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    Disruptiv. Sozial verantwortliche Storyteller. Die Denkweise und das Vermögen der Generation Y.

    RE-Wave3_AuthorsWeb-Gacon.png   Von Bertrand Gacon, Head of Impact Investing, Lombard Odier Investment Managers


    Die Millennials, auch als Generation Y bezeichnet, kommen ins Erwerbsleben. Mit ihnen entstehen andere Haltungen, Philosophien und Prioritäten. Wie kann sich das Anlageuniversum an ihre Bedürfnisse anpassen, und welche Möglichkeiten werden sich die Millennials selbst bieten?

    Die finanziell belasteten Millennials sind ein omnipräsenter Stereotyp . Es wäre leicht, die Vermögensverwaltungsprioritäten der Millennials zugunsten traditionellerer Anlagestrategien zu vernachlässigen. Und doch werden die Millennials bis 2025 nahezu drei Viertel der gesamten Einkommen generieren1 und so einen wachsenden Anteil des Vermögensverwaltungsmarkts darstellen. Mit der Zeit werden vermögende Privatpersonen, die nach 1980 geboren wurden, selbstverständlich 100% dieses Markts besetzen.
     

    Die Geschlechterverteilung vermögender Privatpersonen verändert sich ebenfalls. Frauen kontrollieren nun 30% der investierbaren Vermögenswerte, und ihr Vermögen dürfte bis 2021 von USD 13 Billionen auf USD 18 Billionen wachsen2.


    Es scheint, dass diese Verlagerung zumindest teilweise generationsbedingt ist – 30% der vermögenden Frauen der Generation Y verdienen mehr als ihre Ehegatten, gegenüber 11% der vermögenden Frauen der Generation X und 15% der vermögenden weiblichen Babybommer3.

    Da der von dieser Generation kontrollierte Vermögensanteil täglich zunimmt, ist es unvermeidlich, dass sich das Anlageuniversum anpassen muss, um die Bedürfnisse der Millennials zu befriedigen. Um dies zu verstehen, müssen wir zuerst untersuchen, wie die Millennials grundsätzlich denken.


    Denkweise der Generation Y

    Der Materialismus verliert an Bedeutung, während das Sammeln von Erfahrungen an Bedeutung gewinnt. In einer Umfrage unter Millennials meinten 66%, dass sie eine Lebenserfahrung als erfüllender empfinden als das Kaufen eines physischen Objekts für denselben Preis4. Das Aufkommen der sozialen Medien hat offenbar damit zu tun. Der Feed lässt sich zwar nicht mit materiellen Gütern füttern, kann jedoch ein wirklicher Hort für Geschichten werden5.

    Das gesellschaftliche Engagement (Corporate Citizenship) ist ebenfalls ein wichtiger Fokus der Generation Y. In ihrem „Global Sustainability“-Bericht kam Nielson zu dem Schluss, dass 73% der Millennials bereit sind, mehr für Produkte nachhaltiger Marken zu bezahlen, und 81% schauen auf öffentliche Deklarationen für ein gesellschaftliches Engagement ihrer bevorzugten Unternehmen6. Cone fand heraus, dass 81% der Generation Y eher bereit waren, Marken zu kaufen, die Lösungen für spezifische soziale Probleme unterstützten, während 84% bei Kaufentscheidungen auf das Markenengagement für soziale Anliegen achteten7. Dies entspricht einem Mentalitätswandel in dieser Gruppe. Akkumulation erfolgt mit zwei Preisen – den Finanzierungskosten und den Kosten für die Gesellschaft. Aus Konsumentensicht gehen beide Elemente Hand in Hand.

    Das wachsende Vermögen der Frauen dürfte ebenfalls ein wichtiger Impulsgeber bei der erhöhten Fokussierung auf Citizenship darstellen. Im Durchschnitt sind Frauen eher geneigt als Männer, Geld für wohltätige Zwecke zu spenden, und sie punkten stärker als Männer bei altruistischen Werten und Verhaltensweisen8.
     

    Diese beiden Anliegen – eine Fokussierung auf Citizenship und der Wunsch nach Validierung durch Geschichtenerzählen – lassen vermuten, dass Vermögensverwaltungsstrategien mit einem Augenmerk auf verantwortungsvollem Investieren den Millennials behagt, insbesondere dann, wenn sie aktiv an der Gestaltung ihrer Portfolios beteiligt sind.


    Kurz gesagt bietet verantwortungsvolles Investieren der Generation Y die Chance, ihr Vermögen so sinnvoll zu vermehren, dass das Reputationsrisiko begrenzt ist. Dies zeichnet die Generation Y aus.


    Bewusste Disruptoren

    Der zweite Aspekt, den es zu berücksichtigen gilt, ist die besondere Denkweise der vermögenden Millennials. Ob selbstständig oder nicht, nahezu alle vermögenden Millennials sind aktiv im Erwerbsleben9. Sie sind ausserdem viel unternehmerischer als die frühere Generation, haben doch die Unternehmer der Generation Y doppelt so viele Unternehmen gegründet wie die Babyboomer10.

    Die durch eine physische Infrastruktur erforderliche Flexibilität ist keine Vorbedingung mehr für ein Startup. Zusammen mit dem Penchant der Generation Y für Progressivismus bedeutet dies, dass die Unternehmen der Millennials häufig sehr disruptiv sind. Wenn man nun noch die charakteristische Fokussierung auf ein gesellschaftliches Engagement berücksichtigt, ist gut zu erkennen, dass Jungunternehmer dazu tendieren, sehr verlockende verantwortliche Möglichkeiten zu schaffen.
     

