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    Vor einem Wendepunkt

    Vor einem Wendepunkt
    Samy Chaar - Chefökonom und CIO Schweiz

    Samy Chaar

    Chefökonom und CIO Schweiz

    Auf einen Blick

    • Die japanische Wirtschaft zeichnet sich durch ein konstant positives BIP-Wachstum, einen aussergewöhnlich angespannten Arbeitsmarkt und eine stetige Erholung der Konsumpreise aus.
    • Vor diesem Hintergrund halten wir es für wahrscheinlich, dass die Bank of Japan (BoJ) ihre Geldpolitik im späteren Jahresverlauf ändern wird, da eine weniger expansive Haltung gefragt sein wird.

    In Japan mehren sich die Anzeichen, dass der Zyklus ein „reifes“ Stadium erreicht hat. Die jüngsten Konjunkturdaten fielen zwar etwas schwächer aus. Das Gesamtbild wird aber klarer, wenn man sich den japanischen Arbeitsmarkt anschaut. Im Januar fiel die Arbeitslosenquote auf 2,4%, den tiefsten Wert seit 1993 (siehe Grafik VIII). Mit 1,59 erreichte das Verhältnis von freien Stellen zu Bewerbern das höchste Niveau seit Mitte der Siebzigerjahre, und das reale BIP-Wachstum war seit Ende 2014 ziemlich konstant positiv. Die zyklischen Indikatoren senden positive Signale für die nahe Zukunft aus. Sie deuten auf anhaltendes Wachstum hin, da die Stimmung der japanischen Unternehmen und Privathaushalte optimistischer geworden ist. Sollte ein starker Abschwung infolge protektionistischer Massnahmen ausbleiben, dann verheisst das verbesserte globale Umfeld und die anhaltende Erholung des Welthandels Gutes für den japanischen Exportsektor, der bisher bereits ein solider Faktor für den aktuellen Aufschwung war.

    Vor diesem Hintergrund dürfte es nicht überraschen, dass eine Änderung der Geldpolitik der BoJ auf der Agenda steht. Die Finanzmärkte haben über diese Möglichkeit spekuliert, zu der sich auch BoJ-Gouverneur Kuroda in den letzten Monaten öffentlich geäussert hat. Wir erwarten, dass die BoJ im späteren Jahresverlauf ihre Geldpolitik anpassen wird.

    Von allen grossen Zentralbanken fuhr die BoJ bisher die expansivste Geldpolitik. Angesichts der Konjunkturdaten und der Realitäten erscheint eine Änderung der Geldpolitik zunehmend gerechtfertigt. Die Konsumpreise haben sich stetig erholt. Die Gesamtinflation hat 2016 den negativen Bereich verlassen und inzwischen eine Jahresrate von +1,5% erreicht (siehe auch Grafik VIII). Das spricht für eine geldpolitische Anpassung.

    Die BoJ ist ausserdem mit Kapazitätsbeschränkungen in ihren Wertpapierkaufprogrammen konfrontiert, da sie Inhaberin grosser Teile der heimischen Staatsanleihen- und Index-ETF-Märkte (für börsengehandelte Fonds) geworden ist. Aufgrund der politischen und technischen Hindernisse ist eine Ausweitung der Käufe auf andere Anlageklassen, z.B. Kommunalobligationen oder ausländische Anleihen, unwahrscheinlich.

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von Lombard Odier (Europe) S.A., einem in Luxemburg durch die Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF) zugelassenen und von dieser regulierten Kreditinstitut, herausgegeben. Diese Mitteilung wurde von jeder ihrer Zweigniederlassungen, die in den am Ende dieser Seite angegebenen Gebieten tätig sind (nachstehend "Lombard Odier"), zur Veröffentlichung genehmigt.

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