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    Wie der hochmoderne Imkereiansatz von BeeHero zu einem nachhaltigeren Ernährungssystem beiträgt

    Die CLIC®-Chronik: Wie der hochmoderne Imkereiansatz von BeeHero zu einem nachhaltigeren Ernährungssystem beiträgt

    BeeHero ist ein datengesteuertes Unternehmen für Präzisionsbestäubung, das Imker-Know-how mit moderner Technologie kombiniert. Damit möchte das Unternehmen zu einem widerstandsfähigeren Ernährungssystem beitragen. Seine „intelligenten Bienenstöcke“ liefern tiefe Einblicke in das komplexe Bestäubungsverhalten der Bienen. So können Landwirte fundierte Entscheidungen zur Flächen- und Ressourcenbewirtschaftung treffen, Ernteerträge steigern und Nachhaltigkeit fördern. Wir trafen uns mit Omer Davidi, CEO und Mitgründer von BeeHero, um mehr über den zukunftsweisenden Ansatz des Unternehmens für die Imkerei zu erfahren.

    Die Pflanzenvermehrung ist grösstenteils von der Fremdbestäubung durch Insekten – insbesondere Bienen – abhängig

    Warum haben Sie BeeHero gegründet?

    Zahlreiche technologische Innovationen in Verbindung mit der Erfahrung vieler Generationen von Landwirten führten dazu, dass der Sektor heute erheblich effizienter ist als noch vor ein paar Hundert Jahren. Einige dieser Innovationen hatten jedoch unbeabsichtigte Folgen, die weder positiv noch nachhaltig sind. Dazu zählt auch der stetige Rückgang der Bienenvölker.

    Die Pflanzenvermehrung ist grösstenteils von der Fremdbestäubung durch Insekten – insbesondere Bienen – abhängig. Jeder dritte Bissen unseres Essens beruht auf diesem System. Die Bestäubung durch Bienen ist somit einer der Dreh- und Angelpunkt der weltweiten Nahrungsmittelproduktion. Albert Einstein soll einst gesagt haben: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.“ Ob dies so eintreten könnte, sei dahingestellt. Eines aber ist klar: Die rückläufigen Bienenzahlen stellen ein grosses Problem dar.

    Die Weltbevölkerung wächst. Daher müssen auch unsere Ernährungssysteme effizienter werden, wenn wir genug Nahrungsmittel für alle produzieren wollen

    Die Weltbevölkerung wächst. Daher müssen auch unsere Ernährungssysteme effizienter werden, wenn wir genug Nahrungsmittel für alle produzieren wollen. Eine Lösung ist es, einfach mehr Land zu bewirtschaften. Aber die Bienen, von denen ein grosser Teil unserer Ernten abhängt, gedeihen nur in einer vielfältigen Umwelt: Zu viel Ackerland ist für sie ebenso problematisch wie zu viel Weideland. Parasiten, Krankheiten und die Auswirkungen von Pestiziden und Insektiziden üben nachhaltigen Stress auf die Bienen aus. Ihre Sterblichkeitsrate liegt daher bei rund 40% jährlich. Allein in den USA dürften von 2022 bis 2023 etwa 48% der Bienenvölker aussterben; in einer Region in Frankreich rechnet man sogar mit einer Mortalitätsrate von 80%.

    Als ich vor einigen Jahren Itai Kanot, einen gewerblichen Imker in zweiter Generation, traf, war ich sofort fasziniert: Das technologische Potenzial zum Erhalt von Bienenvölkern begeisterte mich – und auch die Optimierung des Bestäubungsverhaltens für eine produktivere und nachhaltigere Landwirtschaft. Die Nutzung von Spitzentechnologie zur Bewältigung einer der dringendsten Herausforderungen der Menschheit zählt zu den erfüllendsten Aufgaben, die man übernehmen kann.


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    Ihre Sensoren messen im Bienenstock unterschiedliche Werte wie Temperatur, Feuchtigkeit und Lärm. Diese Werte werden anschliessend in einer Cloud analysiert. Wie können diese Informationen Landwirten dabei helfen, die Bienen zu schützen und die Pflanzenbestäubung zu optimieren?

    Vor etwa 9’000 Jahren begannen die Menschen, Bienen in Tongefässen zu halten. Wir glauben, dass die Branche für eine grundsätzliche Neuentwicklung bereit ist. Sensoren können in Verbindung mit aussagekräftigen Daten und Analysen den Wandel herbeiführen, den wir dafür benötigen.

