The Intelligent Allocator: Zwei Wege für den Kapitaleinsatz nach einem Liquiditätsereignis

Michael Strobaek - Global CIO Private Bank
Michael Strobaek
Global CIO Private Bank
Clément Dumur - Portfolio Manager
Clément Dumur
Portfolio Manager
The Intelligent Allocator: Zwei Wege für den Kapitaleinsatz nach einem Liquiditätsereignis

Kernpunkte.

  • Nach einem Liquiditätsereignis haben Anleger zwei Möglichkeiten, ihr Kapital einzusetzen: Entweder sie investieren den gesamten Betrag (Einmalanlage) oder sie legen in regelmässigen Abständen gleiche Geldbeträge an (Anlageplan oder „Dollar Cost Averaging“). Beide Strategien weisen unterschiedliche Risiko-Rendite-Profile auf
  • Unsere Analyse zeigt, dass eine Einmalanlage in 61% der von uns analysierten Dreimonatszeiträume seit 1990 eine bessere Performance erzielte als ein Anlageplan. Diese Strategie kann dazu beitragen, die langfristige Rendite zu maximieren
  • Der Anlageplan kann jedoch bei Marktrückgängen durch geringere Volatilität und kleinere Verluste das Risiko reduzieren. Damit eignet er sich besser, wenn eine Rezession erwartet wird oder das kurzfristige Risiko gemindert werden soll
  • Ein disziplinierter Anlageansatz bleibt entscheidend, um langfristig Vermögen aufzubauen und eine inflationsbedingte Vermögenserosion zu vermeiden.

Die meisten Anlegerinnen und Anleger erleben irgendwann ein sogenanntes Liquiditätsereignis – einen Kapitalzufluss aus einem Unternehmensverkauf, einer Erbschaft oder der Auszahlung von Vorsorgekapital. Da derzeit viele Aktienindizes nahe ihren Höchstständen notieren, kann es verlockend sein, auf einen besseren Einstiegszeitpunkt zu warten. Wir beleuchten die Vorteile von zwei Strategien für den Kapitaleinsatz: Schritt für Schritt oder alles auf einmal.

Diese neue Serie kurzer Fachartikel widmet sich zentralen Anlegerfragen rund um den Einsatz von Kapital an den Finanzmärkten. Die Überlegungen sind auf eine langfristige Perspektive ausgerichtet und geben allgemeine Antworten auf schwierige Entscheidungsfragen der Anlegerinnen und Anleger. Unsere Analyse stützt sich auf historische Daten und langjährige Beobachtungen. Im Kern jedes Artikels steht die Frage: Welche Anlageentscheidung soll ich treffen?

Laden Sie unseren Fachartikel zur Kapitalanlage nach einem Liquiditätsereignis herunter

Nach einem plötzlichen Geldzufluss stellt sich die Frage: Wie investiert man am besten? Laden Sie unseren Fachartikel zum Thema herunter. Darin beleuchten wir zwei bewährte Strategien – die Einmalanlage und den Anlageplan – sowie deren Auswirkungen auf die langfristigen Renditen.

Das Umfeld hat sich für die Aktienmärkte 2025 bislang als volatil erwiesen, da die US-Politik ein neues Wirtschaftsparadigma eingeläutet hat. So gab der S&P 500 im April nach Bekanntgabe der US-Zölle am „Tag der Befreiung“ innerhalb von fünf Tagen 12% nach. Seither hat er eine Serie von Rekordhochs verzeichnet und insgesamt 30% zugelegt. Für die kommenden zwölf Monate sehen wir weiterhin Aufwärtspotenzial für Aktien. Dabei gehen wir von einer Abschwächung der US-Konjunktur ohne Rezession sowie von weiter steigenden Unternehmensgewinnen aus.

Vor diesem volatilen Hintergrund kann die Furcht vor Rückschlägen all jene bremsen, die bislang noch nicht investiert sind. Denn die Bewertungen vieler Märkte, vor allem in den USA, scheinen bereits hoch. Dennoch sollte uns kurzfristige Volatilität nicht davon abhalten, unser Ziel zu verfolgen: langfristige Renditen zu generieren. Was sollen Anleger also tun, wenn sie frisches Kapital investieren wollen?

