-Arbeitsmarkt allem Anschein nach immer noch in Ordnung sei, fuhr er fort. „Ein Signal für ein Rezessionsszenario wäre, wenn Amerikaner ihre Arbeitsplätze und ihre Einkommen verlieren; dann würde der Konsum nachgeben. Doch die Amerikaner verdienen weiterhin gut, sodass sie den Effekt der höheren Zölle auffangen können. Die Realeinkommen und der Konsum werden sich verlangsamen, aber nicht schrumpfen. Anleger sollten nicht mit einer Rezession rechnen.“
„Hilfreich ist dabei, dass Europa nun endlich erkannt hat, dass es in seine Wirtschaft investieren muss, insbesondere in die Verteidigung und die Infrastruktur. Deutschland steuert 30% zum Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union bei. Die von dem Land kürzlich zugesagten Investitionen sind daher auch positiv für den Ausblick Europas. Ausserdem müssen wir berücksichtigen, dass der Privatsektor – vor allem in Europa – in guter Verfassung ist. Wenn wir über Schulden sprechen, geht es immer um die Verschuldung des öffentlichen Sektors. Wir vergessen dabei aber, dass die meisten europäischen Länder einen Überschuss an Gesamtersparnissen haben, wenn man die Bilanzen von Banken und privaten Haushalten betrachtet. Europa ist heute in einer viel besseren Verfassung als vor 15 Jahren während der Finanzkrise.“
„Und schliesslich senken die Notenbanken die Zinsen. Die Europäische Zentralbank hat die Zinsen an acht Sitzungen in Folge reduziert, und der Leitzins in der Schweiz liegt nun bei 0%. Bei Lombard Odier sind wir der Ansicht, dass die US-Notenbank Fed von einer restriktiven zu einer neutralen geldpolitischen Haltung übergehen wird. Anleger sollten daher mit Zinssenkungen in den USA rechnen. Das wird die Rezessionsrisiken zusätzlich in Schach halten.“
Wir sind der Ansicht, dass die US-Notenbank von einer restriktiven zu einer neutralen geldpolitischen Haltung übergehen wird. Anleger sollten daher mit Zinssenkungen in den USA rechnen. Das wird die Rezessionsrisiken zusätzlich in Schach halten
Unsere Strategie
Wie sollen Anleger reagieren? „Das aktuelle Umfeld ist von einem beachtlichen Gewinnwachstum gekennzeichnet“, erklärte Michael Strobaek. „Dabei tun die USA sich besonders hervor, denn US-Technologieunternehmen haben massgeblichen Anteil an der Gewinnentwicklung.“ Ausserdem legen viele Aktien „ungeachtet der geopolitischen Spannungen weiter zu. Das zweite Halbjahr 2025 wird wahrscheinlich gut, vor allem weil die Fed beginnen dürfte, die Zinsen zu senken. Wir sind in Aktien gegenwärtig übergewichtet.“
„Wir setzen aber nicht nur auf Aktien“, ergänzte er. „Auch in Anleihen sind wir übergewichtet. Aus Sicht eines Multi-Asset-Anlegers ist das Umfeld sowohl für Anleihen als auch für Aktien günstig.“
Doch laut Michael Strobaek gab es auch Opfer, darunter den US-Dollar. „Wenn in einem Land politische Unsicherheit herrscht, ist es normal, dass die Anleger Vermögen abziehen und die Kapitalflüsse abnehmen. Darunter leidet dann die Währung. Der US-Dollar dürfte vorläufig schwach bleiben. Meiner Ansicht nach ist er nun in einer Spanne von 1,15 bis 1,20 zum Euro verankert. Bei Lombard Odier haben wir eine neutrale Position gegenüber Währungen eingenommen.“
Angesichts all dieser Punkte fragte Samy Chaar: „Was könnte unsere Anlagepolitik gefährden?“
„Wichtig ist aus unserer Sicht, dass die Inflation zurückgeht und die Fed die Zinsen senkt“, erklärte Michael Strobaek. „ Wir kennen noch nicht alle Auswirkungen der Zölle, und die Inflation ist das grösste Risiko von allen. Ein deutliches Signal für eine Rezession wäre eine Schwäche des US-Konsums und des US-Arbeitsmarkts. Darauf sollten Anleger achten.“
Zum Schluss erklärte er: „Meiner Ansicht nach bestehen zu Beginn des zweiten Halbjahrs mehr Aufwärts- als Abwärtsrisiken. Wenn die Fed beginnt, die Zinsen zu senken, sollte man nicht unterinvestiert sein. Die Reaktion von Anlegern sollte darin bestehen, sich mehr auf wirtschaftliche Fundamentaldaten und weniger auf geopolitische Schlagzeilen zu konzentrieren.“
Wichtige Hinweise.
Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig ist, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende.
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