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    Davos 2024: Ein Einblick in die Umstrukturierung grosser Kapitalströme rund um den Übergang

    Davos 2024: Ein Einblick in die Umstrukturierung grosser Kapitalströme rund um den Übergang
    Thomas Hohne-Sparborth - Head of Sustainability Research at Lombard Odier Investment Managers

    Thomas Hohne-Sparborth

    Head of Sustainability Research at Lombard Odier Investment Managers

    Artikel veröffentlicht in Milano Finanza am 12. Januar 2024

    Die Berge rund um Davos sind zum Neujahrsstart schneebedeckt – das Weltwirtschaftsforum 2024 steht vor der Tür: Was können Anlegerinnen und Anleger erwarten?

    Wie in den vergangenen Jahren werden etwa 2’000 bis 3’000 offizielle Wirtschafts-, Regierungs- und NGO-Vertretende erwartet – und viele inoffizielle Teilnehmende, die Nebenveranstaltungen besuchen.

    Anknüpfend an das letztjährige Thema „Zusammenarbeit in einer fragmentierten Welt“ werden die Teilnehmenden 2024 aufgefordert, sich auf den „Wiederaufbau des Vertrauens“ zu konzentrieren. Der Fokus liegt dabei auf vier zentralen Themen: Die Möglichkeiten zur Förderung von Sicherheit und Zusammenarbeit in einer für alle Beteiligten gewinnbringenden Weise, Wachstum und Arbeitsplätze, künstliche Intelligenz sowie die komplexe Verflechtung von Klima, Natur und Energie.

    Für Anleger vor Ort gibt es viel zu diskutieren – für jene, die alles von aussen beobachten, viel zu beachten.

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    Die Auswirkungen der Energiewende auf die Wirtschaft

    Der rote Faden, der sich durch die Themen in Davos zieht, ist der globale Charakter und die Notwendigkeit gemeinsamer Lösungen. Vor dem Hintergrund zunehmender geopolitischer Spannungen, der Rückverlagerung von Lieferketten und der zunehmenden Rede von „Deglobalisierung“ fragten sich viele, ob das Forum seine Relevanz aufrechterhalten kann. Andererseits könnte man angesichts von Instabilität und „Polykrise“ auch argumentieren, derartige Gespräche seien nie dringlicher gewesen.

    Die Diskussion über diese Themen in Davos knüpft eng an COP28 an, die nur wenige Wochen zuvor in Dubai stattfand. Trotz der weit verbreiteten Skepsis im Vorfeld der Veranstaltung und der geopolitischen Turbulenzen: Auf der Konferenz wurde zum ersten Mal die Notwendigkeit einer Abkehr von fossilen Brennstoffen anerkannt. Ein Grossteil der Herausforderung liegt in der Umsetzung. In Davos dürfte sich die Diskussion stärker auf die wirtschaftlichen Auswirkungen des Übergangs zu einem sauberen Energiesystem konzentrieren.

    Die Mitglieder des Weltwirtschaftsforums hingegen sind stärker auf die Wirtschaft ausgerichtet. Es bietet Anlegerinnen und Anlegern weiterhin eine hervorragende Gelegenheit, sich ein Bild davon zu machen, in welche Richtung sich die grossen Kapitalströme bewegen

    Wie sich Davos von COP28 unterscheidet

    Auch wenn einige Akteure in Davos dieselben sind wie bei COP28, unterscheidet sich der Charakter der beiden Konferenzen deutlich. Die COP-Konferenzen werden eng durch die Arbeit des Weltklimarats IPCC unterstützt. Hinter diesem wissenschaftlichen Gremium steht eine Organisation, die sich aus Regierungsvertretenden zusammensetzt. Die Mitglieder des Weltwirtschaftsforums hingegen sind stärker auf die Wirtschaft ausgerichtet. Es bietet Anlegerinnen und Anlegern weiterhin eine hervorragende Gelegenheit, sich ein Bild davon zu machen, in welche Richtung sich die grossen Kapitalströme bewegen. 

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    Diese Richtung geht aus der Programmplanung immer deutlicher hervor. Der jährliche Global Risk Report des WEF zeigt seit vielen Jahren, dass sich die Umwelt- und Wirtschaftsagenda einander annähern. Die Verschärfung der klimatischen Bedingungen, die Biodiversitätsrisiken und andere naturbezogene Risiken gewinnen für die 1’200 Multi-Stakeholder-Befragten immer mehr an Bedeutung.