Kapital muss gewinnbringend am Markt angelegt werden. Die entscheidende Frage lautet daher nicht, ob investiert werden soll, sondern wie

Der „intelligente Allokator“ – in Anlehnung an den „intelligenten Anleger“ von Benjamin Graham, dem Pionier der Wertpapieranalyse – weiss: Nicht investiertes Kapital wird von der Inflation aufgezehrt. Um Vermögen zu schützen und zu mehren, muss Kapital gewinnbringend am Markt angelegt werden. Die entscheidende Frage lautet daher nicht, ob investiert werden soll, sondern wie. Vor dem aktuellen Hintergrund der globalen Wachstumsverlangsamung, politischer Unsicherheit und geopolitischer Spannungen lassen sich die Handlungsoptionen für Anleger in zwei Strategien zusammenfassen.

1. Bei einer Einmalanlage wird das gesamte Kapital in einer Transaktion investiert. Anleger sind dadurch sofort und vollständig den Marktbewegungen ausgesetzt bzw. partizipieren daran.
2. Bei einem Anlageplan – inspiriert durch die Pionierarbeit von Benjamin Graham – wird das Kapital in feste Teilbeträge aufgeteilt, die in regelmässigen Abständen und unabhängig von den Marktbedingungen investiert werden.

Um die Vorteile beider Strategien zu vergleichen, haben wir eine einfache Analyse durchgeführt: Wie hätte das Ergebnis für einen Anleger ausgesehen, der ab Januar 1990 Kapital in globale Aktien (gemessen am MSCI All Country World Total Return Index) investiert hätte: entweder als Einmalanlage oder über drei Monate verteilt in gleichen Tranchen, wobei das nicht investierte Kapital in US-Geldmarktfonds mit dreimonatiger Laufzeit gehalten worden wäre?

Das Ergebnis ist eindeutig: In der Vergangenheit schnitt der Anlageplan in 61% der untersuchten Dreimonatszeiträume schlechter ab als die Einmalanlage – mit einer durchschnittlichen Underperformance von -0,5% und einer medianen Underperformance von -0,7%. Da Aktien unserer Analyse zufolge in rund zwei Dritteln aller Monate zulegen, scheint es folgerichtig, dass ein verzögerter Einstieg in den Markt die Renditen oftmals schmälert. Die Phasen, in denen der Anlageplan seine Stärken ausspielt, finden sich erwartungsgemäss vor allem um Rezessionen herum, wenn die Märkte fallen und ein gradueller Einstieg den Rückgang abmildert.

Ein gestaffelter Markteinstieg bringt zwar häufig geringere Spitzenrenditen, kann aber auch für weniger ausgeprägte Verluste sorgen

Schritt-für-Schritt-Ansatz kann Risiken mindern

Ist eine Einmalanlage also immer die bessere Strategie? Aus Sicht der reinen Renditemaximierung spricht die historische Analyse tatsächlich dafür. Der Anlageplan bietet jedoch einen anderen Vorteil: die Risikominderung. Seine Ergebnisse waren im Durchschnitt in 69% der Zeit positiv, während dies bei der Einmalanlage in 67% der Zeit der Fall war. Die Volatilität war beim Anlageplan niedriger (11,0% gegenüber 15,4%), ebenso die Renditestreuung. Mit anderen Worten: Ein gestaffelter Markteinstieg bringt zwar häufig geringere Spitzenrenditen, kann aber auch für weniger ausgeprägte Verluste sorgen.

Die Betrachtung der Extremwerte untermauert diese Argumentation zusätzlich. In den zehn ungünstigsten Marktphasen seit 1990 verzeichnete der Anlageplan einen Verlust von -15%, während die Einmalanlage einen Rückgang von -21% erlitt. Die stärksten Einbussen beliefen sich auf -27% beim Anlageplan gegenüber -34% bei der Einmalanlage. Umgekehrt übertraf die Einmalanlage in den zehn besten Marktphasen den Anlageplan um durchschnittlich 8 Prozentpunkte und erzielte Renditen von bis zu +33% gegenüber +22% beim Anlageplan.

Letztlich geht es bei jeder Anlageentscheidung darum, die Risiken zu steuern. Die Einmalanlage hat in der Vergangenheit bei der Investition eines Kapitalzuflusses überdurchschnittliche langfristige Renditen erzielt, insbesondere in Marktphasen mit gering scheinendem Rezessionsrisiko. Der Vorteil des Anlageplans liegt dagegen in der kurzfristigen Risikosteuerung. Er kann eine sinnvolle Strategie sein, um die Risiken eines kurzfristigen konjunkturellen Abschwungs abzufedern. Schaut man über diese Analyse hinaus, erinnern uns die historischen Daten daran, dass Disziplin und der Faktor „time in the market“ – und nicht kurzfristiges Market-Timing – entscheidend sind. Sie bilden die Grundlage für einen soliden, langfristigen Anlageansatz.

Wichtige Hinweise.

Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig ist, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende.

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