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Trump, Zölle und „Schocktherapie“ für Europa – Michael Strobaek analysiert das wirtschaftliche Umfeld im Wandel
Kernpunkte.
Die globale Ordnung zerfällt in mehrere grössere Blöcke (USA, Europa, Russland, China). Dieser durch die geopolitischen Spannungen beschleunigte Wandel stellt die Wirksamkeit der wechselseitigen Abhängigkeit infrage
Die sprunghafte Umsetzung von politischen Massnahmen und Zöllen in Trumps zweiter Amtszeit versetzt die Märkte in Aufruhr. Sie zwingt sie ausserdem, sich an rasante wirtschaftliche Verschiebungen anzupassen
Die Rivalität zwischen den USA und China rückt als der bedeutendste geopolitische Konflikt in den Vordergrund. Die USA richten dabei ihre Strategie neu aus, um Chinas wirtschaftlicher Dominanz und technologischen Ambitionen entgegenzutreten
Präsident Trumps Regierung betrachtet die EU als einen wirtschaftlichen Rivalen und bringt sie dazu, ihre Abhängigkeit von den USA in Sicherheits- und Verteidigungsfragen zu überdenken. Diese „Schocktherapie“ könnte ein Impulsgeber für Investitionen in die Bereiche Energie, Verteidigung und Infrastruktur sein.
Wir erleben gerade einen wahren Wirbelsturm von Veränderungen. Michael Strobaek, Global CIO von Lombard Odier, Private Bank, meint dazu: „Die Weltordnung der letzten 30 Jahre wird in gerade einmal drei bis vier Wochen umgestaltet. Die etablierte Sicherheits- und Wirtschaftsordnung wird beinahe täglich über den Haufen geworfen und wieder neu geschrieben.“
Geopolitische Spannungen waren schon vorher ein wesentliches Merkmal der aktuellen Anlagelandschaft. Doch Donald Trumps zweite Präsidentschaft sorgt für ein neues Mass an Unsicherheit, das nach Michael Strobaeks Worten „Unternehmen und Anleger beunruhigt“. „Und wenn Anlegerinnen, Anleger, Unternehmen und Märkte eines nicht mögen, dann ist das Unsicherheit.“
Was ist mit dem Trump geschehen, den die Märkte erwartet hatten? Was bedeutet das für China und Europa? Und wie sollten Anlegerinnen und Anleger angesichts der wachsenden Unsicherheit an die Portfolioallokation herangehen? Michael Strobaek analysiert die Auswirkungen.
Von wechselseitiger Abhängigkeit zu Unabhängigkeit
Nach Angaben der Weltbank haben die Globalisierung und die zunehmend verflochtenen Handelsströme in den letzten drei Jahrzehnten dazu beigetragen, dass eine Milliarde Menschen in den Entwicklungsländern der extremsten Armut entkamen.1 Gleichzeitig haben die Verbraucherinnen und Verbraucher in den Industrieländern von dem üppigen Angebot an importierten Waren profitiert. Doch das hat seinen Preis. Weil billige Importe den Markt überfluteten, gingen in vielen westlichen Ländern die Fertigungskapazitäten im Inland zurück. Dadurch waren sie auf Anbieter im Ausland angewiesen.
In dieser neuen zersplitterten Welt ist wechselseitige Abhängigkeit keine Quelle für Effizienz mehr – sie macht vielmehr verwundbar
Etablierte globale Bündnisse zerbrechen, sodass die westlichen Volkswirtschaften wieder einmal ihre Lieferketten überdenken. Dieser Prozess hatte bereits während der Pandemie begonnen. „Wir leben nicht einfach in einer multipolaren Welt, sondern in einer Welt, die in grosse Blöcke und Einflusssphären zersplittert ist. Damit meine ich die USA, Europa, Russland und China. Bündnisse verändern sich, und die globale Vorherrschaft wird hinterfragt“, erklärt Michael Strobaek.
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„In dieser neuen zersplitterten Welt ist wechselseitige Abhängigkeit keine Quelle für Effizienz mehr – sie macht vielmehr verwundbar. Jedes Land muss seine Lieferketten, Energiesysteme, Verteidigung und Technologien schützen und sichern, um auf lange Sicht bereit zu sein.“
Zölle und Trump 2.0
Präsident Trump hat vor Kurzem eine Flut von Einfuhrzöllen verkündet, die sich gegen politische Verbündete und Gegner gleichermassen richten. Einer seiner Beweggründe ist sein Streben nach Unabhängigkeit statt wechselseitiger Abhängigkeit. Dies ist auch ein weiterer Impulsgeber für andere Länder und Blöcke, es ihm gleichzutun.
