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    Eine Welt der Gegensätze

    Eine Welt der Gegensätze
    LOcom_AuthorsLO-POD.png   Patrick Odier
    Senior Managing Partner

    Ich war deutlich jünger, als ich das erste Mal am Weltwirtschaftsforum in Davos teilnahm – an dem Anlass, der jedes Jahr für kurze Zeit ein Dorf in den Mittelpunkt des Weltinteresses rückt. In den letzten 30 Jahren hat sich viel verändert. Am meisten fällt mir auf, wie sehr sich das globale Umfeld gewandelt hat. Heute befinden wir uns in einer „neuen Normalität“, die durch geopolitische, soziale und wirtschaftliche Differenzen sowie fragmentierte Finanzmärkte geprägt ist.

    Wenn ich die Zeitungen lese, muss ich mich jedoch fragen: Wie „normal“ ist denn diese neue Weltordnung? Noch nie waren die grossen Technologiefirmen so hoch bewertet, der Wirtschaftsmotor in der EU läuft auf Hochtouren, die Arbeitslosenquote in der Schweiz liegt unter 4%, und noch immer steigen die Aktienkurse einiger Unternehmen, obwohl sie sich auf Steuerzahlungen in Milliardenhöhe vorbereiten.

    Nichts deutet darauf hin, dass sich daran etwas ändern sollte. Und doch frage ich mich, ob wir auf einen Wendepunkt zusteuern. Vielleicht bin ich zu skeptisch – schliesslich gab es die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Risiken, die heute so beherrschend scheinen, schon immer.

    Aber wie real sind die geopolitischen Bedrohungen wirklich? Wie wirkt sich die Politik der US-Regierung in der Realität auf die Investitionsflüsse aus? Ist der Regimewechsel im Nahen Osten vorübergehender Natur? Wird er tief greifende Folgen haben? Welche Rolle wird China in entwickelten Volkswirtschaften spielen? Wie kann sich die Schweiz helfend einbringen, um China beim Einsatz seiner beträchtlichen Ressourcen zu unterstützen? Wird der Brexit ohne grössere Verwerfungen vonstattengehen?

    Die Welt von heute ist auch durch viele Gegensätze geprägt – die nicht weniger werden. Noch nie waren der materielle Überfluss und die wissenschaftlichen Fortschritte so gross wie jetzt. Gleichzeitig wurden noch nie einem so grossen Teil der Weltbevölkerung grundlegende Menschenrechte und das Recht auf Freiheit vorenthalten. Die Unterschiede zwischen den besten und den schlechtesten Lebensbedingungen sind riesig – und die Zahl der Menschen, die abgehängt werden, wächst weiter. Wie kann es sein, dass sich jede Woche noch immer fast 7’500 Frauen neu mit HIV anstecken?

    Wie können wir die enorme Konzentration privater Ressourcen mobilisieren, um beispielsweise diese fundamentalen, so verbreiteten Probleme zu lösen?

    Diese Differenzen werden zunehmend sichtbar. Ich hoffe, sie werden in Davos ernsthaft diskutiert werden.

    Dass am Forum dieses Jahr so viele hochkarätige Delegierte mit so unterschiedlichen Hintergründen vertreten sein werden, ist sicherlich ermutigend. Es tröstet mich, dass offenbar das Bewusstsein dafür vorhanden ist, dass die Welt noch stärker auseinanderdriften könnte, wenn uns Zusammenarbeit und Innovation nicht gelingen. Wenn wir alle dieser Erwartung gerecht werden, können wir das Überlaufen des Fasses vielleicht noch verhindern.

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG oder einer Geschäftseinheit der Gruppe (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig wäre, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende Abgabe rechtswidrig wäre.

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