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    Nehmen wir als Beispiel Michael Preysman, der im Alter von 25 Jahren die in San Francisco ansässige Modemarke Everlane gründete. Auf den ersten Blick scheint Everlane nicht bis an die Grenzen zu gehen – ihre Bekleidung ist zwar sauber und schick, lässt aber keine Anzeichen der heissesten Trends oder auch nur ein eindeutiges Branding erkennen. Bei näherem Hinsehen wird jedoch deutlich, dass dies tatsächlich ein Aspekt für einen sozial verantwortlichen Disruptor darstellt. Preysman widersetzt sich der Modeströmung, einem Trend nachzujagen, und verzichtet auf eine modeorientierte Garderobenmodernisierung. Er gründete stattdessen ein Unternehmen, das auf zeitlose Designs aus erstklassigen Materialien fokussiert ist, und ermutigte seine Kunden, ihre Kleidung länger zu tragen und letztlich weniger zu kaufen. Die andere Facette einer verantwortungsvollen Disruptivität ist „radikale Transparenz“, so eine Bezeichnung von Everlane. Anders als bei den meisten Modeeinzelhändlern entspricht das Ethos von Everlane, alles Mögliche zu tun, um offen damit umzugehen, woher ihre Produkte stammen. Jede Produktseite nennt die Materialien, aus denen sie hergestellt werden, und verweist auf detaillierte Angaben über die Fabrik, in der sie produziert worden sind. Sehr unüblich ist es, dass Everlane auch die Kosten für die Herstellung dieses Produkts genau aufschlüsselt, einschliesslich der Materialien, Hardware, Arbeitskräfte, Zölle und des Transports. Everlane ist somit eine klare Wahl für nachhaltigkeitsbewusste Konsumenten und setzt Massstäbe für andere Modemarken.


    Individuelle Auswirkung

    Der aufregendste Aspekt über die Unternehmer der Generation Y ist möglicherweise, dass sie erst gerade zu arbeiten begonnen haben. Selbst die ältesten Millennials haben noch eine Arbeitszeit von rund drei Jahrzehnten vor sich. Und mit ihrer typischen disruptiven und sozial verantwortungsvollen Denkweise könnte jeder von ihnen der nächste Elon Musk werden.

    Im November 2017 gab Glowfly ihre Liste der europäischen Top 50-Unternehmer der Generation Y im Europäischen Parlament bekannt. Ein Blick auf diese Liste lässt ein gewaltiges Potenzial erkennen.
     

    Nummer Eins auf der Liste ist Javier Rodriguez, Mitbegründer von BIOO, einem Startup-Unternehmen, das die Kraft der Photosynthese nutzen möchte, um Wälder in saubere Energiestationen zu verwandeln.


    Auf der Liste steht auch das Unternehmen von Jordina Arcal mit dem Namen HealthApp, das Software herstellt, um Patienten, die unter langwierigen chronischen Krankheiten leiden, bei der Kommunikation mit ihren Therapeuten zu helfen. Genannt ist auch Peter Ferenczy, der Mitbegründer von EVA, einem sprachgesteuerten AI-Assistenten für Menschen mit visueller Behinderung.

    Wenn man in solche Startup-Unternehmen investiert, investiert man nicht nur in ein Unternehmen, sondern unterstützt auch einige unserer visionärsten CEOs der Generation Y. Die Chance, sie bei der Veränderung der Welt zu beobachten, ist mit Sicherheit die wahre Definition von verantwortungsvollem Investieren.


    Die neue Vermögensform

    Aufgrund der Psychologie der bald vermögenden oder wohlhabenden Millennials erscheint es klar zu sein, dass die Nachfrage nach verantwortungsvollem Investieren erst eingesetzt hat. Tatsächlich belegen dies die aktuellen Zahlen. In einer Umfrage unter sehr vermögenden Kunden der Generation Y gaben sich 79% als Impact-Investoren zu erkennen. 72% beabsichtigten, in den nächsten fünf Jahren einen grösseren Anteil ihres Portfolios in verantwortungsvolle Investitionen zu tätigen. Und 10% waren bereits zu 90% bis 100% Impact-Investoren11.

    Diese erhöhte Nachfrage für einen nachhaltigen Kapitaleinsatz wird zu einem grossen Teil durch disruptive, sozial verantwortungsvolle Unternehmer der nächsten Generation gedeckt. Diese Feedbackschleife zwischen einer wachsenden Nachfrage für einen nachhaltigen Kapitaleinsatz und einer zunehmend wirkungsvollen Basis von erwachsen werdenden Überdenkern könnte der Trend sein, der die sich wandelnde Vermögensform in den nächsten Jahrzehnten vorgeben könnte.


    Accenture
    2 CityWire
    3 CNN
    4 Eventbrite 
    5 Forbes 
    6 Forbes 
    7 Mish Talk 
    8 Psychology Today 
    9 The Fiscal Times
    10 Fortune 
    11 Toniic 

    Wichtige Hinweise.

    Die vorliegende Marketingmitteilung wurde von der Bank Lombard Odier & Co AG oder einer Geschäftseinheit der Gruppe (nachstehend "Lombard Odier") herausgegeben. Sie ist weder für die Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung in Rechtsordnungen bestimmt, in denen eine solche Abgabe, Veröffentlichung oder Verwendung rechtswidrig wäre, noch richtet sie sich an Personen oder Rechtsstrukturen, an die eine entsprechende Abgabe rechtswidrig wäre. 

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