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    Bringt uns 2021 auf den Weg zu einer wirtschaftlichen Erholung?

    Bringt uns 2021 auf den Weg zu einer wirtschaftlichen Erholung?
    Samy Chaar - Chefökonom und CIO Schweiz

    Samy Chaar

    Chefökonom und CIO Schweiz

    Impfstoff-Hoffnungen

    Das Jahr 2020 war von der Pandemie überschattet. Was zeichnet sich für 2021 ab? Kurz gesagt wird nach Ansicht unseres Chefökonomen Samy Chaar der Impfstoff im Mittelpunkt stehen. Neue Technologien ermöglichen die Herstellung einer Generation von Impfstoffen, die effizienter sind als ihre Vorläufer. Der Grippeimpfstoff hat beispielsweise eine Effizienz von 50%, während der neue COVID-19-Impfstoff jüngsten Studien zufolge eine Wirksamkeit von über 90% habe. Wir gehen davon aus, dass der Impfstoff im Jahr 2021 weit verbreitet sein wird, was uns auf den Weg der Erholung führen dürfte.

    Neue Technologien ermöglichen die Herstellung einer Generation von Impfstoffen, die effizienter sind als ihre Vorläufer

    The growth outlook

    Mit Blick auf das Wachstum gehen wir davon aus, dass 2021 im Zeichen eines wirtschaftlichen Aufholprozesses stehen wird. Nachdem die Wirtschaftsleistung im Euroraum im Jahr 2020 um 7% zurückging, rechnen wir für 2021 mit einem Wachstum von 4,8% und glauben, dass der Euroraum bis 2022 das Niveau der Wirtschaftsleistung vor COVID erreichen wird. In den USA erwarten wir für 2021 ein Wachstum von 4,6%. Wir gehen davon aus, dass die USA auf dem besten Weg sind, bis zum dritten Quartal 2022 die Niveaus vor der COVID-Pandemie zu erreichen.

    ... wir gehen davon aus, dass 2021 ein wirtschaftlicher Aufholprozess stattfinden wird

    Samy Chaar erklärt: „Dieser vom Impfstoff ausgehende Aufholprozess wird nicht gleichmässig verlaufen ... Einige Sektoren werden zurückbleiben, andere hingegen werden führend sein.“ Tourismus und Gastgewerbe haben unter den Folgen der Pandemie stark gelitten und dürften auch weiterhin darunter leiden. Derweil halten sich andere Sektoren, beispielsweise der Immobilienmarkt, trotz der derzeitigen wirtschaftlichen Zwänge gut. Letzterer zeigte sich robust und erfuhr 2020 einen deutlichen Aufschwung, was weitgehend auf die niedrigen Zinssätze zurückzuführen ist. Erfahren Sie hier mehr über unsere zehn Anlageüberzeugungen

    Inflationsängste?

    Wo wir Wachstum verzeichnen werden, werden wir Inflation sehen. Allerdings dürfte diese unter dem Zielwert bleiben. Unser Chefökonom Samy Chaar rechnet mit einer „moderaten Inflation“, da die Wirtschaftstätigkeit zu einer Preissteigerung beitragen wird. Einige Segmente wie die Flugpreise sollten sich ihm zufolge verbessern, wenn wir unsere Volkswirtschaften allmählich wieder öffnen werden. In diesem Jahr hoben einige Sektoren, unter anderem der Lebensmittelhandel, ihre Preise an; diese Preiserhöhungen dürften sich in naher Zukunft wiederum verlangsamen. Bislang war die Inflation in den USA, der EU und der Schweiz niedrig, und wir gehen davon aus, dass sie sich auf ein moderates Niveau normalisieren wird.

