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    Der Rahmen für eine erfolgreiche Allokation in einer Welt im Wandel

    Der Rahmen für eine erfolgreiche Allokation in einer Welt im Wandel
    Michael Strobaek - Global CIO Private Bank

    Michael Strobaek

    Global CIO Private Bank
    Christian Abuide - Head of Asset Allocation

    Christian Abuide

    Head of Asset Allocation
    Paul Besanger - Portfolio Manager

    Paul Besanger

    Portfolio Manager

    Kernpunkte

    • Ein erfolgreicher Ansatz für die Portfolioallokation berücksichtigt das Gesamtvermögen der Anleger und kombiniert liquide Anlagen und Private Assets.
    • Höhere erwartete Renditen für die kommenden zehn Jahre, v.a. bei Festverzinslichen, sprechen für einfachere Portfolios mit weniger Nicht-Kernbeteiligungen. Wir haben unsere strategische Asset Allocation (SAA) angepasst, um dies zu berücksichtigen.
    • Wir positionieren die Portfolios strategisch, indem wir Kernpositionen in Aktien, inklusive US-Aktien, erhöhen, und Anleihen in bestimmten Profilen aufstocken. Im Rahmen eines Gesamtvermögensansatzes können Private Assets – Private Equity, Private Debt, Infrastruktur und Immobilien – zur Diversifizierung und Rendite beitragen.
    • Nach mehreren Schocks hat sich die Weltwirtschaft gewandelt. Eine grössere Bereitschaft der Regierungen für Staatsausgaben und eine Fragmentierung der Handels- und Investitionsströme sprechen für eine in Zukunft höhere durchschnittliche Inflation.

    Ein Umfeld mit höheren Zinsen bedeutet höhere erwartete Anlagerenditen für Festverzinsliche in den kommenden Jahren. Das heisst, dass proportional weniger Risiken eingegangen werden müssen, um gleichwertige Renditen zu erzielen. Dies spricht für einfachere Portfolios, die das Gesamtvermögen der Anlegerinnen und Anleger berücksichtigen. Unsere Portfolios werden sich auf Kernregionen und -positionen konzentrieren und wo angemessen das Renditepotenzial von Private Assets nutzen.

    Anlagen – und Anleger – müssen sich laufend an eine Welt im Wandel anpassen, in diesem Fall an eine Welt mit einem höheren „risikolosen“ Zinssatz und einer höheren durchschnittlichen Inflation als vor der Pandemie. Wichtig ist ein Gesamtvermögensansatz, wobei die Chancen genutzt werden, die sich sowohl in den traditionellen liquiden Anlageklassen als auch bei Private Assets bieten. Wir haben unsere Portfolios strategisch angepasst, um diese neue Realität zu berücksichtigen, und bauen auf dieser soliden Grundlage auf. Wir treffen taktische Entscheidungen, die darauf ausgerichtet sind, kurzfristige Marktchancen zu nutzen – stets mit dem Ziel, das Vermögen unserer Kundinnen und Kunden zu erhalten und zu mehren.

     

    Das Gesamtvermögen im Blick

    Private Assets sind ein fester Bestandteil unserer strategischen Vermögensallokation. Während liquide Anlagen in jede Vermögensallokation gehören, können Private Equity, Private Debt, Infrastruktur und Immobilien erhebliche Portfoliodiversifizierungs- und Renditevorteile bieten, allerdings bei einer deutlich geringeren Liquidität. Hedge Funds gehören ebenfalls in eine gut diversifizierte strategische Vermögensallokation, da diese Strategien Cash übertreffen und Mehrwert bieten dürften. Allerdings bleibt hier angesichts der grossen Streuung der Performance verschiedener Fonds die Auswahl der Manager entscheidend.

    Das Gleichgewicht der erwarteten Renditen zwischen Anleihen und Aktien hat sich verschoben

    Bei liquiden Anlagen sind Anleihen aufgrund höherer Zinsen attraktiver geworden. Wir haben daher unsere strategische Allokation in festverzinslichen Wertpapieren für risikoaversere Kundenprofile erhöht – bei einem im Gegenzug geringeren Aktienengagement – und in Erwartung sinkender Zinsen die Duration von Anleihen über alle Portfoliorisikoprofile hinweg verlängert. Staatsanleihen bieten jetzt eine höhere Rendite bei geringerem Risiko als andere Anlageklassen. Insbesondere die Erträge von US-Staatsanleihen dürften nach negativen jährlichen Erträgen Cash übertreffen und wieder als Diversifizierungsinstrument in Portfolios dienen, während sich die Inflation normalisiert.