„Trump 2.0 ist nicht Trump 1.0“, sagt Michael Strobaek. „Ich glaube, das Tempo der Veränderungen und der Tonfall der neuen Regierung haben uns alle überrascht. Das grösste Problem bei dieser neuen Regierung ist aus meiner Sicht die Sprunghaftigkeit, mit der sie Massnahmen ankündigt und umsetzt und dann wieder zurücknimmt. Das hat etwas von Versuch und Irrtum.“
„Anlegerinnen und Anleger sind es gewohnt, mit Risiken wie Inflations- und Rezessionsrisiken umzugehen. Aber das hier ist echte Unsicherheit. Zu Jahresbeginn sagte jeder, Trump 2.0 sei gut für das Wachstum, die Wirtschaft, die Märkte, den Unternehmergeist, Deregulierung, Steuersenkungen usw. Doch nun sagt selbst Trump, er sei bereit, eine Rezession als Folge seiner Politik in Kauf zu nehmen.“
Die Weltordnung der letzten 30 Jahre wird in gerade einmal drei bis vier Wochen umgestaltet. Die etablierte Sicherheits- und Wirtschaftsordnung wird beinahe täglich über den Haufen geworfen und wieder neu geschrieben
Die unmittelbaren Auswirkungen der Zölle sind schnell erklärt, sagt er. Die Unsicherheit darüber, wie die Zölle den Handel beeinflussen und ob ein eskalierender Handelskrieg folgt, zeigt sich zuerst an den Aktienmärkten. „Unsicherheit ist ein Risiko, und Risiko bedeutet niedrigere Kurse“, erklärt Michael Strobaek.
Er fährt jedoch fort: „Die Auswirkungen auf Anleihen und die Zinsen sind erheblich komplexer. Die US-Notenbank Fed kann die Zinsen nicht weiter senken, denn Zölle haben eine leichte inflationäre Wirkung. Allerdings werden die Zölle im weiteren Verlauf voraussichtlich das Wirtschaftswachstums dämpfen. In dem Fall würde die Fed normalerweise die Zinsen gern senken wollen. Sie steckt also in einer Zwickmühle.“
China und die USA Kopf an Kopf
Was bedeuten die Zölle und der anhaltende Zerfall der Lieferketten für China, einen der Hauptnutzniesser der Liberalisierung des Welthandels in den letzten Jahrzehnten?
„Die Konfrontation zwischen den USA und China ist eigentlich der wahre Konflikt. Die Amerikaner erkennen, dass das grosse Duell, auf das sie sich vorbereiten müssen, jenes mit China ist. Und sie richten ihre Strategie entsprechend neu aus,“ sagt Michael Strobaek.
Chinas wahre strategische Agenda, wie Präsident Xi kürzlich wiederholte, sieht eine dominante Rolle in den Bereichen Technologie und künstliche Intelligenz vor
„In den letzten 30 Jahren hat China Grösse und Bedeutung erlangt und ist nun bereit, den USA den Rang als führende Wirtschaftsmacht streitig zu machen. China will, dass sich die Welt um Peking dreht und dass jeder mit China Geschäfte macht, Importe, Exporte usw. Ich glaube keine Sekunde daran, dass von China eine militärische Bedrohung für die USA oder Europa ausgeht. Aber die Chinesen wollen, dass ihr Land Ansehen als grosse Wirtschaftsmacht geniesst.“
„Chinas wahre strategische Agenda, wie Präsident Xi kürzlich wiederholte, sieht eine dominante Rolle in den Bereichen Technologie und künstliche Intelligenz vor. Das macht den Amerikanern Angst, denn China besitzt in diesem Bereich ein gewaltiges Potenzial. Sie erhöhen ihre Technologieinvestitionen, wenn es um Militärausgaben geht. Doch vor allem betrachten sie künstliche Intelligenz als einen Impulsgeber für ihren Industriesektor und die Produktivität. Sie wird positive Beiträge im Robotikbereich leisten und könnte eines Tages sogar eine Lösung für die demografischen Probleme einer alternden Bevölkerung sein.“
„Schocktherapie“ verändert Europas Anlagelandschaft
Trotz der Bedrohung durch geopolitische Spannungen und Trumps Handelszölle könnten die Auswirkungen auf Europa nach Ansicht von Michael Strobaeks langfristig positiv sein. Allerdings nur dann, wenn der Block den Weckruf hört.
