rethink sustainability

    COVID-19 als Wegbereiter des Wandels

    Unser gegenwärtiges Wirtschaftsmodell ist ineffizient. Es beruht auf fossilen Brennstoffen, frisch gewonnenen Primärrohstoffen und unzureichend genutzten Vermögenswerten und missachtet die Werte der Vielfalt und Gleichheit.

    Daher müssen wir zu einer Wirtschaft übergehen, die sich darauf konzentriert, unser Konsumverhalten, unsere Produktionsprozesse und unsere Lebensorganisation zu überdenken, um Werte zu schaffen. Wir bezeichnen dies als die CLIC™-Wirtschaft (Circular, Lean, Inclusive, Clean). Sind wir in der Lage, das Potenzial digitaler Technologien und Innovationen zu nutzen, werfen die Mittel, die wir in die Menschen und unsere Umwelt investieren, eine positive Rendite ab.

    Bei Lombard Odier setzen wir uns für den Übergang zu einem stärker kreislauforientierten, integrativen Wirtschaftsmodell ein. Der Wandel ist bereits im Gange. Infolge der COVID-19-Pandemie aber haben zusätzliche Argumente für eine Veränderung an Zugkraft zugelegt – ein guter Zeitpunkt, Anlagechancen zu nutzen. Unserer Ansicht nach hat der Fokus auf Nachhaltigkeit, den wir aus Überzeugung in unserer Strategie verankert haben, unsere Portfolios in diesen unsicheren Zeiten wirksam geschützt.
     

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    Die Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit von Geschäftsmodellen ist für uns entscheidend, um die zentralen Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit zu meistern. Durch diese Ausrichtung identifizieren wir jene Branchen und Unternehmen, die die Voraussetzungen besitzen, um sich in den nächsten Jahren an die Spitze der neuen Wirtschaft zu setzen.

    Die Pandemie hat viele Unternehmen gezwungen, ihre Geschäftsmodelle anzupassen und zahlreiche Verbraucher zu einer Veränderung ihrer Gewohnheiten bewegt. In einigen Bereichen werden wir womöglich zu den alten Verhaltensweisen und Gewohnheiten zurückkehren. Gleichwohl bietet uns die aktuelle Situation die Gelegenheit, unseren bisherigen Lebensstil neu zu bewerten. Viele Menschen suchen nach neuen Formen, Sport zu treiben, zu konsumieren und sich fortzubewegen. Zudem fodern Kunden von Markenunternehmen mehr gesellschaftliche und ökologische Verantwortung. Firmen, die flexibel und anpassungsfähig bleiben, werden zukünftige Schocks besser überstehen. Ihre Chance, im Zuge der weiteren Entwicklung unserer Welt Marktanteile zu gewinnen, ist weitaus grösser.

    Firmen, die flexibel und anpassungsfähig bleiben, werden zukünftige Schocks besser überstehen. Und ihre Chance, im Zuge der weiteren Entwicklung unserer Welt Marktanteile zu gewinnen, ist weitaus grösser

    Widerstandsfähig bleiben

    COVID-19 hat die globalen Produktionsketten empfindlich getroffen. In einer Prognose wurde davor gewarnt, dass sich die Einstellung des Betriebs chinesischer Fabriken auf 17‘6001 unterschiedliche Konsumgüter auswirken würde. Und das zu einem Zeitpunkt, zu dem das Virus die USA noch nicht einmal erreicht hatte. Der Luft- und Seefrachtverkehr, der bereits durch globale Handelsspannungen unter Druck stand, brach im Zuge der Pandemie weiter ein.

    Die Elektroindustrie traf es besonders hart. Foxconn, ein Lieferant von Apple, Intel und Sony, verzeichnete im 1. Quartal einen Gewinnrückgang um fast 90%. Automobilfirmen, die auf Just-in-Time-Bestandsmanagement angewiesen sind und deren Elektroautosparten massgeblich von asiatischen Zulieferern abhängen, waren mit massiven kurzfristigen Störungen ihrer Lieferketten konfrontiert.

    Im Zuge der Erholung dieser Branchen erwarten wir, dass der Widerstands- und Anpassungsfähigkeit der Lieferkette mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die Störungen im Warentransport könnten die europäischen Autobauer veranlassen, die Batterieproduktion bei ihren Elektroauto-Montagewerken anzusiedeln, auch wenn die Rückverlagerung der Fertigung und damit die Produktionskosten in der Region höher sind.

    Change-Motoren der Zukunft

    Mit der zunehmenden Lockerung der Lockdown-Massnahmen dürften sich die Städte zu den Motoren des Aufschwungs entwickeln. Investitionen im Bereich der Innovationsförderung empfehlen wir als bestes Mittel, um eine Wirtschafts- und Klimakatastrophe zu verhindern und Städte widerstandsfähiger aufzustellen.

    Um sauberere Lebensstile und schlankere Transportprozesse zu erreichen, müssen wir stärker auf den nichtmotorisierten Verkehr und die Shared Mobility setzen. Wenn dadurch der Autoverkehr weniger Platz beansprucht, wird mehr Raum für Wohngebäude und Parks frei.

