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    Fleisch aus dem Labor – Proteine machen es möglich

    Fleisch aus dem Labor – Proteine machen es möglich

    Zwei knusprige Brötchenhälften, dicke Zwiebelringe, Tomatenscheiben und dazwischen eine saftige Burger-Scheibe – wer Lust auf etwas Herzhaftes hat, dem läuft beim Anblick des „Beyond Meat“-Burgers wohl das Wasser im Munde zusammen. Auch die Crispy Tenders von Gardein regen den Appetit an: aussen knusprig und goldbraun gebacken, innen zart und weich, genau wie frittierte Hähnchenstücke eben sein sollen.

    Nur enthalten weder der Burger noch die Crispy Tenders Fleisch. Sie stammen aus dem wachsenden Sortiment der Pflanzenfleischprodukte. Der „Beyond Meat“-Burger wird aus Erbsenprotein, die Crispy Tenders aus Soja gemacht. Sie mögen optisch und – wie einige meinen – geschmacklich nahe am Original sein, doch haftet ihnen ein offensichtlicher Makel an: Es ist kein richtiges Fleisch.

    Beyond Meat, Impossible Foods und Gardein sind Start-up-Unternehmen, deren Philosophie darin besteht, tierisches Fleisch durch andere Produkte zu ersetzen. Es gibt mittlerweile aber auch einen ganz anderen Ansatz, um die in den kommenden Jahren wachsende Nachfrage zu erfüllen: die künstliche Herstellung von Fleisch.

    Verschiedene Start-ups arbeiten daran, Fleischzellen im Labor zu kultivieren. Der Vorteil, so die Lebensmittelindustrie, ist, dass für dieses In-vitro- oder „saubere“ Fleisch kein einziges Tier sterben muss. Zu den Pionieren in der Herstellung von sauberem Fleisch gehört Memphis Meats mit Sitz in San Francisco. Das Unternehmen hat mit seiner Methode bereits Rind-, Hühner- und Entenfleisch gezüchtet.


    Stark wachsende Nachfrage

    Die künstliche Herstellung von Fleisch im Labor ist ein Weg, mit dem die Lebensmittelindustrie versucht, den künftig noch grösseren Appetit nach Fleisch zu stillen. Laut Prognosen werden 2050 rund 9,1 Milliarden Menschen auf der Erde leben, was die Nachfrage nach Fleischprodukten um 74% steigen lässt.

    Diese Vorhersage stützt sich auf die Erfahrung der letzten hundert Jahre, in denen der Fleischkonsum und die dadurch verursachten Probleme immer stärker zugenommen haben. Eine genügend hohe und gleichzeitig kostengünstige Fleischproduktion liess sich bisher nur mit der Massentierhaltung erreichen, deren Folgen für das Tierwohl – man denke an die Zustände bei Haltung, Transport und Schlachtung der Tiere – bei der Öffentlichkeit mittlerweile immer stärker auf Ablehnung stossen. Rinderwahnsinn, Schweine- und Vogelgrippe taten ihr Übriges, um dem Ansehen der Fleischindustrie in der öffentlichen Wahrnehmung zu schaden.

    Die Hersteller von In-vitro-Fleisch werden denn auch nicht müde zu betonen, dass mit sauberem Fleisch all diese Probleme vom Tisch seien.

    Die notwendigen Fleischzellen werden vom lebenden Tier gewonnen, sei es aus der Lende eines Rinds, dem Schenkel eines Huhns oder der Brust einer Ente. Für die Laborproduktion werden nur wenige Zellen benötigt, somit wird dem Tier kein Leid zugefügt. Die Zellen werden anschliessend in einem neutralen Medium kultiviert, welches mit sämtlichen für die Zellvermehrung erforderlichen Ingredienzen angereichert ist. Um das ohnehin geringe Kontaminierungsrisiko noch geringer zu halten, wird das Fleisch im Verlauf des Wachstums regelmässig getestet. Sobald das Fleischstück ausgewachsen ist, wird es quasi geerntet, verpackt und ausgeliefert.

    Auch die Umwelt profitiert von dieser Methode. Memphis Meats geht davon aus, für ihre ressourcenschonende Rindfleischproduktion 90% weniger Land und Wasser zu benötigen.

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    Die Herausforderung

    Das grösste Problem des Pflanzenfleisches ist indes der Gruselfaktor. Laborgezüchtetes Fleisch mag sauberer und sicherer sein. Und es mag natürliche Zusätze enthalten, welche normale biologische Prozesse stimulieren. Doch ihm fehlt die Authentizität. Es ist und bleibt künstliches Fleisch, das nicht vom lebenden Tier stammt.

    Dennoch sind viele Menschen bereit, ihre Essgewohnheiten umzustellen. Nahezu zwei Drittel der US-Amerikaner gaben an, dass sie willens seien, laborgezüchtetes Fleisch zu kosten. Und jeder Dritte sagt, regelmässig auf normales Fleisch zugunsten von Fleischersatz verzichten zu wollen. Diese Zahlen lassen Pioniere wie Memphis Meats hoffen, dass der Gruselfaktor in Zukunft überwunden werden kann.


    Unterstützung

    Die Fleischindustrie verschliesst sich dieser neuen Konkurrenz nicht unisono. Zu den Investoren von Memphis Meats gehört neben Richard Branson und Bill Gates auch Cargill, einer der weltgrössten Fleischproduzenten.

    Es ist allerdings zu erwarten, dass einige der traditionellen Agrarproduzenten versuchen werden, die Fleischrevolution zu stoppen, indem sie den Initianten gesetzliche Knüppel zwischen die Beine werfen.

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG oder einer Geschäftseinheit der Gruppe (nachstehend "Lombard Odier") herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig wäre, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende Abgabe rechtswidrig wäre.

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