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    10 Tipps für ein sauberes, nachhaltigeres und leistungsfähigeres Jahr 2023

    10 Tipps für ein sauberes, nachhaltigeres und leistungsfähigeres Jahr 2023

    Da ist sie wieder, die Zeit der guten Vorsätze für das neue Jahr. Die Fitness-Tracking-App Strava versteht sich als soziales Netzwerk für Sporttreibende. Laut ihr ist der zweite Freitag im Januar der Tag, an dem die meisten Menschen ihre guten Vorsätze über Bord werfen. Der diesjährige «International Quitter's Day» fällt ausgerechnet auf Freitag, den 13. 

    Ganz oben auf der Liste der guten Vorsätze standen in diesem Jahr die Dauerbrenner: mehr Sport treiben und gesünder essen. Glaubt man diesen Umfragen, planen immer mehr Menschen angesichts der hohen Inflation und den immer deutlicheren Folgen des Klimawandels, im Jahr 2023 bei den Ausgaben zu sparen und einen umweltbewussteren Lebensstil zu pflegen. 

    Die gute Nachricht ist, dass wir diese Ziele leicht miteinander verbinden können. Untersuchungen zeigen, dass gesündere Ernährung und Lebensweise nicht nur besser für die Umwelt sind, sondern auch unsere Ausgaben zu senken vermögen. Während die Feiertage im Rückspiegel entschwinden, haben wir zehn Tipps für ein saubereres, nachhaltigeres und leistungsfähigeres neues Jahr zusammengestellt.

    Viele Grossstädte ergreifen die Chance, den Verkehr zu elektrifizieren, um der belastenden Luftverschmutzung auf diese Weise ein Ende zu setzen

    1. Vier Räder sind gut, zwei sind besser

    Wir erleben eine Verkehrsrevolution. Mehr als 130 Jahre nachdem der Deutsche Carl Benz mit seinem benzinbetriebenen Patent-Motorwagen das erste kommerziell erhältliche Automobil entwickelt hatte, befindet sich der Verbrennungsmotor auf dem Rückzug. Dreissig Länder wollen den Verkauf neuer Benzin- und Dieselfahrzeuge bis 2040 verbieten. Viele andere – darunter China, wo am meisten Kraftfahrzeuge unterwegs sind – haben sich öffentlich dazu bekannt, ihre Strassen emissionsfrei machen zu wollen.

    In Grossbritannien steigt die Zahl der neu zugelassenen Elektrofahrzeuge so schnell, dass sie inzwischen die Dieselfahrzeuge überholt haben und zum zweitbeliebtesten Neuwagentyp geworden sind. In den Niederlanden gibt es am meisten Ladestationen für Elektroautos. Hier ist die Regierung ihrem eigenen Zeitplan sogar voraus, bis 2025 eine Million Elektroautos auf die Strasse zu bringen. Dieses Wachstum verändert den globalen Automarkt: Laut Internationaler Energieagentur machten E-Fahrzeuge im Jahr 2022 fast 18% der verkauften Neuwagen aus. Damit haben sie ihren Marktanteil gegenüber dem Vorjahr versechsfacht1.

    Viele Grossstädte ergreifen die Chance, den Verkehr zu elektrifizieren, um der belastenden Luftverschmutzung auf diese Weise ein Ende zu setzen. Neben dem Umstieg auf Elektrofahrzeuge fördern die Stadtregierungen auch Elektrofahrräder und Elektroroller; beide sind Teil eines schnell wachsenden Marktes für kleinere, umweltfreundlichere Verkehrsmittel. So werden bis 2027 voraussichtlich E-Bikes im Wert von USD 53,5 Mrd. verkauft. Laut einer aktuellen norwegischen Studie sind E-Bikes weit mehr als nur eine Neuheit – innerhalb von sechs Monaten hat sich die auf Elektrofahrrädern zurückgelegte Gesamtstrecke vervierfacht. Die Anzahl der Fahrten ist um mehr als das Doppelte gestiegen2.