    ... wir werden Inflation sehen. Allerdings dürfte diese unter dem Zielwert bleiben

    Handel und Arbeitsmarkt erholen sich

    Eine durch einen Impfstoff ausgelöste Erholung sowie eine Rückkehr zur Normalität in der US-Politik sollten eine Ausweitung der Handelsströme ermöglichen. Dies wird dazu beitragen, die Herstellung und Produktion von Waren anzukurbeln, was zu einer wirtschaftlichen Leistung in den Volkswirtschaften führen wird, die handelssensitiv sind, wie China oder die Schweiz. Dem Handel setzten in den letzten fünf Jahren die fallenden Ölpreise, die COVID-19-Krise und der Handelskrieg von Donald Trump mit China zu. Jedoch „ist die neue US-Regierung handelsfreundlich“, so Samy Chaar, sodass sich die Erholung des Handels „2021 nicht nur normalisieren, sondern wahrscheinlich wieder in eine Expansion übergehen wird“. Ein Ende dieser Schrumpfung ist ein entscheidender Faktor, und es ist nicht zu erwarten, dass Präsident Biden beispielsweise deutschen Autoherstellern mit Zöllen drohen wird, sondern viel wahrscheinlicher, dass er den Handel weiter ausbauen will.

    Die neue US-Regierung ist handelsfreundlich“, sagt Samy Chaar, sodass sich die Erholung des Handels „2021 nicht nur normalisieren, sondern wahrscheinlich wieder in eine Expansion übergehen wird

    Nicht nur Handelsbeziehungen und -aktivitäten werden sich entsprechend entwickeln. Die Arbeitsmarktfolgen der Pandemie trafen viele Menschen hart und führte zu einem vorübergehenden Anstieg der Arbeitslosigkeit. Samy Chaar glaubt jedoch, dass „viele, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, langsam, aber sicher in den Arbeitsmarkt zurückgeführt werden“. Die Konsumentenausgaben erhielten ihren Schwung aufrecht, was besonders den Onlineverkäufen und der Vielzahl an Anreizen zu verdanken ist, die dank staatlicher Interventionen in die Volkswirtschaften gepumpt wurden. Dies wirkte wie ein Schutzschild für die Wirtschaft. Doch dürften auch weiterhin Sicherheitsnetze wie steuerliche Stützung und geldpolitische Massnahmen notwendig sein, um eine vollständige Erholung sicherzustellen.


    Die Frage der Verschuldung

    Angesichts der wachsenden Schulden drängt sich die Frage auf, wie diese zurückgezahlt werden können. Einen „Schuldenrückschlag“ sollten wir Samy Chaar zufolge hingegen nicht befürchten. Die Zinssätze sind niedrig und werden seiner Ansicht nach „bis 2023 unverändert bleiben“.

    Entsprechend sollten wir uns darauf konzentrieren, die Schulden klug und nachhaltig zu nutzen – durch Innovationen, die Bekämpfung von Ungleichheiten und Investitionen in die Infrastruktur

    Zudem befinden sich die Zinszahlungen für die derzeitigen Schuldenstände auf einem historischen Tiefstand. Während die Schwellenwerte für die Schuldentragfähigkeit früher bei etwa 4% lagen, sind diese heute näher bei 0% oder sogar darunter. Nehmen wir als Beispiel Japan, dessen Staatsverschuldung im Verhältnis zum BIP seit Jahren bei über 200% liegt. Dennoch bekundet Japan keine Probleme, sie zu finanzieren, und ist weiterhin vollkommen zahlungsfähig. Wir müssen diesen neuen Paradigmenwechsel in Bezug auf die Verschuldung akzeptieren. Die eigentliche Frage ist, wie wir mit den Schulden umgehen, und nicht die Höhe der Schulden an sich. Entsprechend sollten wir uns darauf konzentrieren, die Schulden klug und nachhaltig zu nutzen – durch Innovationen, die Bekämpfung von Ungleichheiten und Investitionen in die Infrastruktur.

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG oder einer Geschäftseinheit der Gruppe (nachstehend “Lombard Odier”) herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig wäre, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende Abgabe rechtswidrig wäre.

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