    Bei den Festverzinslichen bieten zudem Investment-Grade-Unternehmensanleihen aus Industrieländern attraktive Renditen und Widerstandsfähigkeit. Denn ein geringer Refinanzierungsbedarf und weniger fremdfinanzierte Bilanzen gleichen die höheren Kreditkosten für Unternehmen aus. Auch Hochzinsanleihen dürften in den kommenden Jahren attraktivere Renditen erzielen, die mit jenen von Aktien vergleichbar sind. Daher haben wir das Engagement in diesen Segmenten in einigen Profilen geringfügig erhöht und streichen in allen Portfolios Einzelallokationen in Schwellenländeranleihen in Lokalwährung, chinesischen Anleihen und Wandelanleihen.

    Das Gleichgewicht der erwarteten Renditen zwischen Anleihen und Aktien hat sich verschoben. Die Risikoprämie von Aktien gegenüber Anleihen ist nicht mehr so interessant und liegt unter den historischen Durchschnittswerten. Dies spricht für ein höheres Engagement der Portfolios in Zinsen und Spreads.

     

    Aktien bleiben ein Kernbestandteil der Portfolios

    Dennoch bleiben Aktien ein Kernbestandteil des Portfolios. Sie bieten den Anlegern Zugang zum langfristigen Wirtschaftswachstum und zur Rentabilität der Unternehmen. Die erwarteten Renditen von Aktien sind für das kommende Jahrzehnt im Vergleich zu den Vorjahren weitgehend stabil. Sie liegen mit 7,6% immer noch über den Erträgen der meisten festverzinslichen Wertpapiere. Unsere Aktienbestände in ausgewogenen und wachstumsorientierten Profilen bleiben insgesamt unverändert.

    Aktienrenditen werden jetzt und auch in Zukunft hauptsächlich durch das Gewinnwachstum bestimmt

    Aktienrenditen werden jetzt und auch in Zukunft hauptsächlich durch das Gewinnwachstum bestimmt. Die aussergewöhnlichen Unternehmensgewinne des letzten Jahrzehnts lassen sich jedoch kaum wiederholen, da sie durch sinkende Zinskosten und niedrigere Unternehmenssteuersätze begünstigt wurden. Wir erwarten, dass sich die Gewinnmargen der Unternehmen teilweise normalisieren, aber weiterhin über den historischen Durchschnittswerten liegen.

    Wir haben unsere regionalen Aktienallokationen angepasst, um in allen Portfolioprofilen eine grössere Gewichtung des US-Markts zu widerspiegeln. Dies unterstreicht unsere Überzeugung, dass der US-Markt im Laufe der Zeit weiterhin besser abschneidet als der Rest der Welt. Darüber hinaus wollen wir abhängig vom Kundenprofil eine Präferenz für Aktien aus dem Heimatmarkt berücksichtigen. Zum Ausgleich werden die Gewichtungen in anderen Regionen, insbesondere in den Schwellenländern und China, reduziert. Diese Vereinfachungen tragen dazu bei, dass für die meisten Kunden keine Währungsabsicherungen mehr nötig sind.

     

    Warum der Weg zu höheren Zinsen zu niedrigeren Zinsen führen wird

    Widmen wir uns nun dem makroökonomischen Ausblick, der dieser Portfoliostruktur zugrunde liegt. Wir sehen Anzeichen dafür, dass sich nach der Pandemie eine Reihe von Schlüsselvariablen in der Weltwirtschaft verändert haben. Nach einer verhaltenen Reaktion auf die grosse Finanzkrise von 2008/2009 ist durch die Covidpandemie die Bereitschaft der Regierungen gestiegen, die wirtschaftliche Erholung zu beschleunigen. Dies hat einen schnelleren Aufschwung als nach früheren Krisen ermöglicht. Die Regierungen scheinen eher willens, ihre Volkswirtschaften in künftigen Abschwüngen zu stützen. Sie akzeptieren eher Haushaltsdefizite, um den höheren Investitionsbedarf in Bereichen zu decken, die von der Verteidigung bis zur Klimawende reichen. Jüngst gibt es auch Anzeichen dafür, dass das Produktivitätswachstum zunehmen könnte, insbesondere wenn die künstliche Intelligenz die Erwartungen erfüllt.

