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Der Handelskonflikt zwischen den USA und dem Rest der Welt erzeugt Volatilität an den Märkten. Der Anstieg der Renditen von US-Staatsanleihen veranlasste Präsident Trump, die Zölle für alle Länder ausser China auszusetzen
Die Aktienmärkte pendelten auf und ab, der US-Dollar gab nach, die Renditen von US-Staatsanleihen stiegen, und der Goldpreis zog an. Ausländische Anlegerinnen und Anleger, die US-Staatsanleihen halten, könnten ihre Strategien überdenken und ihr Engagement im US-Dollar verringern. Einstweilen verkaufen sie ihre Anlagen nicht wahllos
Kurzfristig dürften die Märkte unseres Erachtens volatil bleiben. Die US-Wirtschaft wird sich verlangsamen, dürfte eine Rezession aber vermeiden. Die US-Notenbank verfügt über Mittel, um die Märkte zu stabilisieren. Die Risiken für den US-Dollar und die Renditen von US-Staatsanleihen dürften unseres Erachtens nur vorübergehend bestehen
Wir bleiben bei einer risikoneutralen Haltung und bevorzugen globale erstklassige Staats- und Unternehmensanleihen, die wir übergewichten. Der Schweizer Franken, der japanische Yen und Gold behalten ihren Status als „sichere Häfen“ und bieten Diversifizierungsvorteile.
Die US-Importzölle haben Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten ausgelöst. Dabei ist unerheblich, ob sie den Warenhandel ins Gleichgewicht bringen, Steuersenkungen finanzieren oder seit 1945 bestehende und als ungerecht empfundene Gegebenheiten beseitigen sollen.Präsident Trump verkündete letzte Woche eine 90-tägige Zollpause. Das hat die Finanzmärkte jedoch nicht dauerhaft beruhigt, da seine Regierung bereits neue Massnahmen erwägt.
In den letzten zehn Tagen verzeichneten die Aktien- und Kreditmärkte mit die stärksten Bewegungen seit Jahrzehnten. Die Renditen von US-Staatsanleihen stiegen, und der US-Dollar wertete gegenüber den führenden Währungen ab. Kurzfristig dürften die Märkte volatil bleiben, während die Anlegerinnen und Anleger versuchen, die möglichen Auswirkungen auf das Wachstum, die Inflation und die Notenbankpolitik einzuschätzen.
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Die USA werden auf verhandlungsbereite Länder einen Mindestzoll von 10% anwenden. Nur China wird mit Zöllen in einer Gesamthöhe von 145% belegt. China schlägt mit einer Abgabe von 125% zulasten der USA zurück. In einer Erklärung Chinas hiess es, dass es bei diesem Zollniveau „in China keinen Markt für amerikanische Waren mehr geben wird“. Präsident Trump erklärte, dass er den Pharmasektor, der von den Zöllen bislang ausgenommen war, bald mit Abgaben belasten will. Dies ist Teil seines Vorhabens, die Arzneimittelproduktion wieder in die USA zurückzuholen. Nach der „vorübergehenden“ Rücknahme der Zölle auf Mobiltelefone und Laptops äussert er sich bislang nicht eindeutig, ob er weitere Ausnahmen oder weitere Zölle für die „gesamte Elektroniklieferkette“ plant.
Falls etwaige Handelsgespräche zu niedrigeren Zöllen führen, was wir nach wie vor erwarten, dürfte die US-Wirtschaft einen längeren Abschwung unseres Erachtens vermeiden können. In diesem Basisszenario erwarten wir ein durchschnittliches Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) der USA von 1,2% im Jahr 2025. Ab dem dritten Quartal könnte sich das Wachstum beschleunigen, wenn die Unsicherheit nachlässt. Bleibt die Unsicherheit jedoch bestehen, wird dies das Wachstum weiter dämpfen. Dann könnte es zu einem Vertrauensverlust bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern in den USA und einer Abschwächung am Arbeitsmarkt kommen.