    In den Industrieländern sind 60% aller absolvierten Fahrten kürzer als acht Kilometer. Trotzdem legen wir die grosse Mehrzahl dieser Fahrten immer noch mit dem Auto zurück. Oft sitzt darin nur eine einzige Person. Zum Jahresübergang 2023 könnten wir in Betracht ziehen, derart kurze Strecken nicht mehr mit dem Auto, sondern mit dem Fahrrad oder dem E-Bike zurückzulegen. Das spart Kosten, verbessert die Fitness und senkt Emissionen.

    Lesen Sie auch (Artikel in Englisch): Cycling towards a brighter future

    Von allen Wirtschaftssektoren ist der Bereich Landwirtschaft, Ernährung und Landnutzung (AFOLU) die grösste Einzelursache für die Überschreitung unserer planetarischen Belastbarkeitsgrenzen

    2. Mehr Pflanzen, weniger Fleisch

    Von allen Wirtschaftssektoren ist der Bereich Landwirtschaft, Ernährung und Landnutzung (AFOLU) die grösste Einzelursache für die Überschreitung unserer planetarischen Belastbarkeitsgrenzen; dies sind die ökologischen Sicherheitszonen, die wir einhalten müssen, wenn wir unsere Umwelt stabil halten wollen3. Ein grosser Teil der Verantwortung liegt bei der Fleisch- und Milchindustrie; sie trägt massgeblich zu den Treibhausgasemissionen bei und ist eine der Hauptursachen für die Abholzung der Wälder.

    Im Jahr 2022 beteiligten sich mehr als 600'000 Menschen an der „Veganuary“-Kampagne: Sie verpflichteten sich, den ganzen Januar über vegan zu leben. Der phänomenale Erfolg von Veganuary entspringt einem breiteren Trend: Die Kampagne entwickelte sich in nur acht Jahren zu einer internationalen Bewegung, und die Zahl der Anmeldungen explodierte um das 60-fache. Umfragen belegen, dass sich immer mehr Menschen vornehmen, ihren Fleischkonsum zugunsten der Gesundheit des Planeten und der Menschen zu reduzieren.

    Interessanterweise haben Forschungsergebnisse der University of Oxford gezeigt, dass diese Nutzen korrelieren: Gesündere Lebensmittel haben geringere Umweltauswirkungen. Zudem sind pflanzenbasierte Lebensmittel sowohl für den Menschen als auch für die Umwelt besser als Fleisch und Milchprodukte4.

    Im Jahr 2018 stellte die EAT-Lancet-Kommission fest, dass wir im Westen den Konsum von rotem Fleisch um 75% senken müssen, wenn es uns gelingen soll, eine wachsende Bevölkerung nachhaltig zu ernähren. Ihre Empfehlung lautet: 98 Gramm rotes Fleisch pro Person und Woche5 – das entspricht einem Burger. Den Rest sollten wir zu fast 100% durch eine Steigerung des Konsums von Linsen, Nüssen oder Bohnen ersetzt werden.

    Lesen Sie auch: Die Zwischenstufe ausschalten: das Problem Fleisch

    Forschende von Kew Gardens haben herausgefunden, dass wir unsere Gesundheit und die Stabilität der Nahrungsmittelsysteme verbessern können, indem wir unsere Ernährung vielfältiger gestalten

    3. Vielfalt auf dem Speiseplan

    Die Entwicklung von Monokulturen in grossem Umfang hat der Welt eine fast wundersame Erhöhung der Ernteerträge und der landwirtschaftlichen Produktivität beschert. Gleichzeitig hat diese Anbaumethode aber verheerende Auswirkungen auf die Artenvielfalt und auf die Böden. Zudem sind auf diese Weise produzierte Lebensmittel zunehmend ungesund. Denn in den letzten 70 Jahren führten die Züchtung von immer schneller und grösser wachsenden Getreide- und Gemüsesorten und die Zerstörung der komplexen Pilzökosysteme unter der Bodenoberfläche dazu, dass einige Kulturpflanzen bis zu 38% ihres Nährstoffgehalts verloren haben6.