    Diese fiskalische Grosszügigkeit sowie die Fragmentierung des Welthandels und der Lieferketten tragen auch zu einer strukturell höheren Inflation bei. Der globale Wettbewerb dürfte sich fortsetzen oder verschärfen. Die USA machen ernst damit, sich von China zu lösen, und der Westen im Allgemeinen versucht, Importe aus China durch Einfuhren anderer Lieferanten, auch aus Schwellenländern, zu ersetzen. Dies wiederum führt zu einem Boom bei den Investitionsausgaben, einschliesslich der Rückkehr strategischer Branchen in die Heimatmärkte. Zugleich sind die Arbeitsmärkte angespannt, und die dienstleistungsorientierten Volkswirtschaften sind weniger zinsempfindlich geworden, was einer der Gründe für die bisher bemerkenswerte Entwicklung der US-Wirtschaft ist.

    Langfristige demografische Trends, wie die steigende Lebenserwartung, haben die Ersparnisse in die Höhe getrieben. Gleiches gilt für die zunehmende Einkommensungleichheit in vielen Ländern. Zudem spricht die Alterung der Erwerbsbevölkerung für ein geringeres Wachstum – ein Problem, mit dem China im kommenden Jahrzehnt zum ersten Mal konfrontiert wird.

    Die Ära der niedrigen bis negativen Zinsen mag vorbei sein, aber wir erwarten auch keine sehr hohen Zinsen

    Wir befinden uns also weiterhin in einem Umfeld des langsamen Wachstums und der Sparüberschüsse und bewegen uns auf eine weitere Abschwächung der Inflation und eine Normalisierung der Zinsen zu. Zugleich könnte für die Notenbanken das „neutrale“ Zinsniveau – ein Niveau, welches das Wachstum weder fördert noch hemmt – nun höher liegen. Dies wirkt sich langfristig auf die Landschaft für Multi-Asset-Anlagen aus.

    Die Ära der niedrigen bis negativen Zinsen mag vorbei sein, aber wir erwarten auch keine sehr hohen Zinsen. Wir gehen davon aus, dass die Nominalzinsen in den USA 3,5% erreichen werden. Das bedeutet, dass die realen, inflationsbereinigten Kapitalkosten bei etwa 1% liegen werden, also doppelt so hoch wie vor 2022. Das Erreichen dieses nominalen Zinsniveaus wird seine Zeit dauern. Doch unter der Annahme, dass ein externer Schock ausbleibt, dürften die Notenbanken Mitte 2024 mit Zinssenkungen beginnen; 2025 dürfte sich die Lockerung beschleunigen, während die Inflation wieder unter Kontrolle kommt.

    Hinweis: Private Assets eignen sich unter Umständen nicht für alle Anleger. Private Assets sind illiquide und werden nicht öffentlich gehandelt. Es kann daher schwierig sein, sie zu verkaufen, und sie setzen einen langfristigen Anlagehorizont voraus.

     

    Aktualisierung unserer SAA

    Diese Portfolioanpassungen ergeben sich aus der Aktualisierung unserer Kapitalmarktannahmen als Teil unserer regelmässigen Überprüfung der strategischen Vermögensallokation (Strategic Asset Allocation, SAA). Die SAA bildet den Rahmen für unsere Multi-Asset-Portfolios. Sie dient als Leitlinie für unseren Vermögensallokationsprozess, basierend auf makroökonomischen Annahmen und den erwarteten Renditen der Anlageklassen für die kommenden zehn Jahre. Sie kombiniert sowohl zyklische als auch strukturelle Elemente. Dies im Einklang mit Studien, die zeigen, dass der grösste Teil der Performance eines Portfolios auf der Auswahl für die strategische Positionierung beruht. Daher überprüfen wir unsere SAA regelmässig als Teil unseres Vermögensverwaltungsprozesses, um sicherzustellen, dass die Portfolios unserer Kundinnen und Kunden weiterhin auf langfristigen Erfolg ausgerichtet sind. Unser Ziel ist, einen der solidesten Rahmen für die Vermögensallokation aufzubauen, der für Privatanleger verfügbar ist.

    Der SAA-Prozess besteht aus drei Schritten: verstehen, prognostizieren, allozieren. Unser Ziel ist, die strukturellen Trends zu isolieren, die für die langfristige Performance der Portfolios entscheidend sind: Was passiert mit dem Wirtschaftswachstum, der Inflation, der Demografie und der Produktivität? Wie bewerten die Märkte die verschiedenen Chancen? Vor allem aber geht es darum, die Entwicklung des „risikolosen“ Zinssatzes einzuschätzen, der den Ausgangspunkt für die erwarteten Renditen aller Vermögenswerte bildet.

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig ist, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende

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