Die US-Wirtschaft dürfte einen längeren Abschwung unseres Erachtens vermeiden können
Stress an den Märkten nimmt zu
Die jüngsten Ereignisse haben dazu geführt, dass die Volatilität und der Marktstress stark zugenommen haben. Die US-Zinsdynamik, insbesondere im zehnjährigen und im dreissigjährigen Segment der Renditekurve, fesselt die Aufmerksamkeit der Anleger. Normalerweise sind Phasen der Unsicherheit und Volatilität von tieferen Ständen an den Aktienmärkten gekennzeichnet. In solchen Phasen steigt gewöhnlich auch die Nachfrage nach als sicher geltenden Anlagen wie dem US-Dollar, wodurch dieser dann aufwertet, während die Renditen der US-Staatsanleihen sinken.
In den letzten Tagen zeigte sich dagegen ein völlig anderes Muster. Die langfristigen US-Renditen stiegen schneller als die Renditen kurzfristiger Anleihen. Die zehnjährigen Renditen kletterten letzte Woche um 60 Basispunkte (Bp.) auf beinahe 4,6%, wohingegen die zweijährigen Zinsen um mehr als 20 Bp. auf 3,93% zulegten. Dies hat zu einer sogenannten Versteilerung der Renditekurve geführt. Erschwerend kommt hinzu, dass der US-Dollar gegenüber dem DXY-Korb von Währungen der Industrieländer um mehr als 3% abwertete. Der Goldpreis stieg unterdessen um mehr als 10%.
Unseres Erachtens trägt zu diesen Entwicklungen sowohl die finanzielle als auch die makroökonomische Dynamik bei. Erstens widerspiegelt die Versteilerung der Renditekurve zum Teil die verstärkte Unsicherheit bezüglich der US-Schuldenfinanzierung und der damit verbundenen Emissionen von US-Staatsanleihen zur Finanzierung von Trumps Politik. Dadurch ist die Risikoprämie gestiegen, die Anleger dafür entschädigt, dass sie langfristige US-Anleihen halten.
Zweitens verschlechtern sich unter der Trump-Regierung die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen. Angesichts der diversifizierteren Weltwirtschaft könnten einige Länder ihre Strategien in Bezug auf ihre Devisenreserven überdenken und ihr Engagement im US-Dollar verringern. Ausländische institutionelle Anleger könnten ihre US-Staatsanleihen verkaufen, was den breiten Rückgang des US-Dollar teilweise erklären würde. Beispielsweise waren Chinas Bestände an US-Staatsanleihen schon im Januar 2025 auf USD 760,8 Mrd. gesunken. Dies entsprach nur noch etwa der Hälfte des Höchstwerts von USD 1,3 Bio. im Jahr 2013. Der Grund ist, dass China den Fokus nun mehr auf den Aufbau von Goldreserven legt. Und schliesslich waren einige Anleger möglicherweise gezwungen, ihre Long-Positionen in US-Staatsanleihen abzubauen, was den kurzfristigen Anstieg der Renditen verstärkt haben dürfte.
Wir gehen davon aus, dass die Risiken für die US-Renditen letzten Endes abnehmen werden. Gleichwohl bedeuten die Handelsunsicherheit und die Liquiditätsbedingungen, dass eine weitere kurzfristige Volatilität nicht auszuschliessen ist. Bei der letzten Auktion von US-Staatsanleihen war eine starke Nachfrage zu verzeichnen, auch von ausländischen institutionellen Anlegern. Das ist ein erfreulicher Hinweis darauf, dass die Anleger US-Anleihen nicht wahllos aus ihren Portfolios verkaufen. Ausserdem könnte der bereits erwähnte Abbau der bisherigen Anlegerpositionen die Renditen mit der Zeit stabilisieren. Dies dürfte auch dazu beitragen, dass sich der US-Dollar nach dem jüngsten starken Abverkauf stabilisiert.
