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    2023: auf zu neuen Chancen nach dem Wendepunkt

    2023: auf zu neuen Chancen nach dem Wendepunkt
    Samy Chaar - Chefökonom und CIO Schweiz

    Samy Chaar

    Chefökonom und CIO Schweiz
    Christian Abuide - Head of Asset Allocation

    Christian Abuide

    Head of Asset Allocation

    Wir gehen davon aus, dass sich 2023 in zwei unterschiedliche Phasen gliedern wird – eine Rezession in wichtigen Industrieländern, gefolgt von einer Zyklusumkehr, die eine Erholung einläuten dürfte. In der ersten Phase des Jahres 2023 ist zunächst die letzte Etappe der Zinserhöhungen und der Wachstumsverlangsamung zu erwarten. Daraufhin dürfte eine Stabilisierung einsetzen, bis sich die Kurse schliesslich erholen und ein neuer Bullenmarkt beginnen könnte.

    Makroökonomische Erkenntnisse

    Wir erwarten ein schwieriges erstes Halbjahr 2023 mit Rezessionsphasen in grossen Volkswirtschaften wie den USA und Europa sowie einer steigenden Arbeitslosigkeit.

    Den Grund hierfür bilden die anhaltend hohe Inflation und die zwangsläufig aggressive geldpolitische Reaktion. Doch ein langsameres Tempo der Zinserhöhungen in den kommenden Monaten sollte der US-Notenbank Fed mehr Zeit lassen, die Wirkung ihrer Massnahmen zu beurteilen. Dadurch verringert sich die Wahrscheinlichkeit einer übermässigen Straffung der Geldpolitik – ein Szenario, das immer noch die grösste Gefahr für die Weltwirtschaft darstellt.

    Die Normalisierung der Inflation wird Zeit brauchen. Dies gilt insbesondere, da der Dienstleistungssektor noch auf vollen Touren läuft und viele Erdöl produzierende Länder den Ölpreis über USD 90 pro Barrel halten wollen. Dennoch erwarten wir bis zum zweiten Quartal 2023 eindeutigere Anzeichen eines nachlassenden Preisdrucks und dann bis zum Jahresende einen Rückgang der Gesamtinflationsrate auf 2% bis 3%.

    Die Normalisierung der Inflation wird Zeit brauchen. Dies gilt insbesondere, da der Dienstleistungssektor noch auf vollen Touren läuft und viele Erdöl produzierende Länder den Ölpreis über USD 90 pro Barrel halten wollen

    Der Zinshöchststand in Europa dürfte bedingt durch die schwächere Nachfrage niedriger ausfallen als in den USA. Wir rechnen damit, dass er Anfang 2023 bei rund 2,25% liegen wird. Zudem erwarten wir ein Wachstum im Gesamtjahr von nur 0,4%, gestützt durch die zunehmende fiskalpolitische Reaktion auf die Energiekrise. Gleichzeitig verzeichnet Europa bei der Energieresilienz – und bei der Umstellung auf umweltfreundlichere Energiequellen – Fortschritte.

    In China erwarten wir eine schrittweise Wiedereröffnung der Wirtschaft im kommenden Jahr. Diese dürfte nicht nur im Inland, sondern auch für die Weltwirtschaft und den Welthandel entscheidende Impulse liefern. Wir rechnen 2023 in China mit weiteren geld- und fiskalpolitischen Anreizen, welche die Wiedereröffnung erleichtern dürften.

    Auf die Schwellenländer kommt 2023 zusätzlicher Gegenwind zu. Die Zinsen dort wurden viel früher angehoben als in den Industrieländern und bewegen sich nun insgesamt auf einem deutlich höheren Niveau. Besser sind die Aussichten in grösseren Ländern mit mittlerem Einkommen wie Thailand, Indien und Indonesien. Umfangreiche Devisenreserven, die Ausgestaltung der lokalen Finanzmärkte und eine stärkere Dynamik der Leistungsbilanz haben die Widerstandsfähigkeit vieler solcher Volkswirtschaften im Vergleich zu den letzten Abschwüngen gestärkt.

    Besser sind die Aussichten in grösseren Ländern mit mittlerem Einkommen wie Thailand, Indien und Indonesien

    Vermögensallokation

    Kurzfristig entsteht durch die synchrone Straffung der Geldpolitik vor dem Hintergrund eines globalen Konjunkturabschwungs ein ungünstiges Umfeld für Risikoanlagen. Dies erklärt teilweise, warum die Erleichterungsrallys bisher begrenzt waren.

    Im Aktiensegment ist die Anlegerstimmung schlecht. Die Bewertungen haben sich auf ein attraktiveres Niveau verbessert, liegen jedoch nur leicht unter den langfristigen Durchschnittswerten. Das Gewinnwachstum ist in den letzten Monaten aber stark unter Druck geraten, was aus unserer Sicht ein grösseres Problem darstellt. Daher bleiben wir gegenüber Aktien bis auf Weiteres vorsichtig. Wir bevorzugen Substanz- und Qualitätswerte sowie die Sektoren Gesundheitswesen und Energie. Bis Mitte 2023 wird die Senkung der Gewinn- und Umsatzprognosen abgeschlossen sein, und die Märkte werden sich allmählich auf die Erholungsaussichten konzentrieren. Dies wird Chancen für eine Erhöhung des Engagements in zyklischen Aktien und Wachstumswerten eröffnen.

    Bis Mitte 2023 wird die Senkung der Gewinn- und Umsatzprognosen abgeschlossen sein, und die Märkte werden sich allmählich auf die Erholungsaussichten konzentrieren

    Im Segment der Unternehmensanleihen bevorzugen wir bei unserem derzeit defensiven Ansatz globale Investment-Grade- gegenüber Hochzinsanleihen. Die Renditeaufschläge (Spreads) hochverzinslicher Titel spiegeln unseres Erachtens noch kein Rezessionsszenario wider. Wenn diese Risiken 2023 eingepreist werden, sich die Zinsen stabilisieren und die Risikobereitschaft zunimmt, wird dieses Segment jedoch allmählich attraktiver als Investment-Grade- und Staatsanleihen.

    An den Devisenmärkten war der US-Dollar der eindeutige Nutzniesser der makroökonomischen Dynamik im Jahr 2022, von den steigenden US-Zinsen bis hin zur wachsenden Risikoaversion. Auch einige strukturelle Entwicklungen trugen zu dieser Tendenz bei. Wir halten eine Fortsetzung dieser Trends im Jahr 2023 für möglich, bevor der Dollar schliesslich seinen Höchststand erreicht und wieder abwärts tendiert. Zu diesem Zeitpunkt werden wir voraussichtlich unsere Positionen in einigen zyklischen G10-Währungen sowie in ausgewählten Schwellenländerwährungen aufstocken (beispielsweise im japanischen Yen, im Euro, im australischen Dollar und im brasilianischen Real). Bis dahin bleiben wir sowohl im Dollar als auch im Schweizer Franken übergewichtet. Beide weisen defensive Eigenschaften und starke Fundamentaldaten auf.

    Bitte klicken Sie auf das PDF oben rechts auf dieser Webseite, um unseren gesamten Ausblick für das erste Halbjahr 2023 zu lesen – einschliesslich makroökonomischer Prognosen und Einschätzungen nach Land und Anlageklasse.

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig ist, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende

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