„Die Europäer fürchteten möglicherweise Trumps Rückkehr, weil er sich während seiner ersten Amtszeit nicht freundlich gegenüber Europa verhielt. Doch nun wird deutlich, dass die Regierung Trump die EU als einen wirtschaftlichen Rivalen betrachtet.“
„Für Europa ist das ein überdeutlicher Weckruf. Beim Thema Sicherheit erkennen die Europäer allmählich, dass sie sich nicht mehr so sehr auf die Amerikaner verlassen können wie früher. Weder als Unterstützer im Ukraine-Krieg, noch bei der Verteidigung im Allgemeinen. Sie verstehen auch, dass sie ernsthafter investieren müssen, wenn sie das wirtschaftliche Problem des langsamen Wachstums überwinden wollen.“
„Meiner Meinung nach ist das gut. Das Übermass an Regulierung und Bürokratie sowie mangelnde Führungsstärke haben Europa ausgebremst. Die Volkswirtschaften in Europa konnten sich nicht so schnell von der Covid-19-Pandemie erholen wie die US-Wirtschaft.“
„Die Sicherheitsordnung für Europa ist jetzt neu. Der Anlageausblick für Europa ist neu. Und das kann ein Impulsgeber für Investitionen in Europa sein, also Ausgaben für Energie, Verteidigung, Infrastruktur. Alles Dinge, die für die Unternehmen positiv sein werden. Das ist eine Schocktherapie, und die wird das Umfeld für Anlagen in Europa umgestalten.“
Wir sollten diese Ausgaben nicht als Kosten betrachten, sondern als Investitionen in unsere langfristige Sicherheit und die nächste Generation
Anlegen in unsicheren Zeiten
Aktuell fühlt es sich möglicherweise so an, als würde sich das Anlageumfeld in einem schwindelerregenden Tempo verändern. Wir bei Lombard Odier sind überzeugt, dass sich Anlegerinnen und Anleger in Zeiten wie diesen nicht auf die Flut von Meldungen, Meinungen und Prognosen konzentrieren sollten. Stattdessen sollten sie ihren Blick auf die wirtschaftlichen Fundamentaldaten richten – Abstand gewinnen und die Gesamtlage in Ruhe beurteilen.
Veränderungen bergen zwar Risiken, aber auch Chancen. Und die Anlegerinnen und Anleger sollten sich auf beides einstellen, so Michael Strobaek weiter. „Die führenden Nationen streben nach innerer Sicherheit und Unabhängigkeit in der Lieferkette. In so einer Welt werden Investitionen in Technologie, Verteidigung und Infrastruktur meines Erachtens ein Lichtblick für Anlegerinnen und Anleger sein. Uns muss aber klar sein, dass Diversifizierung unverzichtbar ist und das Allerwichtigste, auf das Anlegerinnen und Anleger jetzt achten müssen. Man darf nicht alles auf eine Karte setzen. Anlegerinnen und Anleger sollten zudem flexibel und wachsam bleiben; die Volatilität ist wieder da, und daraus ergeben sich Chancen.“
„Für Regierungen, Anlegerinnen und Anleger in Europa heisst das meiner Meinung nach, dass wir uns der Herausforderung durch Trump stellen müssen. Unter dem Strich sind wir wenigstens genauso reich wie die Amerikaner, wenn nicht sogar reicher. Wir verfügen über gewaltige Ersparnisse, die wir für unsere Zukunft ausgeben können. Wir sollten diese Ausgaben nicht als Kosten betrachten, sondern als Investitionen in unsere langfristige Sicherheit und die nächste Generation. Wir sollten uns von den aktuellen Veränderungen des Wirtschafts- und Anlageumfelds aus meiner Sicht keine Angst einjagen lassen. Aber wir müssen unsere Hausaufgaben machen und handeln.“
Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig ist, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende.
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