Schweiz schliesst Deal für deutliche Senkung der US-Zölle

Samy Chaar - Chefökonom<br>Bank Lombard Odier & Co AG
Samy Chaar
Chefökonom
Bank Lombard Odier & Co AG
Schweiz schliesst Deal für deutliche Senkung der US-Zölle

Kernpunkte.

  • Die USA und die Schweiz haben sich darauf geeinigt, die US-Importzölle von 39% auf 15% zu senken
  • Im Gegenzug hat sich die Schweiz verpflichtet, Investitionen im Wert von USD 200 Mrd. zu tätigen
  • Wir erhöhen unsere Prognose für das Schweizer BIP-Wachstum im Jahr 2026 von 0,9% auf 1,2%. Dabei gehen wir davon aus, dass sich die Belastung der US-Zölle für das BIP-Wachstum von 0,5% auf 0,2% reduziert
  • Unsere Portfolios sind mit einer Übergewichtung in Schweizer Aktien gut positioniert, um von dieser Ankündigung zu profitieren. Wir erwarten leicht höhere Anleihenrenditen und einen etwas stärkeren Schweizer Franken.

Die Einigung zwischen der Schweiz und der Trump-Regierung, den Zollsatz von 39% auf 15% zu senken, ist eine willkommene Entlastung für die exportorientierte Schweizer Wirtschaft. Das Zollniveau wird somit mehr als halbiert. Im Gegenzug hat die Schweiz zugestimmt, USD 200 Mrd. in den USA zu investieren.

Der Deal, der auf den Besuch einer Schweizer Wirtschaftsdelegation im Weissen Haus folgt, verbessert den Ausblick für die helvetische Wirtschaft. Er bringt den Schweizer Zollsatz in Einklang mit dem Zollniveau der benachbarten Europäischen Union. Aufgrund der Einigung erhöhen wir unsere Prognose für das Wachstum des Schweizer Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,9% auf 1,2% für 2026. Denn ein Zollsatz von 15% auf alle Schweizer Exporte in die USA – unter Ausklammerung von derzeit befreiten Gütern wie Pharmaprodukten – dürfte die Belastung für das BIP von rund 0,5% auf etwa 0,2% oder weniger reduzieren.

Zölle auf Schweizer Pharmaprodukte bleiben ein Unsicherheitsfaktor in den Handelsgesprächen mit den USA, da der Sektor weiterhin sektorspezifischen Abgaben unterliegen könnte. Zudem liegt derzeit dem amerikanischen Supreme Court eine Anfechtung der verfassungsrechtlichen Grundlage der US-Importzölle vor; die US-Regierung erhebt die Zölle, einschliesslich der Zölle für die Schweizer Wirtschaft, aufgrund des International Emergency Economic Powers Act. Ein Urteil des Supreme Court gegen die Anwendung der Zölle dürfte nur minimale Auswirkungen auf die Märkte haben, da es in den USA alternative Grundlagen gibt, um Zölle zu erheben. Falls die Trump-Regierung einige ihrer bestehenden Zollmechanismen ersetzt, würden die Zölle wahrscheinlich auf das gleiche Niveau von 15% gesenkt.

Zölle auf Schweizer Pharmaprodukte bleiben ein Unsicherheitsfaktor in den Handelsgesprächen

Seit dem 7. August 2025 wurde ein Zollsatz von 39% auf die meisten Schweizer Warenausfuhren in die USA angewandt. Dies war der höchste Zollsatz, der gegenüber einem Industrieland erhoben wurde. Er betraf fast zwei Drittel der Schweizer Warenausfuhren in die USA. Einzige Ausnahmen waren Produkte, die bereits oder potenziell Sektorzöllen unterliegen, wie Pharmaprodukte, Halbleiter, Unterhaltungselektronik und einige Mineralien.

Wir erwarten, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Zinsen bei null Prozent belässt. Die Schwelle für die Einführung von Negativzinsen ist hoch, es sei denn, das Wachstum oder die Inflation würden sich deutlich abschwächen. Doch der Handelsdeal stärkt vielmehr unsere positive Einschätzung für die Schweizer Wirtschaft im Jahr 2026.

Unsere Portfolios sind gut positioniert, um von dieser Ankündigung zu profitieren

Unsere Portfolios sind gut positioniert, um von dieser Ankündigung zu profitieren. Wir haben unser Engagement in Schweizer Aktien bereits im September auf eine Übergewichtung erhöht. Denn wir erwarteten Aufwärtspotenzial in einem Markt, der stark auf die Gesundheits- und Finanzbranche ausgerichtet ist, bei attraktiven Bewertungen und steigenden Gewinnen. Der Schweizer Franken erholt sich ebenfalls und dürfte in einem Umfeld, in dem wir weiterhin einen schwächeren US-Dollar erwarten, etwas stärker notieren. Wir gehen davon aus, dass die Renditekurve für Schweizer Staatsanleihen steiler wird. Gründe sind eine bereits niedrige Inflationsprognose der SNB und die positive Nachricht zu den Zöllen, welche das Wachstum stützt. Die Renditen kurzfristiger Staatsanleihen dürften negativ bleiben, abhängig von der Stärke des Schweizer Frankens.

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