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    IT: Bewertungen im Fokus

    IT: Bewertungen im Fokus
    Edmund Ng - Head of Equity Strategy

    Edmund Ng

    Head of Equity Strategy
    Marco Barresi - Senior Equity Research Analyst, Tech sector

    Marco Barresi

    Senior Equity Research Analyst, Tech sector
    Kiran Kowshik - Global FX Strategist

    Kiran Kowshik

    Global FX Strategist

    Kernpunkte

    • Die US-Technologiewerte übertreffen die Gewinnerwartungen. Die Märkte rechnen für 2024 mit einem Umsatz- und EPS-Wachstum, das etwa doppelt so hoch ist wie das des breiten Aktienmarkts.
    • Die Begeisterung der Anleger hat die Bewertungen steigen lassen und die Streuung und Volatilität der Technologiewerte erhöht.
    • Wir haben die Allokation in US-Aktien erhöht, wobei wir Kommunikationsdienste bevorzugen. Das Gesamtengagement im Techsektor halten wir auf strategischen Niveaus.
    • Wir erwarten, dass der Dollar in der ersten Hälfte des Jahres 2024 zulegt, bevor politische Risiken und eine globale wirtschaftliche Erholung die Währung belasten. Vorerst bleiben wir in der US-Währung übergewichtet.

    Aufgrund einer positiven Gewinnsaison und der Aussicht auf niedrigere Zinsen sind US-Aktien letzte Woche auf einen neuen Rekordstand geklettert. Die Bewertungen sind hoch, vor allem bei Technologietiteln, aber wir sehen eine Reihe positiver Entwicklungen. Wir fragen, wie es mit US-Aktien, dem Technologiesektor und dem Dollar weitergeht.

    Die Unternehmensberichte für das vierte Quartal sind in den USA bisher im Vergleich zu den Erwartungen gut ausgefallen. Die Gewinne je Aktie (EPS) sind gegenüber dem Vorjahr um etwa 2% gestiegen. Natürlich wurden die Aktienmärkte 2023 von einer Handvoll US-Technologiewerte dominiert – den „Magnificent Seven“. Zu Beginn dieser Gewinnsaison übertrafen die Ergebnisse des Technologiesektors die hohen Erwartungen der Anlegerinnen und Anleger. Die Märkte rechnen nun für 2024 im IT-Sektor mit einem Umsatzwachstum von etwa 10% und einem EPS-Zuwachs von rund 22%. Dies ist doppelt so hoch wie die Erwartungen für den Gesamtmarkt. Es stellt sich die Frage, ob der Sektor ein solches Wachstum aufrechterhalten kann und wie schnell er die Erwartungen bezüglich Produktivität erfüllen und Investitionen monetarisieren kann.

    Der US-Technologiesektor wird nicht nur durch die Nachfrage nach Halbleitern für generative künstliche Intelligenz (KI) gestützt, sondern auch durch Innovationen in der Digitalisierung und im Cloud-Computing. Er meldet weiterhin hohe Cashflows und Investitionen. Die Unternehmen gehen das Thema Rentabilität mittels Kostenmassnahmen an, etwa mittels einer langsameren Einstellung von Mitarbeitenden und der Kürzung von Projekten. Wenn sich die Umsätze im Einklang mit den Markterwartungen erholen und der Cashflow und die Rentabilität aufrechterhalten werden, besteht unseres Erachtens Spielraum für weitere Kursgewinne. In der Technologie und verwandten Sektoren bevorzugen wir die Kommunikationsdienste, zu denen – gemessen an der Marktkapitalisierung – einige der grössten amerikanischen Aktien gehören.


    Hohe Bewertungen

    Auf globaler Ebene sind die Bewertungen der Technologieunternehmen ebenfalls hoch. Der MSCI World IT Index wird rund mit dem 26-Fachen der erwarteten Gewinne für das Gesamtjahr gehandelt, während der langfristige Durchschnitt beim 17-Fachen liegt. Die hohen Erwartungen an das künftige Wachstum helfen, die Bewertungsniveaus des US-Techsektors zumindest teilweise zu rechtfertigen. Das Überangebot an Halbleitern zum Beispiel normalisiert sich weiter, sodass sich die Aussichten für 2024 verbessern. Die Nachfrage nach hochentwickelten Chips wird von der Beschleunigung der KI und der Konnektivität dominiert.

    Die hohen Bewertungen sind der Hauptgrund dafür, dass wir unser Engagement im Technologiesektor weltweit auf strategischen Niveaus halten

    Die hohen Bewertungen sind jedoch der Hauptgrund dafür, dass wir unser Engagement im Technologiesektor weltweit auf strategischen Niveaus halten. Die Bewertungen des S&P 500 liegen bei rund dem 21-Fachen der erwarteten Gewinne auf zwölf Monate und damit weit über dem 16-Fachen – dem Durchschnitt des letzten Vierteljahrhunderts. Sie notieren zudem derzeit mehr als 10% über dem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt. Statistisch gesehen dürften solche Bewertungskennzahlen den Marktausblick allmählich belasten.