Das ist ein erfreulicher Hinweis darauf, dass die Anleger US-Anleihen nicht wahllos aus ihren Portfolios verkaufen
Wenn der Marktstress andauert, die Renditen weiter steigen und der US-Dollar sich weiter abschwächt, könnten die Risiken für die Finanzmärkte spürbar zunehmen. Das wiederum könnte sich auf die breitere Wirtschaft auswirken, in Form von erheblich restriktiveren Finanzierungsbedingungen und einer Zunahme der Abwärtsrisiken für das Wachstum.
Falls der Druck auf den Markt anhält und finanzielle Instabilität auslöst, besitzt die US-Notenbank Fed die Mittel und die Fähigkeit, einzuschreiten und die Märkte zu stabilisieren. Dazu müsste sie nicht einmal die Zinsen senken, was in einem Zollumfeld, durch das die langfristigen Inflationserwartungen zu steigen drohen, verfrüht erscheinen würde.
Zur Erhöhung der Liquidität könnte die Fed auf ihre ständigen Liquiditätsfazilitäten zurückgreifen. Diese würden gewährleisten, dass die Banken über genügend Liquidität verfügen, um die Kreditnachfrage von Verbrauchern und Unternehmen zu bedienen. Eine davon ist eine ständige Repo-Fazilität (Standing Repurchase Facility). Sie ermöglicht Finanzinstituten, mit Wertpapieren als Sicherheit über Nacht Bargeld von der Fed zu leihen; Ziel ist, die kurzfristigen Zinsen innerhalb der Zielspanne der Fed zu halten. Wahlweise könnte die Fed auf die globalen Marktturbulenzen auch mit der erneuten Umsetzung vorübergehender Massnahmen reagieren. Sie könnte beispielsweise wie schon zu Beginn der Covid-19-Pandemie im April 2020 die ergänzende Verschuldungsquote (Supplementary Leverage Ratio, SLR) lockern. Dadurch waren Reserven und Bestände an US-Staatsanleihen von den Vermögenswerten ausgenommen, die Banken mit Kapital hinterlegen mussten. Dies setzte Liquidität frei und lieferte den Banken Anreize, mehr US-Staatsanleihen zu kaufen. Bei schweren Marktverwerfungen könnte ein direktes Eingreifen der Fed ebenfalls eine Option sein. Als Sofortmassnahme könnte sie die quantitative Straffung zügiger beenden. Im negativsten Szenario könnte sie auch wieder auf Anleihenkäufe zurückgreifen.
Eine risikoneutrale Haltung in Portfolios halten wir vorerst für vernünftig
Auf Kurs bleiben
Die Risiken für den US-Dollar und die US-Renditen dürften daher unseres Erachtens nur vorübergehend bestehen. Eine risikoneutrale Haltung in Portfolios halten wir vorerst für vernünftig. Risikoreichere Segmente wie Aktien und Hochzinsanleihen sollten entsprechend den strategischen Benchmarks gewichtet sein. Aktuell ist nicht der richtige Zeitpunkt, um das Engagement zu reduzieren, denn das könnte zu Verlusten führen. Wir bevorzugen weiterhin erstklassige globale Staats- und Unternehmensanleihen, in denen wir übergewichtet bleiben.
Im Währungsbereich dürften sich der Schweizer Franken und der japanische Yen im Vergleich zu den Währungen anderer Industrieländer, darunter der US-Dollar, unseres Erachtens gut entwickeln. Sie bieten im aktuellen Marktumfeld ausserdem wertvolle Diversifizierungsvorteile. Gold bleibt mehr denn je eine wesentliche und strategische Komponente zur Diversifizierung von Multi-Asset-Portfolios. Die Marktvolatilität könnte kurzfristig zwar bestehen bleiben, dürfte jedoch in der Zukunft Chancen zur Anpassung von Portfoliostrategien bieten.
Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig ist, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende.
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