Importzölle versus Impulse: Wie investieren im zweiten Halbjahr 2025?

Michael Strobaek - Global CIO Private Bank
Michael Strobaek
Global CIO Private Bank
Samy Chaar - Chefökonom und CIO Schweiz
Samy Chaar
Chefökonom und CIO Schweiz
Importzölle versus Impulse: Wie investieren im zweiten Halbjahr 2025?

Die US-Politik gibt in rasantem Tempo neue Regeln vor. Sind die Anlegerinnen und Anleger bereit für einen Neustart?

Die Handelsabkommen haben Unsicherheiten beseitigt, und die Unternehmen haben einen Teil ihrer Aktivitäten vorgezogen. Aber der Zollschock ist nur aufgeschoben. Die Folgen dürften in den kommenden Monaten deutlicher werden, wenn sich die US-Konjunktur abkühlt. Erste Signale sind ein schwächerer Arbeitsmarkt und eine höhere Wareninflation. Doch eine Phase mit Wachstum unter Potenzial, eingeschränktem Handel und weniger Einwanderung muss für die USA keine Rezession bedeuten – wenn Beschäftigung und Unternehmensrentabilität robust bleiben.

Auch Hilfe durch die Geldpolitik ist absehbar. Wir erwarten, dass die amerikanische Notenbank Fed dieses Jahr drei Zinssenkungen vornimmt. Die Inflation dürfte bis Ende Jahr 3,3% erreichen. Dies ermöglicht der Fed einen Lockerungskurs.

Der Handels-Deal zwischen Europa und den USA hat die Unsicherheit reduziert. In Deutschland sollte die Fiskalpolitik für Wachstum sorgen. Die Wirtschaft fasst langsam wieder Tritt. Die Europäische Zentralbank dürfte die Zinsen bei 2% belassen. Auch die Schweizerische Nationalbank hat den Lockerungszyklus wohl beendet. Doch die US-Zölle könnten das Wachstum weiter bremsen. Die Schweiz ist fiskalpolitisch in der Lage, der Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Und dank Verhandlungen dürften die Zölle sinken.

Weltweit haben die Zölle bisher weniger Schaden angerichtet als erwartet. Aber die Belastung nimmt zu

Die Zollpause mit den USA und weitere Fiskalimpulse sollten dieses Jahr das Wachstum in China fördern. Dies hilft den Schwellenländern. Die Emerging Markets profitieren auch von einem schwächeren Dollar, mehr Klarheit auf Zollebene und Zinssenkungen in einigen Ländern.

Weltweit haben die Zölle bisher weniger Schaden angerichtet als erwartet. Aber die Belastung nimmt zu. Auch wenn die Weltwirtschaft resilient bleibt, führt der Protektionismus zu neuen Herausforderungen.

Die Nagelprobe für Anlegerinnen und Anleger steht noch bevor. Die US-Politik hat sich radikal gewandelt. Die Aktienmärkte haben trotz grosser Schocks neue Höchststände erreicht. Damit sind Risiken verbunden.

Warum bleiben wir investiert? Die Märkte haben sich auf die positiven Nachrichten konzentriert: solide Unternehmensgewinne und tiefere Zölle als befürchtet. Sie scheinen etwas sorglos. Doch tiefere Zinsen dürften den Aktienbewertungen helfen. Die Unternehmensgewinne sollten trotz schwächerer Konjunktur weiter wachsen. Die Impulse durch künstliche Intelligenz und KI-Investitionen halten die Märkte auf Kurs.

Die Aktienmärkte können also weiter zulegen. Doch wir müssen bei der Portfoliopositionierung sorgfältig abwägen

Die Aktienmärkte können also weiter zulegen. Doch wir müssen bei der Portfoliopositionierung sorgfältig abwägen.

Wir haben bei Aktien aus Industrieländern Gewinne mitgenommen und bevorzugen nun die Schwellenländer.

Hier dürfte das Gewinnwachstum höher sein als in den Industrieländern, und die Bewertungen sind tiefer. Ein schwächerer Dollar dürfte helfen, mehr Kapital aus dem Ausland anzuziehen. Bei den Sektoren bevorzugen wir Kommunikationsdienste. Diese Unternehmen profitieren von der positiven Dynamik im Technologiesektor, darunter KI. Wir setzen auch auf Versorger. Ihnen kommt die höhere Stromnachfrage zugute.

Wir haben das Engagement in Hartwährungsanleihen von Schwellenländern erhöht. Sie bieten attraktive Renditen und solide Spreads. Daneben bevorzugen wir Investment-Grade-Papiere. Ihre Renditen liegen über dem mittelfristigen Durchschnitt.

Bei den Währungen sehen wir Risiken für den US-Dollar. Gründe sind das langsamere Wachstum, ein schwächerer Arbeitsmarkt und der Lockerungszyklus der Fed, die hinter anderen wichtigen Notenbanken zurückliegt. Auch fiskalpolitische Bedenken belasten den Dollar. Sie begrenzen den Rückgang der Renditen von langfristigen US-Anleihen im Vergleich zu kürzeren Laufzeiten. Unsere Allokation in Gold bleibt auf neutralem Niveau – sie dient der Portfoliodiversifizierung.

Grosse Krisen sind oft Kaufgelegenheiten

Die US-Politik wälzt die Weltwirtschaft um und verschiebt das geopolitische Kräfteverhältnis. Das eröffnet neue Anlagechancen. Eine Rezession in den USA ist das Hauptrisiko, aber nicht unser Basisszenario.

Es ist daher wichtig, bei Turbulenzen investiert zu bleiben, aber die Portfoliorisiken in Grenzen zu halten. Grosse Krisen sind oft Kaufgelegenheiten – solange die wichtigen Wirtschaftsblöcke weiter wachsen, wenn auch nur mässig.

Wichtige Hinweise.

Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig ist, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende.

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