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Wir sehen für japanische Aktien weiteres Aufwärtspotenzial aufgrund eines soliden makroökonomischen Umfelds, positiver Unternehmensreformen und -gewinne sowie der Rückkehr ausländischer Anleger. Ein geldpolitischer Fehltritt bleibt ein Risiko für den Markt
Die Renditen japanischer Staatsanleihen sind gestiegen. Gründe sind die anhaltende Rückkehr der Inflation, die geldpolitische Straffung und politische Instabilität
Eine Phase mit schwachen Premierministern, komplexer Koalitionspolitik und expansiver Fiskalpolitik scheint wahrscheinlich. Wir sind nicht übermässig besorgt über die Schuldendynamik des Landes
Die Bank of Japan dürfte bis Januar 2026 von weiteren Zinserhöhungen absehen, während ein schwacher Dollar der wichtigste Treiber für den japanischen Yen sein könnte.
Japan durchläuft tiefgreifende wirtschaftliche und politische Veränderungen, von der Rückkehr der Inflation und steigenden Anleihenrenditen bis zur instabilen Regierung. Dies hat die Aufmerksamkeit globaler Anlegerinnen und Anleger auf sich gezogen. Wir erläutern, weshalb wir japanische Aktien bevorzugen und welche Risiken wir erwarten.
Die anhaltende Rückkehr der Inflation und die schrittweise geldpolitische Normalisierung durch die Bank of Japan (BoJ) seit dem Ende der Negativzinsen im Jahr 2024 haben japanische Aktien unterstützt. Die Rally hat sich in den letzten Monaten verstärkt. Gründe sind ein solider Wachstums- und Gewinnausblick, Unternehmensreformen, ein Handelsabkommen mit den USA, das besser ausgefallen ist als befürchtet, sowie die stetige Rückkehr ausländischer Anleger. Seit Anfang Juli ist der Nikkei 225 Index um 11% gestiegen. Wir sehen weiteres Aufwärtspotenzial für japanische Aktien.
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Solides makroökonomisches Umfeld
Das Wirtschaftswachstum in Japan dürfte dieses Jahr positiv ausfallen – trotz eines kurzen Rückschlags und gewisser Schwankungen des Konsums. Für 2025 und 2026 erwarten wir ein Wachstum von rund 1%. Der Zollschock sollte nach dem ersten Halbjahr abklingen, da per Mitte September ein reduzierter Satz von 15% gilt. Der Arbeitsmarkt dürfte in guter Verfassung bleiben, während Steuersenkungen und Bargeldauszahlungen die mit steigenden Lebensmittelpreisen kämpfenden Haushalte entlasten sollten. Reflation und ein steigendes nominales Bruttoinlandsprodukt sorgen für Aufwärtskorrekturen der Gewinne und einen soliden Ausblick für 2026.
Die japanischen Unternehmen profitieren zudem von einer Reformagenda, die dieses Jahr deutlich an Dynamik gewonnen hat. Zu den Reformen zählen: aktivere Minderheitsaktionäre, eine stärkere Kontrolle von Unternehmensführungen mit schwachem Leistungsausweis sowie Anzeichen für eine bessere Kapitalallokation, etwa durch den Verkauf von Nicht-Kerngeschäften, steigende Aktienrückkäufe und höhere Dividenden. Solche Massnahmen tragen zu besseren Renditen japanischer Aktien bei.
Die Umfragen zur Geschäftstätigkeit sind trotz Handelsstörungen robust, was auf eine anhaltende Dynamik im Dienstleistungssektor hinweist
Zugleich sind die Umfragen zur Geschäftstätigkeit trotz Handelsstörungen relativ robust, was auf eine anhaltende Dynamik im Dienstleistungssektor hinweist. Banken profitieren ausserdem von einem Umfeld steigender Zinsen. Exporteure, vor allem Autohersteller, haben im zweiten Quartal die Preise aggressiv gesenkt, um Marktanteile zu halten. Da der Zollsatz per Mitte September sinkt, dürfte sich dieser Trend wieder umkehren.
Wir sind global in Aktien aus Industrieländern neutral positioniert, während wir japanischen Aktien positiv beurteilen. Nachdem ausländische Anleger den japanischen Aktienmarkt jahrelang gemieden haben, erwarten wir eine schrittweise Rückkehr. Japanische Aktien bieten ein Engagement in zyklischen Sektoren, etwa Automobile und Technologie-Hardware. Diese Sektoren sollten in unserem Basisszenario eines langsameren globalen Wachstums ohne US-Rezession gut abschneiden. Innerhalb unserer Allokation in japanischen Aktien bevorzugen wir Finanztitel sowie Nutzniesser der Unternehmensreformen.
