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    Den Zinshöhepunkt im Blick

    Den Zinshöhepunkt im Blick
    Stéphane Monier - Chief Investment Officer<br/> Lombard Odier Private Bank

    Stéphane Monier

    Chief Investment Officer
    Lombard Odier Private Bank
    Marc Giesbrecht - Interim Chief Investment Officer, Lombard Odier Private Bank

    Marc Giesbrecht

    Interim Chief Investment Officer, Lombard Odier Private Bank

    Während die höheren Zinssätze auf die Wirtschaft durchschlagen, stellt sich die Frage: Wie beeinflusst der Stress im Finanzsektor die Aussichten?

    Das rasche Handeln der Regierungen und Zentralbanken hat zwar einen starken Beitrag zur Finanzstabilität geleistet. Die Inflation bleibt jedoch zu hoch. Genau deshalb haben die Zentralbanken die Zinssätze – trotz der Turbulenzen im Bankensektor – erneut angehoben.

    Sofern die Instabilität nicht weiter zunimmt, spricht die Stärke der US-Wirtschaft für eine restriktive Geldpolitik des Fed. Die Inflation im Dienstleistungssektor ist nach wie vor hoch und der Arbeitsmarkt angespannt. Angesichts des finanziellen Stresses sind die Kreditbedingungen nun auch für die Geldpolitik von entscheidender Bedeutung. Die Kreditvergabestandards der Geschäftsbanken werden strenger sein, was den Konsum und die privaten Investitionen weiter bremsen wird. Damit dürfte der Höhepunkt des Zinserhöhungszyklus näherrücken.

    Eine Verlangsamung der Kreditvergabe, des Handels, der Produktion und des Immobilienmarkts deutet auf ein gedämpftes Wachstum und eine Verschlechterung des US-Arbeitsmarkts, was zu Rezessionsphasen im weiteren Jahresverlauf führen wird.

    Eine Verlangsamung der Kreditvergabe, des Handels, der Produktion und des Immobilienmarkts deutet auf ein gedämpftes Wachstum und Rezessionsphasen in den USA im weiteren Jahresverlauf

    In Europa hat sich das Wachstum inzwischen verbessert. Die Europäische Zentralbank fokussiert sich aber weiterhin auf die Inflationsbekämpfung und plant weitere Zinserhöhungen. Aufgrund der finanziellen Spannungen wird die EZB jedoch auch darauf achten, die Finanzstabilität nicht zu gefährden.

    In China hat die anziehende Wirtschaftsaktivität die Inflation nicht in die Höhe getrieben, und wir sehen keine Anzeichen einer Konjunkturüberhitzung. Wir erwarten deshalb, dass das Wachstum das offizielle Ziel der Behörden übertrifft und in diesem Jahr etwa 5,5% erreichen wird.

    Angesichts des finanziellen Drucks und der geopolitischen Unsicherheiten sehen die globalen Aussichten schwierig aus. Während die Zentralbanken den Druck aufrechterhalten müssen, um die Inflation einzudämmen, nähern wir uns in den USA und Europa dem Zinshöhepunkt, wobei Zinssenkungen für 2024 in Aussicht stehen.

    Wir nähern uns in den USA und Europa dem Zinshöhepunkt, wobei Zinssenkungen für 2024 in Aussicht stehen

    Bis vor Kurzem bereiteten Inflations- und Rezessionsrisiken den Anlegerinnen und Anlegern Sorgen. Inzwischen sind alle Augen auf die Finanzstabilität gerichtet.

    Die Märkte sind in eine neue Phase eingetreten, in der jede neue wirtschaftliche oder finanzielle Schwäche die Volatilität verstärken würde. Vor diesem Hintergrund behalten wir eine ausgewogene Portfoliopositionierung bei.

    Bei Aktien bevorzugen wir Volkswirtschaften, deren Wachstum positiv überraschen könnte ‒ wie China, Japan und die Schwellenländer ‒ sowie Substanztitel und defensive Sektoren wie das Gesundheitswesen. An den Anleihemärkten veranlassten die Turbulenzen im Bankensektor die Anlegerinnen und Anleger innerhalb weniger Tage dazu, von Erwartungen hoher Spitzenzinsen zu jenen von Zinssenkungen umzuschwenken. Wir konzentrieren uns weiterhin auf Qualität, mit übergewichteten Positionen in US-Treasuries und Investment-Grade-Anleihen.

    Wir konzentrieren uns weiterhin auf Qualität, mit übergewichteten Positionen in US-Treasuries und Investment-Grade-Anleihen

    An den Währungsmärkten erwarten wir eine Abwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro und dem japanischen Yen. Der Yen scheint indessen ein überzeugender Zufluchtsort zu sein.

    Zudem haben wir unsere Cash-Positionen aufgestockt und werden diese wieder einsetzen, sobald die Entwicklung der Zinssätze und der Finanzstabilität klarer ist.

    Die entschlossenen Massnahmen der Behörden haben zu einer gewissen Beruhigung geführt. Dennoch können wir nicht ausschliessen, dass nach einem so raschen Zinsanstieg weitere Schwächen oder Instabilitäten zum Vorschein kommen. Dies könnte die Weltwirtschaft vor neue Herausforderungen stellen, während sich die Anlagegelegenheiten angesichts einer stärker multipolaren Welt verlagern würden. Dies zeigt sich zurzeit in den unterschiedlichen Stadien der wirtschaftlichen und geldpolitischen Zyklen in den USA, Europa und Asien.

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig ist, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende

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