    Die industrielle Landwirtschaft hat auch die Vielfalt unserer Lebensmittel verringert. Von 30'000 essbaren Pflanzenarten bauen wir heute nur 170 im kommerziellen Massstab an. Aus nur drei davon beziehen wir über 40% unserer täglich aufgenommenen Kalorien: Reis, Mais und Weizen.7 Ein solcher «Kahlschlag» macht unsere Nahrungsmittelsysteme anfälliger für Schädlinge, Naturkatastrophen und den Klimawandel.

    Forschende von Kew Gardens haben herausgefunden, dass wir unsere Gesundheit und die Stabilität8 der Nahrungsmittelsysteme verbessern können, indem wir unsere Ernährung vielfältiger gestalten. Essbare Wildpflanzen kommen von Natur aus besser mit unvorhersehbarem Wetter zurecht. Zudem sind sie nicht von dem Nährstoffverlust betroffen, der bei industriell gezüchteten Nutzpflanzen zu beobachten ist. Hinzu kommt, dass Wildpflanzen die Widerstandsfähigkeit ganzer Ökosysteme gegen Schädlinge und Krankheiten zu erhöhen vermögen.

    Halten Sie doch in diesem Jahr einmal Ausschau nach Gundelia – arabisch für Akkoub. Diese im Mittelmeerraum beheimatete Wildpflanze hat Blüten, die als Gemüse gegessen werden können. Oder nach Pandanus, einer ananasähnlichen Frucht; sie ist in Küstengebieten der pazifischen Inseln bis zu den Philippinen beheimatet. Oder nach Seetang oder Algen – in der asiatischen Küche bereits weit verbreitet. Die Nachfrage nach dieser nährstoffreichen Proteinquelle steigt nun auch in Europa9.

    Jede Mahlzeit hat einen CO2-Fussabdruck. Dabei werden Emissionen auf verschiedene Arten verursacht; zum einen durch die Erzeugung und den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden, zum anderen durch die Zerstörung von Ökosystemen, indem die Landwirtschaft immer grössere Flächen verbraucht. Zudem sind noch Transportmittel notwendig, um die Lebensmittel vom Bauernhof auf den Tisch zu bringen

    4. Unterstützen Sie die regenerative und CO2 -arme Landwirtschaft

    Jede Mahlzeit hat einen CO2-Fussabdruck. Dabei werden Emissionen auf verschiedene Arten verursacht; zum einen durch die Erzeugung und den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden, zum anderen durch die Zerstörung von Ökosystemen, indem die Landwirtschaft immer grössere Flächen verbraucht. Zudem sind noch Transportmittel notwendig, um die Lebensmittel vom Bauernhof auf den Tisch zu bringen. Damit wir das Pariser Klimaziel erreichen können, sollte der CO2-Fussabdruck jeder Mahlzeit weniger als 0,5 kg CO2-Äquivalente betragen. In weiten Teilen des Westens überschreiten wir diesen Wert jedoch um ein Vielfaches – in Schweden beispielsweise beträgt der durchschnittliche Fussabdruck jeder Mahlzeit 1,7 kg CO2eq. Das Start-up Klimato bietet Etiketten an, die die Verbraucher über die Emissionen informieren, die jede Zutat und jedes Gericht verursacht.

    Bis die Klimato-Etiketten allgegenwärtig sind, können Sie Ihre ernährungsbedingten CO2-Emissionen reduzieren, indem Sie Lebensmittelhersteller mit einem niedrigen CO2 -Fussabdruck unterstützen. In Grossbritannien wurde zum Beispiel ZeroCarbonFarms für den einzigartigen Ansatz als kohlenstoffnegative Organisation zertifiziert; das bedeutet, dass sie mehr Kohlenstoff kompensiert als durch den Anbau und Transport ausgestossen wird.