    Vier Faktoren

    Die Bewertungen sind nur einer von vier Faktoren, die wir in der Analyse berücksichtigen. Die anderen drei Faktoren sind die makroökonomischen Fundamentaldaten, technische Signale und die Gewinne. Alle drei deuten darauf hin, dass die US-Märkte trotz der jüngst starken Performance weiterhin attraktiv sind.

    Anstatt der üblichen Herabstufung der US-Unternehmensgewinne im Laufe des Jahres könnten die Märkte 2024 an den Levels festhalten oder sie sogar erhöhen. Dies ist in der Regel der Fall, wenn einen Aufschwung im verarbeitenden Gewerbe verzeichnet wird, wofür es derzeit Anzeichen gibt.

    Auf makroökonomischer Ebene ist ein breiter Disinflationstrend zu erkennen, auch wenn er nicht linear verläuft. Wir haben die Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den USA für 2024 kürzlich von 1,2% auf 1,9% angehoben. Die Einzelhandelsumsätze bleiben robust, der Arbeitsmarkt normalisiert sich, und die Produktivitätsgewinne deuten auf ein nicht inflationäres Wachstum hin. Natürlich beobachten wir weiterhin die Risiken, einschliesslich der Auswirkungen der Kreditverknappung und der Probleme mit Gewerbeimmobilien. Letztere machen sich ausgehend von den USA nun auch in Europa und Japan wieder bemerkbar. Der Ausblick für Unternehmen in der Eurozone ist nicht so vielversprechend.

    Aus diesen Gründen haben wir das taktische Engagement am US-Markt auf eine Übergewichtung gegenüber unserer strategischen Benchmark angehoben, während wir Aktien der Eurozone untergewichten. Bereits im Dezember 2023 haben wir unsere strategische Vermögensallokation überarbeitet und dabei das Engagement im sich überdurchschnittlich entwickelnden US-Aktienmarkt erhöht. Im bisherigen Jahresverlauf hat sich dies positiv auf unsere Portfolios ausgewirkt. Unsere allgemeine Haltung gegenüber Aktien bleibt konstruktiv, wobei wir das Engagement auf strategischen Niveaus halten.

    Wir haben unsere strategische Vermögensallokation überarbeitet und dabei das Engagement im sich überdurchschnittlich entwickelnden US-Aktienmarkt erhöht. Im bisherigen Jahresverlauf hat sich dies positiv auf unsere Portfolios ausgewirkt

    Dollar-Dominanz

    Unser grösseres Engagement in US-Aktien in den Portfolios impliziert auch ein grösseres Engagement im Dollar. Die Fundamentaldaten für die Währung bleiben günstig, selbst nach dem Wertzuwachs des Dollar in den ersten Monaten des Jahres. Diesem lagen insbesondere Hochstufungen des US-Wachstums sowie aufgeschobene Erwartungen der Anleger bezüglich einer ersten US-Zinssenkung zugrunde. Der Dollar ist nach wie vor eine der renditestärksten G10-Währungen und zieht ausländische Investitionen an. Diesen Renditevorteil dürfte er auch dann behalten, wenn die US-Notenbank Fed die Zinsen zu senken beginnt. Die Währung wird weiterhin durch die robuste US-Wirtschaft gestützt, aber auch durch das schwächere Wachstum im Rest der Welt. Als Zufluchtswährung steigt der Dollar tendenziell bei einer globalen Wachstumsverlangsamung.

    Als Zufluchtswährung steigt der Dollar tendenziell bei einer globalen Wachstumsverlangsamung

    Nach einigen Massstäben scheint der Dollar überbewertet, was darauf hindeutet, dass ein Anstieg von hier aus begrenzt ist. Das Ausmass der Überbewertung im Vergleich zur Vergangenheit könnte jedoch geringer sein, wenn man die jüngsten strukturellen Veränderungen berücksichtigt. Dazu gehören der Übergang der USA von einem grossen Energieimporteur zu einem kleinen Exporteur und die steigende Produktivität. Wir erwarten, dass der Dollar in der ersten Jahreshälfte weiter zulegt, bei einem Dreimonatsziel von 1,04 für den Euro/Dollar-Kurs. In der zweiten Hälfte 2024 werden die politischen Risiken in den USA im Vorfeld der Präsidentschaftswahl zunehmen. In der Zwischenzeit würde eine Erholung des globalen Wachstums, vielleicht gestützt auf stärkere Konjunkturmassnahmen Chinas, den Dollar belasten. Vorerst halten wir in den Portfolios an einer Dollar-Übergewichtung fest.

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig ist, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende

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