Natürlich beobachten wir die Risiken genau. Zu diesen gehören politische Unsicherheit sowie die Gefahr, dass die Anleger die steigenden Renditen unterschätzen oder dass die BoJ zu zögerlich auf die Inflation reagiert. Eine anschliessende aggressive geldpolitische Straffung könnte Wachstum und Unternehmensgewinne belasten.
Politische Herausforderungen und ein neuer Premierminister
Was das politische Risiko betrifft, hat der Rücktritt von Premierminister Shigeru Ishiba am 7. September ein Rennen um den Vorsitz der Liberaldemokratischen Partei (LDP) ausgelöst. In unserem Basisszenario erwarten wir, dass der Gewinner, der am 4. Oktober feststehen soll, neuer Regierungschef wird. Diese politische Instabilität hat den Anstieg der Renditen japanischer Staatsanleihen in diesem Jahr verstärkt. Die Aufmerksamkeit der Märkte richtet sich wieder auf Japans haushaltspolitische Herausforderungen und die hohe Staatsverschuldung. Die Renditen vieler lang laufender Anleihen notieren auf oder nahe an Rekordhochs.
Die derzeit aussichtsreichsten Kandidaten für das Amt des Regierungschefs sind die konservative Hardlinerin Sanae Takaichi und Shinjiro Koizumi. Letzterer vertritt moderatere Ansichten als sein Vater, der frühere Premierminister Junichiro Koizumi, und würde für politische Kontinuität stehen. Takaichi hingegen befürwortet eine expansive Fiskal- und Geldpolitik, was den Renditedruck weiter erhöhen könnte.
Wir sind der Meinung, dass die Risiken in Bezug auf Japans Schulden übertrieben dargestellt werden
Eine Phase schwacher Premierminister scheint nun wahrscheinlich, und die Mehrparteien-Dynamik könnte ohnehin zu einem leichten Rückschritt in der Haushaltsbilanz führen. Während radikale Konjunkturpakete unwahrscheinlich sind, dürften die regierende LDP und ihr Koalitionspartner Bargeldauszahlungen und eine temporäre Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel nutzen, um ein neues Koalitionsmodell zu festigen.
Wir sind jedoch der Meinung, dass die Risiken in Bezug auf Japans Schulden übertrieben dargestellt werden. Das Haushaltsdefizit des Landes hat sich in den letzten Quartalen deutlich verringert, und dank hoher Nettoersparnisse und eines Leistungsbilanzüberschusses kann Japan seine Schulden gut im Inland finanzieren.
Anhaltender Inflationsdruck setzt BoJ unter Druck
Wir sehen indessen weitere vorübergehende Aufwärtsrisiken für die Renditen japanischer Staatsanleihen, da der Inflationsdruck anhält. Die Gesamtinflation lag im Juli bei 3,1% und damit leicht über den Erwartungen sowie deutlich über dem 2%-Ziel der BoJ. Die Teuerung dürfte im weiteren Jahresverlauf und bis ins Jahr 2026 hinein über dem Ziel verharren. Trotz einer positiven Lohnentwicklung wächst die Unzufriedenheit aufgrund steigender Lebenshaltungskosten.
Sollte der Markt zwei weitere Zinserhöhungen der BoJ vollständig einpreisen, würden wir dies als Gelegenheit sehen, wieder in japanische Staatsanleihen zu investieren
Die BoJ dürfte die nächste Zinserhöhung bis Januar 2026 hinauszögern und ihre Anleihenkäufe schrittweise reduzieren, vor allem angesichts der jüngsten Turbulenzen am Anleihenmarkt.
Sollte der Markt zwei weitere Zinserhöhungen der BoJ vollständig einpreisen, würden wir dies als Gelegenheit sehen, zu attraktiveren Bewertungen wieder in japanische Staatsanleihen zu investieren. Zugleich könnten steigende Renditen und sinkende Absicherungskosten eine Welle von Kapitalrückführungen auslösen, unter anderem aus US-Staatsanleihen. Dieses Risiko beobachten wir aufmerksam, auch wenn es bislang kaum Anzeichen für eine solche Entwicklung gibt. Schnelle Veränderungen im Verhalten japanischer Anleger, die schätzungsweise USD 3 Bio. in ausländischen Vermögenswerten halten, könnten bedeutende Auswirkungen auf andere Märkte haben.
Des Weiteren dürften ein schwächerer US-Dollar und eine Lockerung durch die US-Notenbank Fed – während die BoJ ihre Geldpolitik strafft – der Haupttreiber für eine mittelfristige Aufwertung des Yen sein. Unser Zwölfmonatsziel für den USDJPY-Kurs beträgt weiterhin 140.
Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig ist, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende.
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