    Sie können auch nach Erzeugern Ausschau halten, die regenerative Anbaumethoden anwenden, indem sie vielfältige Kulturen und Zwischenfrüchte anbauen, auf Bodenbearbeitung vor dem Säen verzichten und Agroforstwirtschaft betreiben. Dadurch senken wir den Bedarf an Düngemitteln und Pestiziden – oder ermöglichen gar einen Verzicht. Zudem fördern wir so die Regeneration erschöpfter Böden und reduzieren die Umweltauswirkungen der Lebensmittelproduktion.


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    Lesen Sie auch: Der Boden ist ein Superheld – und die Grundlage für unsere Ernährung

    Alljährlich landet etwa ein Drittel aller produzierten Lebensmittel im Müll

    5. Lebensmittelverschwendung reduzieren

    Alljährlich landet etwa ein Drittel aller produzierten Lebensmittel im Müll. Auf diese verschwendeten Lebensmittel entfallen atemberaubende 6% aller globalen Treibhausgasemissionen.10 Das bringt auch erhebliche Kosten für die Verbraucher mit sich: So zeigte eine Studie aus dem Jahr 2020, dass jeder US-Haushalt durchschnittlich USD 1'866 pro Jahr für Lebensmittel ausgibt, die nicht gegessen werden.11

    Apps wie Phenix und TooGoodToGo steigen in diesen enormen potenziellen Markt ein. Sie vernetzen Verbraucher und Supermarktketten, um Lebensmittel, die kurz vor dem Verfallsdatum stehen, vor dem Wegwerfen zu retten. TooGoodToGo rettete bereits 19 Millionen so genannte „Überraschungstüten“ mit Lebensmitteln, die ansonsten verloren gegangen wären. Phenix half mehr als 100 Supermärkten dabei, vollständig lebensmittelabfallfrei zu werden.

    Neben der Nutzung von Apps können die folgenden einfachen Tipps dazu beitragen, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren:

    • Überprüfen Sie die Temperatur in Ihrem Kühlschrank. Laut einer Schätzung des Waste and Resources Action Programme (WRAP) sind in Grossbritannien die meisten Kühlschränke in Privathaushalten um mindestens 2 Grad zu warm12 eingestellt. Dies führt zu einem schnelleren Verderben der darin gelagerten Produkte.
    • Eine Hauptursache für Verschwendung ist die Unsicherheit bei den Portionsgrössen, insbesondere bei der Zubereitung von Grundnahrungsmitteln wie Reis oder Nudeln. Dieser Portionsrechner von LoveFoodHateWaste erspart Ihnen das Schätzen und Raten.
    • Richten Sie beim Einkaufen Ihren Blick auf „hässliches“ Obst und Gemüse. Sie können es nicht nur vor dem Wegwerfen retten, sondern es wird oft auch billiger angeboten als „schöne“ Produkte.
    • Überlegen Sie, sich bei einer App anzumelden, über die Lebensmittel getauscht oder zusammengebracht werden können, wie Olio in Grossbritannien. So können Sie nicht benötigte Lebensmittel mit Nachbarn teilen.
    Da der Second-Hand-Markt in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich stärker wächst als der traditionelle Modemarkt, wird der Kauf von gebrauchter Kleidung das Konsumverhalten im Jahr 2023 zu verändern vermögen

    6. Im Trend bleiben mit Mode aus zweiter Hand

    Besser für den Geldbeutel und für den Planeten: Die Second-Hand-Modebranche ist in den letzten Jahren geradezu explodiert. Apps wie Vinted, Depop und Vestiaire Collective bringen hochwertige Mode in Reichweite der Durchschnittsverbraucher. Neuerungen wie „Second-Hand-Ecken“, die zum Beispiel in vielen grossen französischen Detailhandelsgeschäften entstehen, machen währenddessen aus einem Trend den Mainstream.