    Wenn wir Bienen schützen und die Bestäubung optimieren wollen, müssen wir wissen, was im Bienenstock passiert

    Wenn wir Bienen schützen und die Bestäubung optimieren wollen, müssen wir wissen, was im Bienenstock passiert. Das tägliche Öffnen der Bienenstöcke wäre jedoch kostenintensiv und würde die Bienen stören. Zudem kann viel passieren in den Wochen, in denen man die Bienen idealerweise nicht stören sollte. Mit den Sensor-to-Cloud-Lösungen von BeeHero erhalten Landwirte eine Vielzahl wertvoller Daten. Ein vernetztes Gerät übermittelt ihnen Informationen über das Geschehen im Bienenstock. So erfahren sie zeitnah von Krankheiten oder dem Tod der Königin, wenn noch Zeit zum Handeln bleibt – ohne den Stock dafür regelmässig öffnen zu müssen.


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    Unsere Sensoren liefern zudem wertvolle Informationen zum Bestäubungsverhalten. Damit können Landwirte den Standort des Bienenstocks optimieren. So bestäuben Bienen die Blüten nur tagsüber. Nachts hingegen, wenn sie nicht auf Futtersuche gehen können, trocknen sie den gesammelten Nektar und wandeln ihn zur Lagerung in Honig um. Die Analyse der Energie, die Bienen für die Honigherstellung verbrauchen, sowie das Wissen, in welchen Pflanzen sie Nahrung suchen, helfen uns, die Anzahl der relevanten Blüten und die Produktivität der Bestäubung zu ermitteln.

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    Wie erhalten Sie derart konkrete Erkenntnisse wie den Tod der Königin aus relativ abstrakten Daten?

    Wir merkten sehr schnell, dass wir uns auf unscheinbare Technologien wie Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren verlassen müssen. Wir wussten, dass solche Technologien die Bienen oder die Imker nicht so stören würden wie beispielsweise ein Kamera-Netzwerk oder eine Waage. Uns war aber auch bewusst, dass sich die Geschehnisse im Bienenstock aus einer grossen Zahlenmenge viel schwerer ableiten lassen als aus einem Live-Video. Zudem können selbst unauffällige Sensoren zu Bienenangriffen führen. Daher müssen sie – ausser in den kritischsten Zeiten – im Standby-Modus bleiben.

    Bei der Feststellung von Mustern aus den relativ begrenzten, abstrakten Daten, die wir erfassen konnten, spielte künstliche Intelligenz eine entscheidende Rolle

    Bei der Feststellung von Mustern aus den relativ begrenzten, abstrakten Daten, die wir erfassen konnten, spielte künstliche Intelligenz eine entscheidende Rolle. Das Verfahren war alles andere als einfach – es gab Momente, in denen wir aufgrund der Daten annahmen, die Königin sei gestorben. Ein paar Tage später fanden wir sie dann wohlbehalten und lebendig vor! Nach mehrjähriger Arbeit haben wir nun aber Muster für die Bestäubungseffizienz, den Tod der Königin und vieles mehr erkannt.

    Wie funktioniert das in der Praxis? Welche Vorteile können sich Landwirte erhoffen?

    Unsere Aufgabe ist es, die Bienen bei der Arbeit zu unterstützen, für die sie geschaffen sind. Wir glauben, dass dies vor dem Hintergrund einer weiter wachsenden Weltbevölkerung zu einem nachhaltigen Ernährungssystem beiträgt. Allerdings ist der jeweilige Nutzen unseres Angebots stets kontextabhängig.

    Benötigen Kulturen beispielsweise Düngemittel, kann unsere Technologie den Landwirten aufzeigen, wann sie diese ausbringen müssen, um das Verhalten der Bienen so wenig wie möglich zu stören. Wir analysieren ihre Anbauflächen, vergeben eine Punktzahl für „Bienenfreundlichkeit“ und sprechen Empfehlungen für Verbesserungen aus. Daneben arbeiten wir mit grossen Unternehmen zusammen und teilen mit ihnen unsere Forschungsergebnisse. So tragen wir dazu bei, Krankheiten bei den Pflanzen und ihren Bestäubern zu bekämpfen.

    Im Allgemeinen entwickeln dichter wachsende Pflanzen mehr Blüten und profitieren daher am meisten von einer optimierten Bestäubung

    Im Allgemeinen entwickeln dichter wachsende Pflanzen mehr Blüten und profitieren daher am meisten von einer optimierten Bestäubung. Der Ernteertrag steigt in einigen Fällen um gerade einmal 10% bis 15%. In anderen hingegen – wie etwa bei Mandeln und manchen Steinfrüchten – verdoppelt sich der Ertrag. Wir haben sogar festgestellt, dass Reihenkulturen wie Raps, die allgemein als selbstbestäubend gelten, nach der Besiedelung mit unseren Bienen um 60% ertragreicher sind.