    Dementsprechend stehen die Themen Klima, Natur und Energie auf dem Programm der Teilnehmenden ganz oben. Nach unserer Ansicht ist die starke Beteiligung von Investoren und Wirtschaft hier sehr zu begrüssen. In diesem Jahrzehnt sind jährlich mindestens USD 3 bis 5 Bio. für Investitionen in den energie- und naturbasierten Wandel erforderlich. Das besagen Schätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) und anderer Gremien. Neben öffentlichen müssen dabei auch erhebliche private Kapitalquellen einbezogen werden.

    …jährlich mindestens USD 3 bis 5 Bio. für Investitionen in den energie- und naturbasierten Wandel erforderlich

    Umweltfragen stehen jetzt im Mittelpunkt der Weltwirtschaft

    Davos wird für uns und andere gleichgesinnte Investoren eine Gelegenheit sein, eine Bestandsaufnahme der vielen Aspekte zu machen, in denen ökologische Veränderungen weitreichendere Umwälzungen in unserer Wirtschaft und unserer Investitionslandschaft auslösen:

    • Das Thema Natur zieht sich durch die gesamte Agenda und die Liste der Veranstaltungen, und es umfasst viel mehr als nur die Klimafrage. Die Teilnehmenden werden wahrscheinlich neu aufkommende Risiken erörtern, aber auch neue Chancen für öffentlich-private Partnerschaften bei naturbasierten Lösungen und die Notwendigkeit, Wertketten zu überdenken. Die Natur – so könnte das Fazit der Teilnehmenden des Forums lauten – muss vielleicht als eine eigene neue und produktive Anlageklasse betrachtet werden.
       
    • Die Gespräche über die Energiewende werden angesichts des Ergebnisses von COP28 einen deutlich veränderten Ton haben. Der Höhepunkt der Energieemissionen wird nun für 2025 erwartet. Selbst die IEA, deren Prognosen normalerweise konservativ sind, rechnet nun mit einem Höhepunkt des Gesamtverbrauchs an fossilen Brennstoffen in diesem Jahrzehnt. In Davos werden sich die Gespräche wahrscheinlich von der Frage, ob der Klimawandel stattfindet, auf die Frage verlagern, wie Investoren und andere Interessengruppen ihm die Stirn bieten können.
       
    • Künstliche Intelligenz wird zu einem konkreteren Diskussionsthema, bei dem es nicht nur um die KI an sich geht, sondern auch um ihre Rolle als zusätzlicher Beschleuniger und Treiber der genannten Übergänge. Neue digitale Technologien setzen eine technologische Wende in Gang und ermöglichen eine umfassende Optimierung bestehender Geschäftsmodelle. Diese Optimierung führt zu Effizienzsteigerungen, die nicht nur der Umwelt zugutekommen, sondern auch die wirtschaftliche Rentabilität erhöhen. 

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    Ein wirtschaftlicher Wandel vollzieht sich

    Die Systemveränderungen in den Bereichen Energie, Natur und Klima gewinnen unaufhaltsam an Dynamik. Damit steigt auch die Anzahl der Foren, in denen diese wirtschaftlichen Umstellungen diskutiert werden. Jedes bietet eine eigene Perspektive und ihren eigenen Ansatz. Sie alle tragen zur Gesamtdynamik bei.

    Die Systemveränderungen in den Bereichen Energie, Natur und Klima gewinnen unaufhaltsam an Dynamik. Damit steigt auch die Anzahl der Foren, in denen diese wirtschaftlichen Umstellungen diskutiert werden

    Davos verfügt dabei über eine ausgeprägte Wirtschafts- und anlegerorientierte Sichtweise. Das ist nicht als Schwäche zu werten. Es kann vielmehr die Augen dafür öffnen, dass die Übergänge, die sich um uns herum vollziehen, nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich und finanziell sinnvoll sind. Dies entspricht dem Kern unserer Anlageüberzeugung. 

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG oder einer Geschäftseinheit der Gruppe (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig wäre, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende Abgabe rechtswidrig wäre.

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