    Lesen Sie auch (Artikel in Englisch): Major retailers join the second-hand fashion revolution

    Die Modeindustrie ist für bis zu 10% der weltweiten Kohlenstoffemissionen verantwortlich und trägt massgeblich zur Mikroplastikflut bei, die sich in den Weltmeeren sammelt. Da der Second-Hand-Markt in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich stärker wächst als der traditionelle Modemarkt13, wird der Kauf von gebrauchter Kleidung das Konsumverhalten im Jahr 2023 zu verändern vermögen. Und somit den Übergang zu einer nachhaltigeren Modeindustrie beschleunigen.

    Die Second-Hand-Mode ist ein Trendsetter, dem viele andere Sektoren folgen. Diese neue Welle erfasst alles von Kinderspielzeug bis hin zu Elektrowerkzeugen, die jetzt auch problemlos ausserhalb des traditionellen Einzelhandels erhältlich sind.

    Viele Pioniere wachsen derzeit schnell – z.B. RealReal, das hochwertige Second-Hand-Ware anbietet, oder Vermietungsplattformen wie Fat Llama. Oder sogenannten „Share, Borrow and Give“-Apps wie Olio, über die Produkte geteilt, verliehen oder verschenkt werden können. Und auch der Markt für aufbereitete Elektronikartikel. Das Wachstum solcher Pioniere ist derart schnell, dass jetzt bereits Amazon mitzumischen beginnt. Technologiegestützte Second-Hand- und Peer-to-Peer-Marktplätze kennzeichnen den Aufstieg einer neuen, nachhaltigen Wirtschaft.


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    Lesen Sie auch (Artikel in Englisch): Pioneering circularity: the rise of the sharing economy

    Entdecken Sie doch in diesem Jahr einmal die Modemarken, die aus Abfall neue Fäden spinnen und so Kleidung aus erneuerbaren, regenerativen Quellen herstellen

    7. Wastewear – Mode aus Müll

    Die Second-Hand-Mode verdankt ihren Aufschwung unter anderem dem zunehmenden Wunsch der Verbraucher, die Ausgaben stärker auf Nachhaltigkeit auszurichten. Die Produzenten verantwortungsbewusst hergestellter Kleidung profitieren von diesem Trend und wachsen ebenfalls stark. Patagonia, dessen Textilien zu mindestens 68% aus recycelten Materialien bestehen, konnte den Umsatz in den letzten zehn Jahren vervierfache14. Und auch die spanische Marke Ecoalf mit einer Linie hochwertiger Kleidung aus 100% recycelten Materialien, darunter dem „Ocean Yarn“ aus Plastikabfällen vom Meeresboden, erzielte ein starkes Wachstum.

    Entdecken Sie doch in diesem Jahr einmal die Modemarken, die aus Abfall neue Fäden spinnen und so Kleidung aus erneuerbaren, regenerativen Quellen herstellen: z.B. Spinnova, das finnische Unternehmen, das kohlenstoffneutrale Kleidung aus Holz herstellt. Oder die grossen Namen hinter dem Regenerative Fashion Manifesto, die gemeinsam an der Entwicklung einer nachhaltigen Modeindustrie arbeiten. Sie tragen dazu bei, die Natur wieder gesunden zu lassen, anstatt sie auszubeuten.

    Lesen Sie auch: Die CLIC®-Chronik : Der Baum des Lebens: Motor der Bio-Kreislaufwirtschaft

    Umweltbewusste Verbraucher haben dafür gesorgt, dass vermehrt verpackungsfreie Artikel zu kaufen sind und wiederverwendbare Flaschen, Töpfe oder Gläser zum Nachfüllen ins Angebot gelangen

    8. Einwegplastik reduzieren durch Nachfüllen

    Alljährlich werden etwa 380 Millionen Tonnen Plastik produziert; dies entspricht in etwa der Gewichtsumme aller Menschen. Die Hälfte dieses Plastiks entfällt auf Einwegverpackungen.15 Ein Teil davon kann recycelt werden, so auch die über eine Million Plastikflaschen, die weltweit pro Minute gekauft werden16. Für andere Plastikprodukte wie die Folien, mit denen Gemüse oder Fertigmahlzeiten verpackt werden, gibt es jedoch noch keine einsatzbereite Recyclinglösung. Sie landen nach kurzer einmaliger Verwendung auf der Mülldeponie oder in Verbrennungsanlagen; oder sie werden zu einem Teil der mehr als 8 Millionen Tonnen Plastikmüll, die jedes Jahr in die Weltmeere gespült werden.17 Selbst dort, wo Kunststoff recycelt werden kann, erfordert der Prozess fast immer den Einsatz fossiler Brennstoffe für die Erzeugung neuer Produkte.