    Mit der zunehmenden Lockerung der Lockdown-Massnahmen dürften sich die Städte zu den Motoren des Aufschwungs entwickeln

    Wandel entsteht plötzlich überall. Erste Ansätze, wie die Metropolen der Zukunft aussehen, lassen sich bereits rund um den Globus beobachten. So sollte es nach Meinung der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo den Bewohnern der Stadt ermöglicht werden, ihre Arbeit sowie Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten innerhalb von 15 Minuten zu Fuss oder mit dem Velo zu erreichen. In Mailand wurden Strassen mit einer Länge von rund 35 Kilometern in Fuss- und Velowege umgewandelt. In Bogotá werden immer mehr Autos von den Strassen verdrängt – mittlerweile sind etwa 120 Kilometer Strassen vom motorisierten Verkehr befreit. Und in China führte die Coronakrise zu einer Wiederbelebung des Bike-Sharing: Seit dem 10. Februar hat sich die Nutzung des umweltfreundlichen Mobilitätskonzepts verdoppelt.

    E-Bikes, E-Scooter, Car-Sharing und Fahrgemeinschaften ergänzen konventionelle Velos als Verkehrsmittel der neuen Shared Mobility. Wir erwarten, dass viele Städte rund um den Globus Mobility-as-a-Service (MaaS) fördern, um Staus abzubauen, die Luftverschmutzung zu verringern und gerechtere Transportoptionen anzubieten.


    Abkehr von der Fast Fashion

    Die Pandemie hat zahlreiche Denkprozesse angestossen – nicht zuletzt in den Unternehmen, die sich jetzt um ihre Mitarbeitenden, ihre Gewinne und die Zukunft unseres Planeten kümmern müssen.

    In der Modeindustrie dürfte sich der Wandel beschleunigen. Besonders die Behandlung der Arbeitnehmenden wird zunehmend kritisiert. Vor diesem Hintergrund dürfte der Druck auf die Firmen anhalten, die Arbeitnehmerrechte zu stärken und höhere Löhne zu zahlen.

    Auch dürfte das erhöhte Konsumentenbewusstsein nach nachhaltigen Waren, das bereits vor der Krise zu beobachten war, sich weiter beschleunigen. Zumindest legen dies Befragungen von 6‘000 Verbrauchern in Grossbritannien, Deutschland, Frankreich und Spanien nahe, die McKinsey durchgeführt hat. Demnach halte ein zusätzlicher Bevölkerungsanteil von 16% nach der Wiedereröffnung der Läden nach Produkten mit Nachhaltigkeitsmerkmalen Ausschau. 20% hätten vor, ihre Gesamtausgaben für den Rest des Jahres zu verringern. Und 45% bewerteten jene Unternehmen positiv, die in ihrer Kommunikation auf Sorgen und Ziele eingingen, statt nur Preise und Produkte in den Vordergrund zu stellen.2
     

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    Einige umwelt- und sozialbewusste Modeunternehmen haben nicht nur innovative Wege entwickelt, um selbst die Krise durchzustehen, sondern ihre Produktionsmittel für einen guten Zweck eingesetzt. Andere haben sich der Pandemie angenommen und stellten ihre Fabriken um, um Schutzmasken oder Handdesinfektionsmittel herzustellen. Manche spendeten gar Produkte und Dienstleistungen an Mitarbeitende im Gesundheitswesen. Das Ausleihen, Teilen, Reparieren und der Wiederverkauf von Bekleidung wird immer populärer. Digitale Technologien bringen neue Konzepte hervor und könnten das Kauferlebnis der Zukunft revolutionieren, was die Entwicklung von Verleihplattformen wie Onloan zeigt.

    Ein Aspekt der CLIC™-Wirtschaft besteht darin, sich von kurzlebigen Wegwerfprodukten abzuwenden und stattdessen den Fokus auf langlebigere, qualitativ hochwertigere Waren zu richten. Eine kreislauffähige Modeindustrie ist auch auf materielle Erzeugnisse angewiesen, würde sich aber auf Produkte beschränken, die erneuerbar, wiederverwertbar sowie notwendig sind und während ihres Lebenszyklus Mehrwert schaffen. Es werden die Marken sein, die Nachhaltigkeit als Marketinginstrument verstanden und nicht als integralen Bestanteil ihrer Gesamtstrategie und Prozesse definiert haben, die den durch die Krise initiierten Fortschritt eher ausbremsen werden.

    Ein Aspekt der CLIC™-Wirtschaft besteht darin, sich von kurzlebigen Wegwerfprodukten abzuwenden und stattdessen den Fokus auf langlebigere, qualitativ hochwertigere Waren zu richten

    Wandel als Chance

    Um zu einer besseren Zukunft überzugehen und die Nachhaltigkeitsrevolution weiter voranzutreiben, müssen alle Aspekte unserer Wirtschaft überdacht werden. Dabei geht es nicht nur darum, wie wir produzieren, sondern auch um das Warum – was uns direkt zu den veränderten Bedürfnissen und Mustern der Verbraucher führt. Ihnen kommt eine Schlüsselrolle beim Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu. Die besten Unternehmen werden diese Revolution antizipieren und es als ihre soziale Verantwortung betrachten, Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle im Einklang mit dieser „neuen Normalität“ zu entwickeln.


    1 Moeller, Jon (2020), zitiert in Allen, Andrew (21. Februar 2020): „P&G warns 17,600 products possibly hit by coronavirus.“ The Chartered Institute of Procurement and Supply. Abgerufen unter https://www.cips.org/supply-management/news/2020/february/pg-warns-17600-products-possibly-hit-by-coronavirus
    2 https://www.forbes.com/sites/brookerobertsislam/2020/04/21/social-sustainability-overstock-and-greenwashing-how-covid-19-is-changing-the-fashion-industry/#61d865e3582

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