    Auf der Grundlage kontrollierter Anbauversuche und wissenschaftlicher Daten kann ein besseres Bestäubungsverhalten von Bienen zu nachhaltigen Steigerungen der Ernteerträge um durchschnittlich 30% führen. So können wir einen erheblichen Beitrag zur globalen Nahrungsmittelsicherheit leisten. Alleinstellungsmerkmale von BeeHero sind unsere Technologie und Analyse. Sie sorgen für Vorhersagbarkeit und Präzision in diesem wichtigen Prozess und ermöglichen eine effizientere Bestäubung.

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    BeeHero entwickelt seine Technologie und Analyse stetig weiter. Welche neuen Erkenntnisse oder Vorteile bringt das?

    Eine umfassendere Fremdbestäubung erhöht nicht nur die Ernteerträge. Sie scheint auch die Qualität zu steigern – auf eine Weise, die wir erst nach und nach verstehen. Je nach Kulturpflanze stellen wir zum Beispiel Verbesserungen hinsichtlich Haltbarkeit sowie Öl- und Zuckergehalt fest; das kann die Qualität des Endprodukts verbessern. Eine optimierte Bestäubung kann auch die Nährstoffzusammensetzung einiger Pflanzen wie Raps und Sonnenblumen verbessern.


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    Bei der laufenden Überwachung unserer mehr als 200’000 Bienenstöcke haben wir Muster festgestellt, die nahelegen, dass Landwirte eines Tages vielleicht unsere Bienen für die Wettervorhersage nutzen können. So erleben wir etwa, dass unsere Bienen einige Stunden, bevor es regnet, zu ihren Völkern zurückkehren – das ist überlebenswichtig für sie.

    An den genauen Zusammenhängen forschen wir noch: Für den Moment bleiben sie daher vielversprechend wie faszinierend.

     

    Seit der Gründung von BeeHero 2017 – vor sechs Jahren – hat sich Ihr Unternehmen zum weltweit grössten Unternehmen für Bestäubungsoptimierung entwickelt. Wie geht es weiter?

    BeeHero wächst auch weiterhin in vielfacher Hinsicht. Geografisch starteten wir in den USA und expandierten dann nach Australien. Bei den Kulturen kamen kürzlich Kirschen, Blaubeeren und Sonnenblumen hinzu. Daneben möchten wir unser Angebot um Feldsensoren erweitern. Damit können wir noch wertvollere Informationen erhalten, was unsere Bienen ausserhalb des Stocks machen – insbesondere rund um besonders schützenswerte Kulturen.

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    Langfristig möchten wir nicht nur für Landwirte Erkenntnisse zur Bestäubung gewinnen, sondern für alle, die diese Informationen benötigen

    Langfristig möchten wir nicht nur für Landwirte Erkenntnisse zur Bestäubung gewinnen, sondern für alle, die diese Informationen benötigen. Die Bestäubung hat beispielsweise erhebliche Auswirkungen auf die möglichen Erträge von Ackerbaubetrieben. Daher wären diese Erkenntnisse äusserst wertvoll für alle, die Risiken im Zusammenhang mit einem bestimmten Betrieb beurteilen müssen – wie Versicherer und Anleger.

    Es ist erstaunlich, wie schnell sich alles entwickelt haben. Wir glauben an das, was wir tun. Zugegebenermassen hatten wir aber auch Glück. Wir mussten beispielsweise keine Aufklärungsarbeit am Markt leisten: Gewerblichen Imkern wie Landwirten waren die Vorteile einer besseren Bestäubung bereits bekannt. Unser Ansatz unterstützt sie dabei, dieses Ziel so zu erreichen, dass viele Probleme wegfallen. Das sorgt für eine hohe Akzeptanz.

    Vor uns liegt noch viel Arbeit. Wir entwickeln unsere Technologie, Analysen und Erkenntnisse stetig weiter. Und bleiben wir gespannt, wie BeeHero Landwirte und andere Akteure dabei unterstützen kann, ein nachhaltigeres Ernährungssystem zu schaffen und zu erhalten.

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG oder einer Geschäftseinheit der Gruppe (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig wäre, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende Abgabe rechtswidrig wäre.

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