    Umweltbewusste Verbraucher haben dafür gesorgt, dass vermehrt verpackungsfreie Artikel zu kaufen sind und wiederverwendbare Flaschen, Töpfe oder Gläser zum Nachfüllen ins Angebot gelangen. Am bekanntesten ist vielleicht Loop, die globale Wiederverwendungs- und Nachfüllplattform. Sie arbeitet mit grossen Einzelhandelsmarken in ganz Europa und Nordamerika zusammen, um in Supermärkten Nachfüllstationen und -behälter anzubieten. Das belgische Unternehmen Ecover bietet nachfüllbare Reinigungsprodukte an. Und es gibt eine Reihe unabhängiger Nachfüllshops, die überall wie Pilze aus dem Boden schiessen und abfallfreies Einkaufen anbieten. Sie setzen die grossen Einzelhändler unter Druck, ebenfalls Nachfülloptionen anzubieten.

    Laden Sie die Re-Fill App herunter, um lokale Verkaufsstellen zu finden, in denen Sie Ihre Einkäufe ohne Einwegbehälter tätigen können – von Olivenöl bis Erdnussbutter.

    …bis zu 10% des Stromverbrauchs in Privathaushalten von sogenannten „Vampirgeräten“ verursacht werden, d.h. von Geräten, die auch im Standby-Modus oder sogar im ausgeschalteten Zustand Energie verbrauchen

    9. Den Vampiren den Kampf ansagen

    Untersuchungen der Internationalen Energieagentur haben ergeben, dass bis zu 10% des Stromverbrauchs in Privathaushalten von sogenannten „Vampirgeräten“18 verursacht werden, d.h. von Geräten, die auch im Standby-Modus oder sogar im ausgeschalteten Zustand Energie verbrauchen. Laut einer Schätzung des britischen Energieversorgers British Gas kann ein durchschnittlicher Haushalt durch die Beseitigung dieser Verschwendung jedes Jahr den Gegenwert von EUR 170 von der Stromrechnung einsparen. Das ist vor allem in einer Zeit interessant, in der die Energiepreise in – vormals ungeahnte – Höhen steigen.19

    Um dieser Vergeudung Einhalt zu gebieten, schalten oder stecken Sie Geräte wie Toaster, Waschmaschine, Wäschetrockner, Fernseher, Mikrowellen und Ladegeräte für Laptops und Mobiltelefone immer völlig aus, anstatt nur den Aus-Schalter am Gerät selbst zu betätigen.

    Wenn Sie an moderneren Lösungen für das Problem der Energieverschwendung interessiert sind, sollten Sie sich der Revolution des „intelligenten Heims“ anschliessen. Apps wie Hive oder Nest von Google nutzen das Internet für Funktionen wie fernsteuerbare und programmierbare Thermostate, die unnötiges Heizen vermeiden. Weitere Helfer sind Sensoren, die dafür sorgen, dass sich das Licht automatisch ausschaltet, wenn niemand im Raum ist – und Steckdosen, die per App ausgeschaltet werden können.

    Besitzer von Elektrofahrzeugen werden in den Genuss der Vorteile intelligenter Ladesysteme kommen, die E-Fahrzeuge automatisch zu kostengünstigeren Zeiten aufladen und die den Strom, wenn das Fahrzeug nicht in Gebrauch ist, zu Spitzenzeiten an das Netz zurückverkaufen. Somit werden aus Besitzern resp Verbrauchern von E-Fahrzeugen auch Strom-Erzeuger; die Stromrechnung lässt sich senken, während sich die Stromnetzsicherheit gleichzeitig erhöht.

    Durch Eigenanbau können Sie Geld sparen sowie Verpackungen und Transportkilometer vermeiden; und sicherstellen, dass Ihre Produkte frei von Chemikalien sind. Zudem kommen auf diese Weise nur die frischesten Lebensmittel auf Ihren Teller kommen

    10. Eigenanbau

    Ein weiteres Thema, das Beachtung verdient: Warum nicht Ihr eigenes Obst und Gemüse anbauen? Wenn Sie keinen Garten haben, können Sie mit dem Anbau in Töpfen beginnen – Chilischoten, Kräuter, Knoblauch und sogar Karotten und Tomaten lassen sich auch drinnen ziehen20.

    Durch Eigenanbau können Sie Geld sparen sowie Verpackungen und Transportkilometer vermeiden; und sicherstellen, dass Ihre Produkte frei von Chemikalien sind. Zudem kommen auf diese Weise nur die frischesten Lebensmittel auf Ihren Teller kommen. Durch einen Anbau im eigenen Garten verbessern Sie das lokale Ökosystem für Insekten und Bestäuber. Zudem hat die Forschung gezeigt, dass Gartenarbeit Stress abbaut, die Herzgesundheit verbessern und Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände lindern kann.

     

    Konkrete Vorsätze fassen

    Neujahrsvorsätze gab es schon vor über 2'000 Jahren – die Tradition reicht bis ins alte Rom zurück . Und schon in dieser Zeit wurden die guten Vorsätze gebrochen. 

    Bei der Einhaltung von Neujahrsvorsätzen liegt der Schlüssel zum Erfolg darin, sie spezifisch und messbar zu machen. So ist der Vorsatz „Ich werde zweimal pro Woche mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren“ leichter einzuhalten als „Ich werde mehr Rad fahren“. 

    Wählen Sie in diesem Jahr aus den oben genannten zehn Vorsätzen messbare und erreichbare Ziele, die positiv für Ihre Gesundheit, für Ihren Geldbeutel und für den Planeten sind.


     

    Global EV Outlook 2022 – Datenprodukt – IEA
    Do people who buy e-bikes cycle more? – ScienceDirect
    Food Systems I Lombard Odier
    Estimating the environmental impacts of 57,000 food products | PNAS
    EAT-Lancet Commission Brief for Everyone – EAT (eatforum.org)
    Fruits and vegetables are less nutritious than they used to be | National Geographic; Why modern food lost its nutrients (bbc.com)
    Once neglected, these traditional crops are our new rising stars | FAO Stories | Food and Agriculture Organization of the United Nations
    State of the World's Plants and Fungi 2020 (kew.org)
    The European market potential for seaweed or marine algae | CBI
    10 Food waste is responsible for 6% of global greenhouse gas emissions - Our World in Data
    11 The Shocking Amount Of Food U.S. Households Waste Every Year (forbes.com)
    12 Chill the Fridge Out | WRAP
    13 Second-Hand clothing market set to be twice the size of fast fashion by 2030 (harpersbazaar.com)
    14 Patagonia, an outdoor brand with a mission | Lombard Odier
    15 Plastic Pollution Facts | PlasticOceans.org/the-facts
    16 A million bottles a minute: world's plastic binge 'as dangerous as climate change' | Plastics | The Guardian
    17 New Study Shows Plastic in Oceans Is on the Rise (nationalgeographic.com)
    18 ThingsthatgoBlipintheNight.pdf (windows.net)
    19 Energy supplier counts cost of devices on standby – BBC News
    20 Easy Vegetables to Grow Indoors (thespruce.com)
    21 Ancient traditions: Why we make new year resolutions -- ScienceDaily

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG oder einer Geschäftseinheit der Gruppe (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig wäre, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende Abgabe rechtswidrig wäre.

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